Montag, 4. Mai 2015

Die EU hat Angst vor einem Deal zwischen Russland und Griechenland

Der Chief Executive Officer des russischen Energieversorgers Gazprom, Alexej Miller hat sich mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras und dem Energieminister Panagiotis Lafazanis getroffen, um mit ihnen über das Project Turkish Stream zu sprechen.

Das russische Erdgas wird ab dem Jahr 2017 in die Türkei gepumpt. Nach den Vorstellungen von Gazprom könnte das Erdgas, mit einer Bauerweiterung, durch den Norden Griechenlands bis an die Grenze zu Mazedonien gebracht werden. Für Griechenland wäre diese Erweiterung enorm interessant, weil es einerseits zweitausend zusätzliche Arbeitsplätze bringen würde und andererseits weil man damit eine Schlüsselfigur in der europäischen Energieversorgung übernehmen könnte. In Brüssel sieht man derlei Ambitionen allerdings gar nicht gerne.



Griechenland hat seine Politik und wirtschaftlichen Interessen gefälligst an die Wünsche der EU zu koppeln. Wo kommen wir denn da hin, wenn plötzlich jeder mit den Russen Geschäfte machen wollte... Die EU verbietet dies weil – die USA es halt so will. So einfach ist das. Die Amis wiederum befürchten nämlich, dass die Griechen eines Tages wirklich aus der EU austreten und dann würde man ganz schön belämmert drein schauen, weil man sich dann nicht einmal auf den südlichsten Teil der NATO verlassen könnte. Schon gar nicht wenn dieser Geschäfte mit den bösen Russen macht und nicht mit den guten, braven und anständigen Amis welche ganz gerne auch in Europa Fracking betreiben würden...


Die EU droht dem Energieriesen Gazprom mit einem enormen Bußgeld. Schließlich ist man der Ansicht, dass Gazprom den freien Wettbewerb in Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn nicht nur behindert, sondern sogar gänzlich verhindert... Ein derartiger Verstoß würde ein Bußgeld in der Höhe von 10 % des letztjährigen Umsatzes bedeuten. Im Falle von Gazprom würde dieses Bußgeld annähernd sieben Milliarden Euro betragen. Damit kann man sich natürlich auch ein bisserl sanieren...Hat man eigentlich schon darüber nachgedacht, dass Gazprom eine allfällige Strafe mit einem kurzen Wimpernzucker begleichen würde, um danach umgehend den Gaspreis zu erhöhen?


Europa hat ja vor die Abhängigkeit von den Russen zu verringern und daher ist man sogar bereit die Türkei bei der Fertigstellung der Trans Anatolischen Pipeline (TANAP) noch mehr zu unterstützen. Mit dieser Pipeline wird Russland umgangen und das aus Schah Deniz-Erdgasfeld in Aserbaidschan stammende Erdgas wird Europa versorgen. An der Grenze zu Georgien wird TANAP das Erdgas aufnehmen und zur westlichen Grenzen der Türkei transportieren. Die Anfangslieferkapazität der Trans Anatolischen Pipeline wird etwa 16 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr erreichen. Bis zum Jahre 2031 soll sich die Transportleistung auf 31 Milliarden Kubikmeter pro Jahr steigern.


Die EU will sogar beim Projekt „Turkish Stream“ mitentscheiden... Die EU will das Projekt nur dann erlauben, wenn den EU-Rechtsvorschriften entsprochen wird... Weder die Türkei noch Russland gehören zu EU. Also woher nimmt man sich dann das Recht sich in diese Angelegenheit einzumischen. Einfach deshalb weil dieses Projekt höhere Lieferkapazitäten als TANAP ermöglichen würde, oder weil Präsident Obama es der Merkel ins Ohr geflüstert hat...




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen