Donnerstag, 26. November 2015

Alternative Medien leben in Mexiko gefährlich

Seit der Jahrtausendwende sind in Mexiko insgesamt 107 Journalisten ermordet worden. 20 Journalisten sind bis zum heutigen Tage verschwunden und es gibt kaum Hoffnung sie wohlbehalten wieder zu finden. In den letzten zehn Jahren gab es zusätzlich 48 Anschläge auf die Büros von unabhängigen Medien. Dies sind Fakten, welche vom Präsidenten der Nationalen Menschenrechtskommission im Rahmen der Nationalen Rundfunk-Tagung verkündet wurden.


Vergangenes Wochenende sind neun Journalisten von Polizisten verprügelt worden, weil sie über deren Angriffe gegen die demonstrierenden unabhängigen Lehrer berichtet haben. In das Büro des Online-Magazins Desinformémonos.org wurde vor etwa zwei Wochen eingebrochen, um den Server zu zerstören sowie Handys und Computer zu stehlen. Ebenso wurden die Wohnungen von dort tätigen Journalistinnen verwüstet. Das Online Portal schreibt zumeist über die sozialen Proteste in Mexiko. Vor etwa einem Monat wurde die Sendezeit des Radiosenders Kehuelga immer wieder unterbrochen. Die Radio Mitarbeiter berichten davon verfolgt zu werden. Noch schlimmer erwischte es im März den Radiosender Radio Zapote. Dieser wurde nämlich von Unbekannten fast vollständig zerstört, wobei auch Mitarbeiter bedroht und geschlagen wurden.

Das „Verbrechen“ der Radiosender dürften die Live Reportagen von Demonstrationen gegen die Regierung Enrique Pena Nieto, sowie Berichte über die 43 verschwundenen Lehramtsstudenten von Iguala sein. Die Eltern der Verschwundenen berichteten hingegen immer wieder von Hacker Attacken auf ihre Facebook-Seiten. Dort würden mit besonderer Vorliebe jene Seiten gelöscht, bei denen es um die Polizeiattacken gegen die Lehramtsstudenten am 12. November 2015 geht.

Es ist zu hinterfragen, ob die offiziellen Behörden Mexikos überhaupt ein Interesse daran haben diese Verbrechen aufzuklären. Alternative Medien, welche in Mexiko nahe der Wahrheit berichten, leben gefährlich, sogar lebensgefährlich...

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