Donnerstag, 25. Februar 2016

Der 500 Euro-Schein – Abschaffen oder sogar einen 1.000-Euro-Schein einführen?

Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank diskutieren bereits seit einiger Zeit über die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Davon hält der österreichische Wirtschaftssekretär Harald Mahrer (ÖVP) überhaupt nichts. Im Gegensatz dazu regt er sogar die Einführung eines 1.000 Euro-Scheins an. Er vertritt die Ansicht, dass eine wahre Weltwährung Interesse haben müsste, dass die riesigen Transaktionen in andere Staaten in Euros durchgeführt werden. Schließlich habe die Schweiz auch einen 1.000 Franken-Schein. Er spricht sich auch, ohne wenn und aber, für die Beibehaltung des Rechts auf Bargeldzahlung aus und will dies auch in der Verfassung verankert sehen. Jeder Bürger habe das Recht auf eine Privatsphäre und diese gehöre grundrechtlich geschützt.

Sollte die EU eine Bargeldobergrenze verordnen, würde er sich umgehend bei einer Gegenpetition beteiligen. In diesem Sinne führe er bereits EU-weite Gespräche mit Gleichgesinnten. Für die Neos ist dieser Vorschlag noch immer zu wenig. Sie fordern ernsthaft die Einführung eines 1-Million-Euro-Scheins. Scheinbar haben sie Angst vor einer drohenden massiven Geldentwertung und wollen in Zukunft nicht mit einem Schubkarren voller Geld ein Kilo Brot kaufen...

Wie sieht es aber in Bezug auf Bargeldzahlung in Österreich heutzutage aus? Ist immer noch alles frei? Nein! In der Bauindustrie darf seit Beginn des Jahres nur noch per Überweisung abgerechnet werden. Die Baubranche ist in Österreich ein enormer Wirtschaftsfaktor und steuert 6 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Das sind etwa 19 Milliarden Euro!

Mit dieser Regelung schreitet Österreich in Wahrheit beim Thema Bargeldabschaffung munter voran.

Seit wann gibt es denn eigentlich Rufe zur Abschaffung des Bargelds? Larry Summers, seines Zeichen ehemaliger Chefökonom der Weltbank und Finanzminister unter Bill Clinton, forderte die Abschaffung im Jahre 2013. Er blieb mit seiner Ansicht nicht alleine. Kenneth Rogoff – ein US-Ökonom war einst beim Internationalen Währungsfonds tätig und hat 2014 dieselbe Aussage getätigt.Willem Buiter, Chefökonom der Citigroup setzt sich ebenso für die Abschaffung ein. Er hat aber noch einen Funken Gewissen und will kleine Scheine bis zu einem Wert von fünf Dollar beibehalten, damit diese von Ärmeren und Älteren Menschen genutzt werden können. Na bitte, wir müssen nur blitzschnell altern oder arm werden und schon sind wir ein bisserl freier...

In Europa ist, no na wie immer wenn es um technische „Fortschritte“ geht, Schweden die klare Nummer 1. In Schweden werden etwa ¾ aller Transaktionen elektronisch durchgeführt.

Der gläserne Bürger ist, soferne wir uns nicht auf die Füße stellen und darauf bestehen unsere persönliche Freiheit zu bewahren, wohl schon bald bittere Realität.


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