Freitag, 26. Februar 2016

Venezuelas Präsident Maduro präsentiert Wege aus der Krise

Zu Beginn des Jahres musste die Regierung den Wirtschaftsnotstand ausrufen. Schuld daran ist vor allem der Verfall des Erdölpreises. Die Deviseneinnahmen fielen von 2014 auf 2015 um etwa 65 %. Diese Zahlen präsentierte Präsident Maduro während einer fünfstündigen Ansprache. In dieser verkündete er vor allem, welche Schritte er unternehmen werde, um das Land aus dem Sumpf herauszuholen. Als einer der ersten Schritte wurde der Benzinpreis von 0,1 Bolivar auf 6,0 Bolivar pro Liter erhöht. Damit sind die Produktionskosten erstmals in der Geschichte Venezuelas gedeckt und es bleibt genügend Geld übrig, um damit die ab sofort dringend nötigen Sozialprogramme zu finanzieren.


Der Mindestlohn wird ab sofort um 20 % erhöht und der Wert der Lebensmittelmarken wird auch angehoben. Zusammen ergibt dies eine „Lohnerhöhung“ von 52 %. Weiters gibt es eine sogenannte „Bankkarte“ mit der etwa 800.000 Familien Zugang zur finanziellen Unterstützung erhalten werden. Nicht weniger als 190 Milliarden Bolivar werden in neue Infrastrukturprogramme gesteckt, welche helfen sollen neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Das derzeitige Wechselkurssystem wird in zwei verschiedene verwandelt. Einer wechselt vom bisherigen Kurs von 1 Dollar zu 6,30 Bolivar auf 1 Dollar zu 10,0 Bolivar und der andere berücksichtigt soziale Aspekte. Dieses offizielle Wechselkurssystem wird es allerdings auch mit der Neuregelung schwertun sich durchzusetzen. Warum? Weil man auf dem Schwarzmarkt für 1 Dollar nicht weniger als 1.000 Bolivar erhält!

Eine komplette Umstrukturierung erfolgt im Bereich der Lebensmittel. Aufgrund ausufernder Korruption in diesem Bereich wurden in der jüngsten Vergangenheit unglaubliche 60 Menschen verhaftet. Darunter befinden sich auch einige Filialleiter der staatlichen Supermarktkette Bicentenario. Die Supermarktkette hatte den eigentlichen Sinn subventionierte Lebensmittel günstiger zu verkaufen. Die verhafteten Herrschaften hatten allerdings anderen im Sinn und häuften Millionengewinne mit dem illegalen Verkauf dieser Lebensmittel an. Bicentenario soll nun geschlossen werden, um zukünftig als Verteilerzentrum zu dienen.

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