Vorsicht Satire
Der
Christkindlmarkt wurde eröffnet und
unsere allseits beliebten Politiker
nehmen ein Gesichtsbad in der
Menge.
Zu
ihrer Überraschung werden Sie
nicht von allen Bürgern mit
Enthusiasmus empfangen.
Aber
sehen Sie selbst.
Viel Spaß!
Häupl:
Ich
liebe diese Stadt. Hier ist ständig etwas los und die Menschen sind
stets nett zueinander. Ich liebe den Christkindlmarkt. Schon als
Kind war ich immer gerne hier und habe mich mit dem größten
Vergnügen bei den Standln angestellt, wo es die schönste und
größte Zuckerwatte zu kaufen gab. Da schau her liebe Maria wie die
Menschen glücklich sind. Überall strahlende Gesichter und das
schöne Spielzeug für die Kleinsten unserer Stadt. Sieh doch nur
wie herzig diese Plüsch Bären sind. Also ich könnte
dahinschmelzen.
Vassilakou:
Du
kannst ja richtig sentimental werden Bärli.
Ich find das echt ur süß von Dir. Da schau her was es da alles gibt! Du meine Güte ist die Trommel da lieb und schau Dir doch erst einmal die Trompete an. Da könnten wir doch glatt zwei davon kaufen und dem Strache Burli so richtig schön den Marsch blasen. Na was sagst dazu Bärli?
Ich find das echt ur süß von Dir. Da schau her was es da alles gibt! Du meine Güte ist die Trommel da lieb und schau Dir doch erst einmal die Trompete an. Da könnten wir doch glatt zwei davon kaufen und dem Strache Burli so richtig schön den Marsch blasen. Na was sagst dazu Bärli?
Plötzlich
steht da ein kleiner Bub und fängt ganz bitterlich zu weinen an.
Seine Eltern versuchen vergeblichst ihn zu trösten. Weil ihm der
Kleine so leid tut, dreht sich der Wiener Bürgermeister zu ihm und
spricht ihn an.
Häupl:
Na
Du kleiner Hosenscheißer. Was ist denn mit Dir los? Warum weinst Du
denn so? Willst Du vielleicht ein Foto mit mir machen? Wie heißt Du
denn eigentlich?
Lukas:
Ich
bin der Lukas und ich will kein blödes Foto von Dir. Ich hasse Dich.
Häupl:
Na
na na aber Lukas. So etwas sagt man doch nicht zu seinem
Bürgermeister!
Lukas:
Ist
mir wurscht wer Du bist. Du bist blad und stehst mir im Weg. Ich kann
mir nicht einmal das Spielzeug anschauen, weil Du dauernd vor mir
herumstehst. Du bist ur gemein.
Häupl:
Also
Lukas ich möcht schon bitten. Blad sagt man nicht. Aber bitte ich
kann Dich schon verstehen. Da komm her, da kannst an mir
vorbeigehen und Dir vorne in aller Ruhe das Spielzeug anschauen.
Vassilakou:
Na
da hast jetzt zum Glück gut reagiert, nicht auszudenken wenn der
Kleine jetzt noch lauter geschrien hätte und alle Leute gesehen
hätten wie neben Dir so ein Würmchen herzzereissend weint.
Doch
schon ist die nächste Störung im Anmarsch. Der große
Herausforderer für das Amt des Wiener Bürgermeisters, oder
Bundeskanzlers, Bundespräsidenten, Papstes... was auch immer...
Heinz Christian Strache erscheint auf der Bildfläche.
Strache:
Ja
Servus! Grüß Gott und Hallo liebe Leute! Da schauts her! Eure große
Hoffnung ist soeben am Christkindlmarkt eingetroffen! Ja wen sehen
meine wunderschönen, strahlenden, blauen Augen denn da? Der Häupl
Michi mit seiner Steigbüglhalterin! Oder sollte ich eher sagen, die
Bürgermeisterin mit ihrem versklavten Titelträger. Schauts genau
hin liebe Leute! Der Wiener Bürgermeister ist unter der Fuchtl
dieser weltfremden Griechin! In Wirklichkeit hat eh die Mary die
Hosen in Wien an. Aber mir kanns eh egal sein. Bei der nächsten
Wiener Wahl wird aufgemischt. Da bleibt kein Stein auf dem Anderen.
Ihr werdet schon sehen!
Plötzlich
und unvermutet beginnt der kleine Lukas wieder zu weinen. Noch lauter
und noch eindringlicher als vorhin.
Strache:
Ja
was ist denn los? Was hat denn der Bub? Hat Dir irgendein islamisches
Kind gegen das Schienbein getreten? Na dem werden wir es schon
zeigen! Wo ist denn des Gfrast?
Lukas:
Was
redet der für einen Mist! Du bist mir voll auf die Zehen gestiegen
und außerdem tun mir meine Ohren weh, weil Du so deppat
herumschreist! Ich hasse Dich! Mama ich will nach Hause! Ich hasse
diesen Scheiß Christkindlmarkt! Da rennen nur deppate Erwachsene
herum!
Strache:
Na
na na kleiner Mann. Wer wird denn so etwas sagen. Erstens habe ich
Dich kaum berührt und zweitens war ich ja gar nicht so laut. Das
ist halt mein Naturell dagegen kann ich nicht an. Pass auf. Ich
kaufe Dir jetzt eine Zuckerstange und Deine Eltern lade ich jetzt
auf ein Bier und a Burenheitl ein. Na wos is. Was sagst Du dazu.
Da
tritt ihm der Lukas plötzlich mit aller Kraft gegen sein Schienbein.
Lukas:
Das
ist, weil Du schon wieder so laut herumgeschrien hast. Jetzt hast
wenigstens einen Grund zum Schreien. Die Zuckerstange darfst Du mir
trotzdem kaufen.
Strache:
Na
Du bist vielleicht ein Früchtchen.
Vassilakou:
Sagen
Sie ja nicht Früchtchen zum Lukas. Sie wissen ja gar nicht was Sie
seiner Kinderseele damit antun. Komm Lukas. Lass den Trottel da
stehen. Der soll Dir die versprochene Zuckerstange holen und das
wars. Bärli schau da drüben! Hu Hu Heinzi! Da sind wir! Komm her!
Fischer:
Grüß
Euch. Na das ist eine Freude! So eine Überraschung, dass ich Dich
liebe Maria und Dich Michi hier sehe. Wie gefällts Euch denn hier
am Christkindlmarkt.
Häupl:
Na
super ist es da. Es könnte gar nicht besser sein.
Wieder
beginnt der kleine Lukas zu heulen. Diesmal noch lauter als je zuvor.
Irritiert und sichtlich nervös
blickt ihn der Bundespräsident an, um ihn dann mit seinen weisen
Worten zu beruhigen.
Fischer:
Na
Du. Brauchst a Taschentuch?
Lukas:
Na!
Da sind ja nur Trottln! Mama bitte, ich will endlich nach Hause!
Fischer:
Warum
Trottln? Was hat er denn?
Lukas:
Frag
mich doch selbst! Zuerst steht mir der Blade im Weg und ich kann nix
sehen, dann kommt ein anderer, steigt mir auf die Füße und brüllt
mir in die Ohren bis alles weh tut und am Schluss sagt der Blade der
mein ganzes Elend miterlebt, dass hier alles super ist. Nie wieder
will ich auf diesen Scheiß Christkindlmarkt.
Fischer:
Na
na na. So etwas sagt man nicht. Aber ich gebe Dir schon Recht. Sehr
taktvoll hat unser Herr Bürgermeister sich da halt nicht gerade
geäußert. Das wird schon wieder kleiner Mann wirst schon sehen.
In
diesem Moment erscheint der Spitzenkandidat der Wiener Volkspartei.
Er wird von einem Kamerateam begleitet, um prachtvolle Fotos für den
bevorstehenden Wiener Wahlkampf zu schiessen. Das Team bewegt sich
entschlossenen Schrittes auf den kleinen Lukas zu und
Landesparteiobmann Manfred Juraczka hebt den jungen Mann ungefragt in
die Höhe, um ein vermeintlich schönes Foto zu machen. Jetzt brechen
bei Lukas alle Dämme und er schreit, tobt, quietscht und brüllt
sich die Seele aus dem Leib. Selbstverständlich bleibt das den
anwesenden Christkindlmarkt Besuchern nicht verborgen und Sie
beobachten die Szenerie mit Argusaugen.
Juraczka:
Na
komm jetzt mach doch net so ein Theater. Die Leute schaun schon alle
her. Mein Gott ist mir das peinlich. Jetzt hör doch endlich auf. Ja
gibt’s denn das. Beruhig Dich doch. Soll ich Dir vielleicht ein
Langos kaufen? Magst ein Langos? Oder hättest lieber ein Spielzeug
Auto. Na sag schon was.
Lukas:
Ich
will nix. Ich will gar nix. Ich will nur heim. Ihr tuts alle nur
lügen. Der Eine hat mir eine Zuckerstange versprochen und ist noch
immer nicht zurück. Lass mich los Du Krawatten Monster!
Juraczka:
Na
na na. Krawatten Monster sagt man nicht. Sag einmal weißt Du denn
überhaupt wer ich bin?
Lukas:
Natürlich
weiß ich wer Du bist. Du bist ein Kinderverzahrer! Ohne mich zu
fragen hast Du mich einfach hochgehoben. Und abknutschen wolltest Du
mich auch Du Sau! Kinderverzahrer! Kinderverzahrer! Kinderverzahrer!
Die
Menge wird unruhig und bewegt sich langsam, aber von allen Seiten auf
die Politiker rund um den
kleinen Lukas zu. In diesem Moment kehrt Heinz Christian Strache mit
seiner Zuckerstange zurück und überreicht Sie dem kleinen Buben.
Stimme
aus dem Volk:
Da schauts her! No so a Kinderverzahrer!
Nach
diesen Worten schreiten erstmals die Eltern des kleinen Lukas ein.
Sie beruhigen die Umstehenden mit folgenden Worten
Die
Mama:
Ihr könnts ganz beruhigt sein. Das sind keine
Kinderverzahrer. Das sind nur unsere hirnlosen Politiker. Denen kann
man ja nicht einmal einen Vorwurf machen. Die sind ja nicht so, weil
Sie irgendjemanden absichtlich schaden wollen, sondern weil Sie es
gar nicht besser können.
Häupl:
Ja
also viel schöner hätten wir das jetzt auch nicht formulieren
können. In meiner Eigenschaft als Wiener Bürgermeister schlage ich
vor, dass wir zur Beruhigung der Gemüter jetzt alle auf Kosten von
uns Politikern bei dem Standl da daneben jeweils einen Punsch
trinken und jeder der so einen Gratis Punsch bekommen hat, sollte
danach bitte zum Licht ins Dunkel Standl gehen und dort freiwillig
eine Spende abgeben. Wenn jeder von Euch den Betrag hergibt, welcher
der Punsch ihm gekostet hätte, dann käme da schon eine
beachtliche Summe zusammen. Ich danke für Eure Aufmerksamkeit.
Die
Worte des Wiener Bürgermeisters haben ihre Wirkung nicht verfehlt.
Hunderte Christkindlmarkt Besucher machten vom Angebot des Wiener
Bürgermeisters Gebrauch und holten sich ihren Punsch. Für Licht ins
Dunkel kam ein ansehnlicher Spendenbetrag zusammen und der kleine
Lukas bekam als Entschädigung für seine Leiden so viele
Süßigkeiten, dass er damit bis zum nächsten Osterfest auskommen
wird. Außerdem bekam er zehn ferngesteuerte Autos, zwanzig Lego
Schachteln, dreißig Fußball Trikots und unzählige Puzzle und
Quartett Spiele.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen