Die
 Finnen bereiten sich anscheinend auf den Ernstfall vor und deshalb 
werden 
900.000 Reservisten per Brief an ihre Rolle im Krisenfall 
erinnert. Natürlich will der finnische Verteidigungsminister Carl Haglund
 nichts davon wissen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die 
Beziehungen zu den Russen verschlechtert haben. Man wirft den Russen 
vor, regelmäßig in den finnischen Luftraum einzudringen und mit U-Booten
 bis zur finnischen Küste zu fahren.
Finnland führt seit einiger 
Zeit eine Debatte darüber, ob es nicht doch besser wäre der NATO 
beizutreten. Wenn dies geschieht, dann wäre Russlands Grenze um weitere
1.300 Kilometer von der NATO umzingelt.
Für die Finnen sind auch 
die Wirtschaftssanktionen gegen Russland ein gewaltiges Problem. Dir 
Russen sind schon seit einigen Jahren der wichtigste Handelspartner und 
seit den Sanktionen leidet Finnland enorm an den wirtschaftlichen 
Einbussen. Es beginnt beim Tourismus wo etwa 40 % der Russen nicht mehr 
nach Finnland fahren, geht weiter beim Verkauf der Agrarerzeugnisse, 
welcher um etwa ein Drittel zurückgegangen ist und setzt sich in eine 
Abhängigkeit gegenüber den Russen, was die Kohle- Öl und Gaslieferungen betrifft fort.
Abgesehen
 davon spielt man auch in Schweden bereits mit dem Gedanken in Kürze der
 NATO beizutreten. Die Politiker antworten auf konkrete Fragen dazu 
zumeist mit der Wortspende „derzeit nicht aktuell“. Das ist insofern 
richtig, als die Schweden vorhaben ihre Militärausgaben drastisch zu 
erhöhen, um vor allem den Ostseeraum zu stärken. Derzeit sind nur 30 % 
der Schweden für einen NATO
 Beitritt und etwa 50 % dagegen. Nachdem es in Schweden im Herbst Wahlen
 zu gewinnen gibt, wird sich kein schwedischer Spitzenkandidat trauen, 
den Einwohnern noch vor den Wahlen mitzuteilen, dass der NATO Beitritt 
bereits geplant ist und kurz vor der Realisierung steht.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/finnland-armee-reservisten-russland
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen