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Samstag, 6. Juni 2015

Die Arktis – der Kampf um die Bodenschätze

Heiß umfehdet, wild umstritten, liegst dem Erdteil Du inmitten...
Nein, es geht nicht um eine Zeile der österreichischen Bundeshymne, sondern um die Arktis.

Die Arktis rückt immer mehr in den Mittelpunkt der weltweiten Interessen. Das vermutlich an Öl und Erdgas reiche Gebiet ist in fünf Sektoren aufgeteilt.

Einer dieser Sektoren gehört jeweils:

Dänemark, Norwegen, Russland, U.S.A. und Kanada.

Selbstverständlich ist mit der derzeitigen Regelung aber keiner zufrieden und alle miteinander können den Hals nicht voll bekommen. Also bleibt den bedauernswerten Staaten nichts anderes über, als ihre Gebiete auszuweiten.

Das funktioniert dann folgendermaßen:

Die Kanadier streiten mit den Dänen und Russen um den Lomonossow-Rücken. Wer von ihnen beweisen kann, dass der Rücken die unterseeische Fortsetzung des Festlandsockels ist, bekommt nicht nur einen riesigen Anteil an der Arktis, sondern den Nordpol quasi im Sonderangebot gleich mit dazu...

Die U.S.A. und Kanada rangeln wiederum um ein Grenzstück in der Beaufortse. Dieses Fleckerl befindet sich zwischen dem US-amerikanischen Staat Alaska und dem kanadischen Yukon.

Die Dänen und Kanadier sind wiederum bemüht, die Hans-Insel in der Nares-Straße halbwegs fair aufzuteilen...

1996 wurde übrigens, auf Anregung von Finnland, der Arktische Rat gegründet. Drei EU-Staaten (Dänemark, Finnland, und Schweden) sind Mitglieder des Arktischen Rats. Laut Brüssel ist das ein triftiger Grund, um Rechtsansprüche an der Arktis zu stellen... Brüssel geht es vor allem darum, den Abbau der dortigen Ressourcen kontrollieren zu können...

Die Geologen vermuten riesige Vorkommen von Erdöl, Erdgas und anderen Bodenschätzen in der Arktis. Sie vermuten es an Land, auf dem Meeresboden und darunter. Geografisch betrachtet sind diese Bodenschätze der EU näher, als jene z. B. im Mittleren Osten...

Herr Juncker hat ja diesbezüglich bereits eine großartige Idee. Dänemark hat die große Ehre als erster Staat auf sein nationales Gut (zugunsten des europäischen einheitlichen Willens) zu verzichten. Wenn man bedenkt, dass die Dänen seit zwölf Jahren mit der UN-Kommission über die Begrenzung des Festlandsockels (CLCS) und die Festlegung neuer Außengrenzen für den dänischen Kontinentalschelf verhandeln und daran arbeiten und dies den dänischen Steuerzahlern bisher etwa 50 Millionen Euro gekostet hat, dann werden diese bestimmt vor Freude über diese wunderbare Idee hüpfen... Vor allem wenn man bedenkt, dass die Dänen damit auf einen Anspruch von vermutlich 50 Milliarden Barrel Öl und Erdgas verzichten sollen...

Es wird aber noch witziger. Die EU-Kommission glaubt wirklich, dass sie von der USA im Arktischen Rat Unterstützung bekommt... Also für die US-Amerikaner geht es nicht nur um die Bodenschätze, sondern auch aus militärischer Sicht wäre dort ein nettes Platzerl für eine Atom-U-Boot-Flotte durchaus nicht zu verachten...

Ob es eine faire Aufteilung geben wird? Schwer vorstellbar. Damit diese überhaupt eine Chance hat müssen Spielregeln festgelegt werden, welche für alle Teilnehmer gelten... Wenn das auch nicht möglich ist, dann könnte man ja zumindest eine Fußball WM dort stattfinden lassen...




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