Nestlé
steht unter Schock. Der Image-Schaden ist noch nicht absehbar. Indien
verlangt die größte Rückrufaktion der Firmengeschichte von
Nestlé.
Die Maggi-Nudeln sind in ganz Indien bis in die entlegensten Dörfer bekannt. Für lediglich 20 Cent konnte man überall die Instant-Snacks kaufen. In Indien hatte der Konzern einen Marktanteil von unglaublichen 80 %. Bis jetzt war man bei Nestlé sehr froh darüber, aber nun wird diese massenhafte Verbreitung zum Bumerang. Sämtliche Nudeln müssen raus aus den Geschäften.
Die indische Lebensmittelaufsicht hat bei Messungen herausgefunden, dass die Maggi-Nudeln aufgrund von zu hohen Bleiwerten „gefährlich und unsicher“ sind. Deshalb müssen die Produkte wieder zurückgeholt werden.
Nestlé hat selbst mitgeteilt, dass es sich dabei um 27.000 Tonnen Nudeln, oder anders ausgedrückt, um 400 Millionen Packungen handeln soll... Es handelt sich dabei möglicherweise um die größte Rückrufaktion der Lebensmittelbranche. Die Nudelmenge entspricht in etwa 2.500 Truckladungen. Die Snacks werden zu fünf Zementfabriken gebracht. Dort werden die Packungen in den Brennöfen verheizt. Das ganze soll etwa 40 Tage dauern. Der Gesamtwert der 27.000 Tonnen Nudeln beträgt etwa 50 Millionen US-Dollar. Der Konzern ist derzeit noch nicht in der Lage zu sagen, wie viel das Einsammeln der Ware, der Transport und letztendlich die Vernichtung der Nudeln kosten wird.
Der Nestlé Konzern hat vor Gericht gegen die Entscheidung der Lebensmittelaufsicht geklagt. Der erste Einspruch wurde jedoch bereits abgelehnt. Am 30. Juni muss dann die Lebensmittelaufsicht noch einmal Stellung zu den Einwänden vom Nestlé Konzern nehmen. Diese sind der Ansicht, dass die Proben zu lange offen und dadurch verunreinigt waren. Irgendwie erinnert mich das an beeinspruchte Dopingproben (verunreinigte Lebensmittel). Unterstützung hat Nestlé aus Singapur bekommen. Diese haben Nudeln welche sie aus Indien importiert haben nach Tests für unbedenklich erklärt.
Der Markenwert von Maggi ist durch den Nudelskandal um etwa 200 Millionen US-Dollar gesunken. Laut David Haigh (Chef der Unternehmensberater von Brand Finance), beschädigen die Bedenken einer absolut glaubwürdigen Institution wie jener der indischen Lebensmittelaufsicht auf alle Fälle die Kundenloyalität. Der Nestlé Konzern muss darauf achten, dass sämtliche Anschuldigungen schnellstens widerlegt werden, weil sonst auch die Marke Nestlé darunter leiden wird. Immerhin prangt ja das Nestlé Logo auf der Verpackung der Maggi-Nudeln.
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