2015 waren
folgende Staaten die für Journalisten gefährlichsten:
Syrien
Einerseits werden
dort die Journalisten vom Assad-Regime mittels Zensur, Überwachung
und willkürlichen Festnahmen an einer unabhängigen
Berichterstattung gehindert und andererseits werden die Journalisten
von den Dschihadisten bedroht. Entführungen und Exekutionen stehen
an der Tagesordnung. Im Bürgerkrieg sind bisher mehr als 130
Medienschaffende getötet worden.
Jemen
Bewaffnete Rebellen und Stammesmilizen
bringen die Journalisten mittels Entführungen oder/und
Mordanschlägen zum Schweigen. Eine Bestrafung der Täter ist die
Ausnahme. Die größten Radio- und Fernsehsender sind unter
staatlicher Kontrolle und seit 2009 existiert ein Sondergericht für
Journalisten.
Irak
Systematische
Gewalt gegen Medienschaffende ist nichts Ungewöhnliches. In Mossul
z.B. existiert eine Todesliste unbequemer Journalisten. Dschihadisten
verüben in der Provinz Al-Anbar Anschläge und selbst in den
Kurdengebieten finden Journalisten den Tod. Die meisten Politiker
verhindern durch Gerichtsverfahren oder mittels Schikanen eine
unabhängige Berichterstattung.
Libyen
Milizen
bedrohen hier die Arbeit der Journalisten durch Entführungen,
Folter... Die Regierung ist nicht in der Lage die Journalisten zu
schützen. Eine Kritik an der Revolution von 2011 oder eine
Beleidigung des Parlaments, der Justiz oder Regierung ist mit einer
Haftstrafe bedroht.
China
Täglich
versendet das Propagandaministerium Direktiven zur Steuerung der
Berichterstattung. Soziale Netzwerke werden häufig durch chinesische
Firewalls blockiert. Über das Massaker am 4. Juni 1989 darf bis
heute nicht berichtet werden. China zählt zu jenen Staaten wo
weltweit die meisten Blogger und Journalisten inhaftiert sind.
Ägypten
Medien welche
Verbindungen zur Muslimbruderschaft haben, bekommen umgehend Probleme
mit der Justiz. Militärprozesse gegen Journalisten sind nichts
Ungewöhnliches. Journalisten sehen sich bei Demonstrationen häufig
der Gewalt durch Demonstranten und Sicherheitskräften ausgesetzt. Es
gibt kaum Journalisten welche Kritik an der Armee oder Regierung
wagen.
Indien
Ein
gefährliches „Pflaster“ für all jene Journalisten welche über
die Verflechtungen von organisiertem Verbrechen und der Politik
berichten, sowie jene Medientreibende welche über Umweltthemen
recherchieren.
Türkei
Regierungsmitglieder
rufen in den Redaktionen an, damit diese regierungskritische Texte
aus ihren Webseiten entfernen. Die Internetgesetze sind sehr streng
und kritische Seiten werden oftmals blockiert.
Iran
Die Medien sind staatlich kontrolliert
und deshalb werden immer wieder Zeitungen geschlossen und das
Internet überwacht und zensiert. Angeblich sind im Iran Millionen
von Webseiten blockiert. Es existiert sogar eine Liste von
sogenannten 25 Internet Verbrechen. Im Jahre 2012 wurden sogar vier
Internetaktivisten zum Tode verurteilt. Blogger und Journalisten sind
immer wieder von langen Haftstrafen bedroht. Die Haftbedingungen
selbst, sind lebensbedrohlich.
Eritrea
In der Rangliste der Pressefreiheit
belegt Eritrea von 180 Staaten den letzten Platz. Seit 2001 sind hier
sämtliche privaten Medien verboten. Es gibt seit 2010 auch keine
ausländischen Korrespondenten mehr in diesem Staat. Dutzende
Journalisten sitzen Urteil, Kontakt zur Familie oder Anwälten viele
Jahre im Gefängnis. Die Folter ist dort allgegenwärtig und die
Haftbedingungen lebensgefährlich. Viele Journalisten sind in der
Haft verstorben.
Wie können die Journalisten
geschützt werden?
Es fehlt ja oftmals am politischen
Willen, um unabhängige Ermittlungen nach den Morden an Journalisten
durchzuführen. Es liegt vielfach an den Verhältnissen vor Ort.
Reporter ohne Grenzen hat sich daher bei den Vereinten Nationen dafür
eingesetzt, dass man einen UN-Sonderbeauftragten zum Schutze der
Journalisten einsetzt. Man verspricht sich davon, dass die
UN-Mitgliedsstaaten ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen
nachkommen.
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