Rafaela Silva fiel
ihre Knie, und ganz Brasilien jubelte mit dem ehemaligen
Straßenmädchen. Sie wünschte sich beim Interview, dass ihre
Goldmedaille für alle Kinder von Cidade de Deus ein großer Ansporn
sei. Cidade de Deus, heißt übrigens übersetzt „Stadt Gottes“.
Das klingt wie ein Hohn. Für Rafaela Silva war es, auf Nachfrage,
eher die Hölle auf Erde.
Rafaela Silva ist
sich sicher, dass wohl niemand mehr trainiert hat als sie, um ihr
altes Leben hinter sich zu lassen. Für ihre Mutter ist die Tochter
eine goldene Kriegerin. Die Gewinnerin der Goldmedaille ist sich ganz
sicher, dass Judo ihr Leben gerettet hat. Einer ihrer Cousins sei z.
B. in der Cidade de Deus zum Dealer geworden. Ihre Schwester Raquel
erzählte in Interviews, dass man in den Favelas zuschlagen müsse,
wenn man nicht geschlagen werden wolle und ihre Schwester und sie
selbst seien echte Straßenköter gewesen.
Irgendwann zogen
die Eltern ein paar Straßen weiter und sie organisierten für ihre
Töchter den ehemaligen Judo-Nationaltrainer Geraldo Bernardes. Er
baute gerade eine Kampfsportschule auf und versprach den Eltern aus
den Kids Klasse-Judokas zu machen. Seine Bedingung war, dass die
Mädels aufhören mussten, sich auf der Straße zu prügeln.
Als Rafaela bei
den Olympischen Spielen 2012 bereits frühzeitig gescheitert war,
wurde sie in Brasilien rassistisch angefeindet und sie fühlte sich
furchtbar. Jetzt bei den Olympischen Spielen 2016, nur zehn Kilometer
von ihrer ehemaligen Favela entfernt, landete sie den größten
sportlichen Erfolg ihrer Karriere.
Es war einmal ein Mädchen das in den
Favelas von Rio lebte und jetzt ist sie Olympiasiegerin!
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