Angeblich wird bei den derzeitigen
Verhandlungen großer Wert auf die Armutsbekämpfung sowie soziale
Fragen gelegt. Das Globalabkommen beinhaltet bereits eine Demokratie-
und Menschenrechtsklausel. Laut dieser Klausel kann man, für den
Fall von Menschenrechtsverletzungen, die Wirtschaftsbeziehungen
beenden. Die Klausel ist allerdings nicht das Papier wert, auf dem es
geschrieben wurde. In dem Moment wo multinationale Konzerne
involviert sind, schert man sich nicht um solche Nebensächlichkeiten
wie Arbeitsbedingungen oder gar Menschenrechte. Es gibt dafür
genügend Beispiele. Eines davon ist der Plan Puebla Panama. Er
war/ist dafür gedacht die Infrastruktur voranzutreiben. Im Prinzip
also eine gute Sache. Es ist halt nur sinnlos, wenn dafür
Menschenrechtsverletzungen an indigene Völker ausgeübt werden.
Damit es überhaupt zu einer
„Modernisierung“ des Globalabkommens kommen könne, wurde dieses
Ziel beim siebenten EU-Mexiko-Gipfel, welcher im Juni 2015 stattfand,
verlautbart. Eine Studie besagt, dass das Globalabkommen EU-Mexiko
dazu beigetragen hat, dass das Bruttoinlandsprodukt von Mexiko um
0,34 % gestiegen ist. Jenes der EU hat sich um 0,1 % erhöht. Wer vom
Globalabkommen am meisten profitiert sind, wenig überraschend,
Konzerne und große EU-Unternehmen.
Die EU-Handelskommissarin Cecilia
Malmström vergleicht die Neuverhandlungen mit Mexiko mit den derzeit
stattfindenden Verhandlungen mit Kanada über CETA und mit den USA
über TTIP. In Anbetracht dessen, dass CETA kurz vor dem Scheitern
steht, hätte sie diesen Vergleich lieber nicht so laut heraus
posaunen sollen. Faktum ist auch, dass die Europäische Kommission
kein einziges Verhandlungsergebnis von alleine beschließen kann.
Zuerst muss nämlich der Text von sämtlichen Mitgliedsstaaten und
deren nationaler Parlamente ratifiziert werden. Ein kleines
gallisches Dorf lässt sich da halt immer finden...
Der große Knackpunkt wird wie schon
bei CETA und TTIP die Etablierung privater Schiedsgerichte sein.
Diese können von allen internationalen Unternehmen mit einer
Niederlassung in Mexiko bzw. Europa in Anspruch genommen werden, um
entweder in Europa oder Mexiko zu klagen...
Ecuador
sollte für uns alle eine Warnung sein. Dort sieht man am besten,
welche Auswirkungen die
internationalen Schiedsgerichte bei einem Staat haben können.
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