Es
ist eine Schande, dass beinahe die Hälfte der Wahlberechtigten (nach
den derzeitigen Erkenntnissen sind es 46,9 %) nicht von ihrem
Wahlrecht Gebrauch gemacht haben. Diese haben de facto kein Recht
sich über ein Ergebnis zu beschweren, welches ihnen unter Umständen
nicht gefällt. Es ist allerdings weder, wie es uns ein CNN
Fernsehmoderator erklären will so, dass nur jene gegen Donald Trump
demonstrieren, welche gar nicht zur Wahl gegangen sind, noch ist es
so wie der neu gewählte Präsident behauptet, dass es sich zum
Großteil um Berufsdemonstranten handelt, welche von den Medien dazu
angestiftet werden.
Faktum
ist, dass die USA ein gespaltenes Land ist. In Österreich kennen wir
das Szenario der Spaltung, seit dem Beginn der Bundespräsidentenwahl,
sehr gut. In den USA hingegen, sind die Menschen davon überrascht,
dass es Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt, welche eine
andere politische Ansicht als die Eigene vertreten. Das Internet und
seine Algorithmen sind daran „schuld“, dass man stets mit
Gleichgesinnten kommuniziert und gar keine anderen Ansichten und
Meinungen präsentiert bekommt. Die eigene Sichtweise wird somit bis
zur Vollkommenheit vorangetrieben. So ist es nicht verwunderlich,
dass die Clinton Anhänger nicht einmal im Traum daran dachten, dass
Donald Trump nur den Hauch einer Siegeschance haben könnte.
Schließlich konnte man auf den „Hillary-Seiten“ ja nur vom
komfortablen Vorsprung und dem lockeren Gewinn der Wahl durch die
US-Präsidentschaftskandidatin lesen. Die Clinton Anhänger hatten
keine Ahnung davon, dass Donald Trump, ganz ohne der Unterstützung
zahlreicher Stars, die Hallen locker füllen konnte. Sie nahmen seine
Anhänger nicht ernst und machten sich über diese sogar lustig. Der
Schock über die Wahlniederlage war dementsprechend groß.
Wie
verhalten sich die Hilton Clinton Wähler nun seit der Gewissheit der
Niederlage? In vielen Städten demonstrieren sie gegen den
Wahlgewinner mit „Not my President“ Plakaten und Tafeln. Andere
wiederum suchen Trost im Familien- und Freundeskreis...
Die
Mehrheit der Wähler/innen interessiert es nicht auf welche Art und
Weise man sein Land verbessert, sondern sie wollen, dass es ganz
einfach geschieht. Make America great again! Das ist es was sie
verstehen, woran sie glauben und was sich vor allem jene Menschen
wünschen, welchen es gerade nicht so gut geht. Donald Trump hat
einen Wahlkampf geführt, welcher in Europa den Rechtspopulisten
zuzuzählen wäre. Diese sind von seinem Wahlerfolg sehr angetan und
sehen sich bei den nächsten Wahlen auf einer Erfolgswelle schwimmen.
Am 4. Dezember könnte das bereits auf Österreich zutreffen, sollte
der freiheitliche Kandidat Norbert Hofer, die Wahlwiederholung zur
Bundespräsidentschaftswahl, für sich entscheiden.
Bei
Donald Trump ging es halt gegen das Establishment, Mexikaner und
Muslime und bei Norbert Hofer sind es halt die Flüchtlinge und die
da oben – egal ob aus der SPÖ, ÖVP oder die EU allgemein. Für
die Wähler der Freiheitlichen bedeutet die FPÖ schlicht und
ergreifend, dass sie gegen Ausländer sind und sich als einzige
Partei für die Österreicher einsetzt.
Donald
Trump und die FPÖ eint (wenn diese erst einmal an die Macht kommen
sollte), dass sich das Volk bei Beiden nicht sicher sein kann, ob man
durch deren Erfolg, im nächsten Augenblick zu jenen gehört, welche
einen Vor- oder Nachteil haben...
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