Wie jeder weiß, hat die
Lieblings U-Bahn der Wienerinnen und Wiener, die U4, seit einiger
Zeit mit ein paar Unpässlichkeiten zu kämpfen. Prachtvoll renoviert
und nach einer erfrischenden Sommerpause kommt es leider trotzdem
regelmäßig zu kleinen Hoppalas.
Die Wienerinnen und
Wiener nehmen das den Wiener Linien selbstverständlich nicht übel
und haben sich der Situation entsprechend angepasst.
Felix:
(steigt
wie immer in Ober St. Veit ein und begrüßt die bereits anwesenden
Passagiere mit einem herzlichen) Grüß
Euch ihr Lieben! Na, habt ihr eh alle schön brav vorgesorgt für
den heutigen langen Aufenthalt?
Syliva:
Selbstverständlich!
Ich habe einen Wurstsalat mitgenommen, welcher für sechs Personen
reicht und für jeden dazu ein ofenfrisches Gebäck.
Felix:
Na
das ist ja super! Zum Glück habe ich mir gestern Abend noch die Zeit
genommen, um uns ein Kartoffelgulasch zu kochen. Nachdem wir ja
durchschnittlich immer so um die fünf Stunden im Nirvana stehen,
werden wir damit locker satt werden. Du Fredl wie schaut´s aus?
Hast Du daran gedacht Deinen großen Laptop mitzunehmen, damit wir
uns auf Netflix die neue Staffel der Gilmore Girls ansehen können?
Fredl:
Freilich
hab ich ihn dabei. Ich bin so richtig froh, dass die U4 nie
weiterkommt. Ich wüsste ja gar nicht, wann ich mir sonst die ganzen
Serien anschauen könnte.
Sylvia:
Wie
spät haben wir es denn jetzt eigentlich?
Laura:
6.15h
ist es und wir befinden uns bereits in Hietzing.
Sylvia:
Ich
schlage vor, dass ich jetzt beginne das Gebäck und den Wurstsalat
auszuteilen. Danach kann der Fredl die erste Folge der Gilmore Girls
starten.
Mitten in der ersten
Folge kommt plötzlich und unerwartet folgende Durchsage:
Achtung!
Achtung! Bitte alle aussteigen! Wir haben die Endstation erreicht!
Wir befinden uns im Bahnhof Heiligenstadt!
Felix:
Jo
san de deppat! Wo gibt’s denn so wos! So eine Frechheit! Die U4 ist
jetzt vollkommen übergeschnappt! Wir sind ur pünktlich in
Heiligenstadt angekommen. Na super! Das schöne Essen! Der super
Film! Wos moch ma jetzt?!?
Sylvia:
Na
wos denn? Aussteigen! Oba de kennen jetzt wos von mir erlebn! Das
lasse ich mir nicht bieten! Ganz sicher nicht! Ich gehe jetzt
schnurstracks zum Büro der Wiener Linien und beschwere mich
darüber, dass man sich nicht einmal mehr auf die tägliche,
stundenlange Zugstörung verlassen kann.
Alle
Zugpassagiere schließen sich der Sylvia an und stürmen das Büro
des völlig geschockten Mitarbeiters der Wiener Linien, welcher nur
noch ganz leise sein: „Tut mir
leid...“ stammeln kann. Warum sich die Leute aber darüber
aufregen, dass die U-Bahn pünktlich war, kann er sich noch Stunden
später nicht erklären.
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