Bereits in wenigen Jahren wird die
Arktis in den Sommermonaten fast gänzlich eisfrei sein. Unbestritten
wird diese klimatische Veränderung viele negative Einflüsse für
uns Menschen haben, aber ein Bereich wird davon erheblich profitieren
– die Wirtschaft. Der Güterverkehr wird in der Arktis enorm an
Wichtigkeit gewinnen und die heute noch schwer erreichbaren Rohstoffe
werden viel schneller als erwartet, leicht zugänglich sein.
Die in der Arktis vermuteten
Rohstofflagerstätten befinden sich oftmals in jenen Bereichen, wo es
zwischen den Staaten ungeklärte Grenzverläufe gibt. Das birgt für
die nahe Zukunft große Konfliktmöglichkeiten. Einen kleinen
Vorgeschmack lieferten die Russen im Jahre 2007, als sie mit Hilfe
eines U-Bootes, eine russische Fahne, am Grund des Nordpols hissten.
An Board des U-Bootes befanden sich damals Forscher, welche Beweise
sammelten, dass das Unterwassergebirge am Nordpol mit dem russischen
Festland verbunden ist.
Es ist festzuhalten, dass sich
(zumindest bisher) sämtliche Staaten an die internationalen
Vereinbarungen, welche über die Arktis getroffen wurden, halten. Das
könnte man durchaus als Vorbild für die EU heranziehen...
Abgesehen von der Bedeutung des
Nordpols als riesiges Rohstofflager, ist auch der Nutzen für das
Militär, extrem hoch. Durch die Eisschicht ist es z. B. unmöglich
die Fortbewegung eines Atom-U-Bootes mittels Satellit zu verfolgen.
Für die Erforschung und auch für die
Erschließung der Arktis befindet sich Russland, derzeit in der
Pole-Position. Die Russen verfügen nämlich über 40 Eisbrecher.
Einige davon sind atombetrieben. Kanada hat hingegen sechs und die
USA lediglich vier Eisbrecher. Der diesbezügliche Vorsprung
Russlands ist noch gewaltiger wenn man weiß, dass der Bau eines
Eisbrechers fast zehn Jahre dauert. Die US-Küstenwache hat von
Washington 20 Millionen US-Dollar erhalten, damit man Wege findet,
wie man die Bauzeit eines Eisbrechers verkürzen kann. Während die
USA nach Lösungen zum beschleunigten Bau suchen, wird Russland
spätestens im Jahre 2020 die nächsten beiden atombetriebenen
Eisbrecher fertiggestellt haben. Sie werden derzeit in St. Petersburg
gebaut.
In Fairbanks (US-Bundesstaat Alaska),
fand vor wenigen Tagen ein Treffen des Arktischen Rates statt. Dabei
wurde im Abschlussdokument verkündet, dass jüngste Studien
herausgefunden haben, dass die Durchschnittstemperatur im Jänner
2017, um fünf Grad höher war als der Temperaturdurchschnitt der
Jahre 1982 bis 2010. Die Durchschnittstemperatur steige nördlich des
Polarkreises, mehr als doppelt so schnell wie im Rest der Welt.
Überraschenderweise hat sich der Arktische Rat sogar mit der Stimme
der USA für mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel
ausgesprochen. Überraschend kommt das deshalb, weil die US-Regierung
unter Donald Trump, die Ergebnisse der Wissenschaftler anzweifelt,
welche die Ansicht vertreten, dass die Erderwärmung, im hohen
Ausmaß, eine Folge der Treibhausgase ist.
Der Arktische Rat sorgt sich beim
Klimawandel vor allem um die, unter dem Klimawandel besonders stark
leidenden Rentiere und Walrosse. Würden die Nachhaltigkeitsziele
der Vereinten Nationen nicht eingehalten und bis 2030 umgesetzt, so
hätte die Klimaerwärmung für die Arktis und die gesamte Welt,
weitreichende Folgen. Ein heftiges Streitthema ist in diesem
Zusammenhang die Erdölförderung in der Arktis. Donald Trump will
diese auf alle Fälle wieder erlauben. Der US-amerikanische Ex
Präsident Barack Obama hatte die Bohrungen in besonders sensiblen
Gegenden verbieten lassen.
US-Außenminister Rex Tillerson hat
noch bei der Konferenz in Fairbanks ausgeplaudert, dass die USA noch
keine Entscheidung darüber getroffen hätten, ob man Mitglied des
Pariser Klimaabkommens bleibe...
Kurz zusammengefasst:
Im Arktischen Rat zeigt sich die USA
besorgt über den drohenden Klimawandel in der Arktis und spricht
sich für einen Kampf dagegen aus, damit die Klimaziele der Vereinten
Nationen bis 2030 erreicht werden könnten und bei derselben
Konferenz verkündet der US-Außenminister, dass man keine Ahnung
hat, ob man Mitglied des Pariser Klimaabkommens bleibt... Das nennt
man wohl dissoziative Identitätsstörung (gespaltene
Persönlichkeit)...
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