Zu den Fakten
Die Identitäre Bewegung (in der
Kurzform Identitäre genannt), vertritt die Ansicht, dass „die
europäische Kultur“ und deren „Identität“ von der
Islamisierung bedroht ist.
Die Identitären informieren auf ihrer
Homepage (Zitat):
„Angesichts der gegenwärtigen
Lage kämpft die Identitäre Bewegung vor allem gegen einen Prozess
an, den wir den Großen Austausch nennen. Der große Austausch
bezeichnet das Verschwinden der Österreicher durch die geringe
Geburtenrate und ihrer Ersetzung im Zuge der Masseneinwanderung“.
Die Identitäre Bewegung ist in
Frankreich gegründet worden und wurde 2003 in Italien von der
neofaschistischen CasaPound-Bewegung beeinflusst. Im Jahre 2012 wurde
in Österreich folgender Verein gegründet: „Verein zur
Erhaltung und Förderung der kulturellen Identität“. Dieser
Eintrag findet sich auch im Vereinsregister. 2014 wurde
beispielsweise die Identitäre Bewegung Deutschland mit etwa
400 Mitgliedern gegründet. Deren Gründung ging aus der
„Sarrazin-Bewegung hervor, welche sich auf die Schrift Deutschland
schafft sich ab, beruft.
Die Identitären vertreten einen
Ethnopluralismus. Das ist keine neue „Erfindung“, sondern
entspricht den rassistischen Vorstellungen des Nationalsozialismus
und/oder der Apartheid. Man geht von einer
biologisch begründeten Einheitlichkeit einer Volks- und
Abstammungsgemeinschaft aus und strebt die kulturelle „Reinhaltung“
der Gesellschaft von äußeren Einflüssen an, welche als „fremd“
bzw. „feindlich“ definiert werden.
Die Kurzfassung dazu
lautet:
Jedes Volk hat eine eigene
gemeinschaftliche Kultur sowie einen „eigenen Charakter“, die
gegen Bedrohungen und Vermischungen zu schützen seien.
Der sogenannte „Große
Austausch“ spielt bei den Identitären eine zentrale Rolle. Durch
die Migration wird versucht, die europäische Bevölkerung gegen eine
nicht europäische auszutauschen. Die Neuankömmlinge bestehen
überwiegend aus Kriminellen und/oder Sozialleistungserschleicher.
Dieser Bevölkerungsaustausch würde von einer
„Sozial-Asyl-Migranten-Lobby“ betrieben. Die Identitären rufen
deshalb dazu auf, Widerstand zu leisten. Das Volk sei nämlich die
letzte Verteidigungslinie.
Das Symbol der Bewegung
besteht aus dem gelben griechischen Buchstaben Lambda auf schwarzem
Grund. Lambda steht für Ladedaimo und dies wiederum ist der antike
Name von Sparta und dieser gilt als Abwehrschlacht der –
europäischen – spartanischen Hopliten gegen die – asiatischen –
Perser bei den Thermopylen. Die Identitäre Bewegung hat ihr Symbol
vermutlich aus einem billigen Hollywood-Sandalenfilmchen „geklaut“.
Der Film stammt aus dem Jahre 2006 und trägt den Titel
Comicverfilmung 300 – Die spartanischen Verse. Es handelt sich
dabei um die (historisch verbürgte) Schlacht zwischen 300
heldenhaften Spartanern und die bis zu 170.000 Mann starke Armee von
Perser König Xerxes im Jahre 480 v. Chr. Der Film war übrigens
extrem blutrünstig, galt als faschistoid (obwohl der Regisseur dies
glaubhaft versichern konnte, dass dies nicht in seinem Interesse lag)
und spielte in den U.S.A. sagenhafte 200 Millionen US-Dollar ein.
Abschließend sei zum Logo noch gesagt, dass dieses sehr starke
Ähnlichkeit mit jenem der nationalsozialistischen SA aufweist.
Deutschlands
Identitäre sind auch bei der AfD vertreten. Man findet sie in der
Jugendorganisation bis hinauf zum Landesvorsitzenden oder/und als
Landtagskandidat. Eine Wochenschrift, welche den Identitären nahe
steht ist die „Junge Freiheit“. Eine „erfolgreiche“
Zusammenarbeit gibt es auch mit Jürgen Elsässer, dem Herausgeber
des Magazin Compact. Weiters – und da haben wir dann einen der
beiden „Führer/Leiter/Chefs“ der österreichischen Identitäre,
denn Schwiegermutter-Traum Martin Sellner. Er ist Mitarbeiter der
Initiative „Ein Prozent“, welches er gemeinsam mit Jürgen
Elsässer betreibt.
In Deutschland gibt es bei den
Identitären eine Aktionseinheit gegen Flüchtlinge – zu diesen
gehören neben der Identitären Bewegung, die Bürgerbewegung pro
Deutschland, HoGeSa Berlin und die Berliner NPD. Die
Jugendorganisation der NPD hat eine Kampagne mit dem Slogan
„Identität – Werde, wer Du bist“.
Der österreichische Verfassungsschutz
stuft die Identitäre Bewegung wie folgt ein:
„Die als „Bewegung“
auftretende Szene stellt die „Identität des eigenen Volkes“ in
den Mittelpunkt ihrer Propaganda. Unter dem Deckmantel, das jeweilige
Land respektive „ganz Europa“ vor einer „Islamisierung“ und
vor Massenzuwanderung schützen zu müssen, wird auf einer
pseudo-intellektuellen Grundlage versucht, das eigene
rassistisch/nationalistisch geprägte Weltbild zu verschleiern. Die
Distanzierung vom Neonazismus in öffentlichen Statements ist als
taktisches Manöver zu werten, da sich in den Reihen der
Bewegungseliten amtsbekannte Neonazis befinden und Kontakte in andere
rechtsextremistische Szenebereiche bestehen.“
Es
gilt als erwiesen, dass der amerikanische Rechtsextremismus die
Identitäre Bewegung sowohl organisatorisch als auch finanziell unter
die Arme greift. Besonders hervozuheben ist dabei die Aktion „Defend
Europe“. Bei der identitären Bewegung wird der Grundsatz der
universalen Menschenrechte abgelehnt – an dessen Stelle tritt ein
„Schutz der biokulturellen Diversität“.
Faktum
ist, dass die Identitäre Bewegung Österreich größer ist als
oftmals angenommen wird. Ihr Facebook Auftritt wurde (Stand
20.02.2018) von 42.635 Personen abonniert. Auf der Homepage der
Identitären gab es wiederum ein Crowdfunding Projekt, um das nötige
Equipment für den „Bau eines Filmstudios“. Die dafür binnen
kürzester Zeit lukrierten 12.000€ ermöglichten es ihnen nun
Filme für den eigenen Youtube-Kanal zu drehen. Zusätzlich bitten
Sie ihre Unterstützer darum, ihnen eine Einzugsermächtigung zu
gewähren. Monatliche Spenden in der Höhe von 10, 25, 50, 100 oder
250 € könnten damit problemlos getätigt werden, damit sie...
Zitat: „Wir stehen täglich für unsere Heimat auf der Straße,
geben Schulungen und planen die nächsten Schritte. Leider reicht
Idealismus nicht aus, denn Aktivismus kostet auch Geld. Helfen Sie
uns etwas zu bewegen, geben Sie unseren Aktivisten ihren Rückhalt“.
Danach kommt die Aufforderung die Identitäre Bewegung als
Fördermitglied zu unterstützen oder für ein konkretes Projekt zu
spenden.
Die
Idee (der Spendengewinnung) begeistert mich und wenn Sie sehr
geschätzter LeserIn mein Projekt des unabhängigen Journalismus
unterstützen wollen, finden Sie hier
mehrere Möglichkeiten .
Zurück
zu den Identitären: Die Bewegung wird in Österreich von zwei
Personen geleitet – Martin Sellner und Patrick Lenart.
Martin
Sellner studiert Philosophie und Rechtswissenschaft und ist Mitglied
der schlagenden Burschenschaft Olympia. Über die Burschenschaften
habe ich ja bereits in der letzten Ausgabe von „Der ÜBERFLIEGER“
geschrieben und daher wissen meine geschätzten LeserInnen auch, dass
man als Mitglied einer Burschenschaft mit den einzelnen Mitgliedern
lebenslangen Kontakt hält. Nochmals zur Erinnerung: das ist jene
Burschenschaft, welche im Jahre 2003 den Neonazi-Sänger Michael
Müller eingeladen hat, um dort sein Lied: „Bei sechs Millionen
Juden, da fängt der Spaß erst an“, vorzutragen...
Bei
der Olympia sind übrigens folgende FPÖ-Politiker „aktiv“:
Martin Graf (Nationalrat), Dietbert
Kowarik (Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat), Norbert
Nemeth (FPÖ Klubdirektor), Michael Siedler (Referent im Büro der
Nationalratspräsidentin), Harald Stefan (Nationalrat), Alfred Wansch
(Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat)
Zumindest bei diesen Herrschaften ist
es unmöglich zu behaupten, dass man „Herrn“ Sellner lediglich
flüchtig kennt... Das Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstandes hat die Burschenschaft Olympia als rechtsextrem
eingestuft.
Martin Sellner und einige andere
Mitglieder der Identitären sind auch Mitglied in der
Universitätssängerschaft Barden zu Wien. Sellner hat enge Kontakte
zu den AfD Politikern Björn Höcke und André Poggenburg und war
auch über mehrere Wochen hinweg als Gast in Kubitscheks Haus. Wer
ist Götz Kubetschek? Er ist einer der Protagonisten der Neuen
Rechten Deutschlands und bringt eine Zeitschrift namens Secession
heraus. Er veröffentlichte auch ein Propaganda-Video namens „Ein
Prozent für unser Land“. Dieses Video ist fremdenfeindlich und
entstand unter Mitwirkung von Martin Sellner. Herr Kubitschek hat
auch einen eigenen Verlag und dort wurde Sellners Schrift „Gelassen
in den Widerstand“ veröffentlicht.
Martin Sellner
unterstützt die deutschen Identitären und ist im Februar 2016 als
Redner, bei einer Pegida-Demonstration in Dresden, aufgetreten. 2009
war Sellner bei der Ehrenbekundung am Grab des Jagdfliegers der
Wehrmacht – Walter Nowotny dabei. Das Grab gilt als Anlaufstelle
für Neonazis. Die Journalistin Nina Horaczek bezeichnet Sellner als
„Rechtsextremisten“. Faktum ist, dass Sellner von 2009 bis 2011
zum Umfeld der neonazistischen Website Alpen-Donau.info rund um
Gottfried Küssel gehörte. Martin Sellner bestätigte selbst, dass
er einst zum Umfeld Küssels gehörte und beschwichtigte dies mit
„einer überschwänglichen pubertären Phase“. So ähnliche Worte
haben wir doch bereits von Herrn Bumsti Strache gehört. Der war
allerdings nur mit der Tochter von Herrn Küssel liiert und hat im
Wald mit dem Gottfried ein bisserl Paintball gespielt...
Martin
Sellner hat sich nach der Stilllegung von Alpen-Donau.info mit seinen
lieben Getreuen in den „Identitären“ seine neue „politische“
Heimat gefunden. Die Gründung der „Identitären“ fand 2013,
gemeinsam mit Patrick Lenart und Alexander Markovics statt.
Rekrutiert werden die Mitglieder allesamt aus dem neonazistischen
Milieu. Zusammen mit Patrick Lenart, betreibt Sellner den
Online-Versand namens Phalan-Europa.
Es werden dort selbst designte Artikel angeboten. Sellner betreibt
auch einen Vlog namens Vlog Identitär
(ein Vlog ist ein Videoblog). Auf der Website der „Identitären“
veröffentlicht er „einschlägige“ Beiträge. Die allgegenwärtige
Präsenz von Martin Sellner gilt als „ein Lehrstück für
die Inszenierung neurechter identitärer Ideologie“
(Zitat Christine Eckes) und weiters: „Er
grenze sich vom Nationalsozialismus ab, benutze vermeintlich
harmloses Vokabular und pflege das Image eines sympathischen netten
Jungen von nebenan“.
Was
ist das Ziel der Identitären?
Die
Bewegung will dafür sorgen, dass sich viele Menschen in ihrer
Lebensweise bedroht fühlen. Das Bedrohungsgefühl soll das
Bewusstsein für das Eigene, was man keinesfalls verlieren will,
stärken. Dies soll über ein Feindbild erreicht werden. Ohne dem
Feindbild hätte es nämlich weder Form noch Gestalt...
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