In
den 1930er Jahren führte der bisher berühmteste Zollkrieg zu einer
Weltwirtschaftskrise bisher ungeahnten Ausmaßes. Heute, etwa 90 Jahre
später würde ein Handelskrieg zwischen den USA und China ebenfalls
zu einer weltweiten Krise führen. Die
Unternehmer müssen langfristig planen und kalkulieren – ein
derartiges Ereignis wie die Einführung von Strafzöllen ist in ihren
Überlegungen garantiert nicht inkludiert. Sie
müssen sich neu orientieren, um ihre Arbeiter weiter beschäftigen
zu können. Gelingt ihnen das nicht, werden diese gekündigt und
landen beim Arbeitsamt. Die
Einführung von Strafzöllen hat vor allem eine psychologische
Wirkung und bremst die Investitionslust.
US-Präsident
Donald Trump liebt es offensichtlich im Mittelpunkt zu stehen. Er
will sich als starker Mann präsentieren und giert, als bekennender
Fernseh-Junkie, nach jeder Schlagzeile, in welcher er im Mittelpunkt
steht. Möge
seine persönliche Eitelkeit nicht dazu führen, dass hunderte
Millionen Menschen durch seine Handlungen leiden müssen...
Peking
hat bereits „angemessen“ auf die US-Strafzölle reagiert und
seinerseits auf 128
US-Produkte, Strafzölle eingeführt. Diese traten am
2. April 2018 in Kraft. Für
120 Einfuhrartikel beträgt der Strafzoll 15 % und für acht Produkte
25 %. Das
chinesische Finanzministerium hat auf seiner Website bekannt
gegeben, dass diese
Maßnahmen zur "Wahrung der Interessen Chinas" in Kraft
getreten sind. Zu den acht Produkten, deren Zollsatz 25 % beträgt,
gehören einige Lebensmittel – eines davon ist das Schweinefleisch. Chinas
Ministerium hat des Weiteren festgehalten dass dieser Schritt im
Einklang
mit den multilateralen Handelsmechanismen und Regeln der
Welthandelsorganisation (WTO) steht.
Die
Nachrichten aus China und den USA erschütterten die Weltmärkte,
weil sich die Angst vor einem drohenden Handelskrieg zwischen den
größten Volkswirtschaften der Welt, in einem Steigflug befindet.
Ein
paar Beispiele gefällig?
Der
Dow Jones Industrial Average fiel um exakt 723,43
Punkte. Dies ist der niedrigste Schlusswert seit dem 8. Februar 2018. Der
S&P 500 Index sank um 68,24 Punkte (2,52 %) und hält damit den
niedrigsten Stand seit dem 9. Februar 2018. In
Asien ist der japanische Nikei auf den niedrigsten Stand seit dem 12.
Oktober 2017 gefallen (ein minus von ca. 3 %).
Für
den Fall, dass einige Personen daran zweifeln, ob ich im
Finanzbereich überhaupt den Durchblick habe sei zu erwähnen, dass
der Generaldirektor der WTO, Roberto Azevdo, das Zoll-Paket der
Trump-Regierung folgendermassen kommentierte (ein Kommentar zur
„Antwort“ Chinas wird gewiss noch folgen): „Die Unterbrechung des
bilateralen Handels gefährdet die Weltwirtschaft in einer Zeit, in
welcher die wirtschaftliche Erholung zwar zerbrechlich aber weltweit
immer deutlicher wird“.
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