Ein
Problem ist auch, dass wir einigen hunderten Generationen nach uns
etwas hinterlassen werden, worüber wir uns heutzutage keine Gedanken
machen wollen und noch immer keine Lösung gefunden haben – die
Lagerung des Atommülls.
Ist
es nicht seltsam, dass wir etwas in Betrieb nehmen, obwohl wir gar
nicht wissen, wo wir den radioaktiven Müll, welcher dabei am Ende
entsteht, lagern? Die
radioaktiven Abfälle strahlen eine halbe Ewigkeit vor sich hin und
es scheint uns nicht zu interessieren, weil wir eh nicht so lange
leben. Sollen sich die nach uns folgenden Generationen darum kümmern.
Generationen,
welche bereits in ein paar Jahrzehnten nicht verstehen werden, wie
grob fahrlässig wir heute handeln und welche asozialen Wesen wir
wohl waren, um ihnen diese Bürde aufzuhalsen. Eine
gute Meinung werden die Menschen der Zukunft von uns wohl eher nicht
haben.
Forscher
haben in einer neuen Studie die Möglichkeit zur Lagerung der
radioaktiven Abfälle in sieben Ländern untersucht. Es handelt sich
dabei um die USA, Japan, Belgien, Frankreich, Großbritannien,
Schweden und Finnland.
Was
dabei herauskam?
Die
meisten Lagerplätze sind kaum gesichert und extrem anfällig
gegenüber Unfällen oder/und Naturkatastrophen.
Eines
der Paradebeispiele für eine „glorreich“ gewählte Lagerstätte
ist die USA mit einer Lagerung im Bundesstaat Nevada. Dieser Ort ist
sowohl von einer seismischen als auch von einer vulkanischen
Aktivität bedroht – wenn schon, denn schon. Die Stätte befindet
sich im Bergmassiv Yucca Mountain und im Jahre 2010 wurde aufgrund
des akuten Bedrohungsszenarios, vom damaligen US-Präsident Barack
Obama, ein sofortiger Baustopp verhängt. Dies tangiert den aktuellen
US-Präsidenten Donald Trump allerdings nicht und deshalb will er die
Bauarbeiten wieder fortsetzen lassen. Das Interesse am Wohlbefinden
des US-amerikanischen Volks jetzt und in der Zukunft sind einem
Donald Trump herzlich egal.
Wie
lange muss denn eigentlich der radioaktive Abfall, sicher verwahrt
werden? Ratet
doch einmal! Sind es einhundert, tausend oder gar zehntausend Jahre?
Leider
nein. Für eine Million Jahre muss der Atommüll sicher „verstaut“
werden – das ist die diesbezügliche Vorgabe in Deutschland.
Ihr
wollt wissen, wie viel Atommüll es beispielsweise in Deutschland
bereits gibt?
Es
gibt bereits hunderttausende Tonnen Atommüll, welche z.B. in
ehemaligen Salzbergwerken eingeschlossen wurden.
Bleiben
wir gedanklich in Deutschland. Dort muss derzeit sämtlicher
Atommüll, welcher im alten Salzbergwerk Asse II untergebracht wurde,
wieder herausgeholt werden. Der Grund ist, dass das Bergwerk
einsturzgefährdet ist. In
die Eisenerzgrube „Schacht Konrad“, welche als Endlager für
maximal mittelradioaktive Abfälle „herhalten“ musste, dringt
Wasser ein und so ist auch der sich dort befindliche Atommüll, so
rasch wie möglich zu „evakuieren“.
Die
Kosten der Atommüll-Endlagerung trägt selbstverständlich die
Allgemeinheit und nicht der Betreiber.
Es
ist zwar nett, dass die Betreiber in Deutschland etwa 24 Milliarden
Euro in einen staatlichen Fonds eingezahlt haben. Das Problem ist
allerdings, dass diese Summe bei weitem nicht ausreichen wird, wenn
der Müll für eine Million Jahre sicher verwahrt werden soll.
Bei
Jod-129 liegt die Halbwertzeit übrigens bei
lächerlichen 15,7 Millionen Jahren. Im Unterschied zu dem gefährlichen und
stark aktiven Jod 131 ist Jod 129 von sehr viel geringerer
Radioaktivität, aber während Jod 131 mit einer Halbwertszeit von
nur acht Tagen sehr kurzlebig ist, besitzt Jod 129 eben eine
Halbwertszeit von 15,7 Millionen Jahren. In der Natur ist dieses
Isotop extrem selten. Es fallen 5 Atome Jod 129 auf 100 Millionen
Atome des (nicht radioaktiven) Jod 127.
Faktum
ist, dass täglich mehr Atommüll dazu kommt und noch lange keine
Lösung der Atommüll-Endlagerung in Sicht ist.
Österreich
ist ebenso auf der Suche nach einem Endlager. Wir
brauchen zwar „nur“ eines für schwachen und mittelschwachen,
radioaktiven Abfall (aus Forschung, Industrie und Medizin) aber
trotzdem muss das Endlager für mindestens 300 Jahre absolute
Sicherheit garantieren.
Die
Abfallaufbereitung und -zwischenlagerung ist in Seibersdorf bis zum
Jahre 2045 gesichert. Zehn
oder besser noch fünfzehn Jahre bevor das Ende der Aufbewahrung im
Zwischenlager erreicht ist, muss eine Entscheidung über den Standort
des Endlagers gefallen sein, um noch genügend Zeit zu haben, dieses
rechtzeitig fertigzustellen.
Ich
bin gespannt, welche österreichische Gemeinde sich dazu bereit
erklären wird, den Atommüll zu übernehmen - Seibersdorf hat schon
längst dankend abgelehnt. Bis
zum heutigen Tag hat die Regierung keine Lösung für den Atommüll
aus Forschung und Industrie zu bieten.
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