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Montag, 18. Februar 2019

Atommüll-Endlagerung – keine Lösung in Sicht

Es ist schon einmal eine Besonderheit der Spezie Mensch, dass man sich an den Bau und den Betrieb von Atomkraftwerken heranwagte, obwohl man diese in keinster Weise beherrscht. Wenn wieder einmal etwas gewaltig schiefgeht, dann sind wir zum wiederholten Male nicht in der Lage die katastrophalen Auswirkungen abzuschwächen oder gar zu stoppen. Die Fans der Atomenergie haben damit allerdings kein Problem.


Ein Problem ist auch, dass wir einigen hunderten Generationen nach uns etwas hinterlassen werden, worüber wir uns heutzutage keine Gedanken machen wollen und noch immer keine Lösung gefunden haben – die Lagerung des Atommülls.

Ist es nicht seltsam, dass wir etwas in Betrieb nehmen, obwohl wir gar nicht wissen, wo wir den radioaktiven Müll, welcher dabei am Ende entsteht, lagern? Die radioaktiven Abfälle strahlen eine halbe Ewigkeit vor sich hin und es scheint uns nicht zu interessieren, weil wir eh nicht so lange leben. Sollen sich die nach uns folgenden Generationen darum kümmern.

Generationen, welche bereits in ein paar Jahrzehnten nicht verstehen werden, wie grob fahrlässig wir heute handeln und welche asozialen Wesen wir wohl waren, um ihnen diese Bürde aufzuhalsen. Eine gute Meinung werden die Menschen der Zukunft von uns wohl eher nicht haben.

Forscher haben in einer neuen Studie die Möglichkeit zur Lagerung der radioaktiven Abfälle in sieben Ländern untersucht. Es handelt sich dabei um die USA, Japan, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Schweden und Finnland.

Was dabei herauskam?

Die meisten Lagerplätze sind kaum gesichert und extrem anfällig gegenüber Unfällen oder/und Naturkatastrophen.

Eines der Paradebeispiele für eine „glorreich“ gewählte Lagerstätte ist die USA mit einer Lagerung im Bundesstaat Nevada. Dieser Ort ist sowohl von einer seismischen als auch von einer vulkanischen Aktivität bedroht – wenn schon, denn schon. Die Stätte befindet sich im Bergmassiv Yucca Mountain und im Jahre 2010 wurde aufgrund des akuten Bedrohungsszenarios, vom damaligen US-Präsident Barack Obama, ein sofortiger Baustopp verhängt. Dies tangiert den aktuellen US-Präsidenten Donald Trump allerdings nicht und deshalb will er die Bauarbeiten wieder fortsetzen lassen. Das Interesse am Wohlbefinden des US-amerikanischen Volks jetzt und in der Zukunft sind einem Donald Trump herzlich egal.

Wie lange muss denn eigentlich der radioaktive Abfall, sicher verwahrt werden? Ratet doch einmal! Sind es einhundert, tausend oder gar zehntausend Jahre?

Leider nein. Für eine Million Jahre muss der Atommüll sicher „verstaut“ werden – das ist die diesbezügliche Vorgabe in Deutschland.

Ihr wollt wissen, wie viel Atommüll es beispielsweise in Deutschland bereits gibt?

Es gibt bereits hunderttausende Tonnen Atommüll, welche z.B. in ehemaligen Salzbergwerken eingeschlossen wurden.

Bleiben wir gedanklich in Deutschland. Dort muss derzeit sämtlicher Atommüll, welcher im alten Salzbergwerk Asse II untergebracht wurde, wieder herausgeholt werden. Der Grund ist, dass das Bergwerk einsturzgefährdet ist. In die Eisenerzgrube „Schacht Konrad“, welche als Endlager für maximal mittelradioaktive Abfälle „herhalten“ musste, dringt Wasser ein und so ist auch der sich dort befindliche Atommüll, so rasch wie möglich zu „evakuieren“.

Die Kosten der Atommüll-Endlagerung trägt selbstverständlich die Allgemeinheit und nicht der Betreiber.

Es ist zwar nett, dass die Betreiber in Deutschland etwa 24 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds eingezahlt haben. Das Problem ist allerdings, dass diese Summe bei weitem nicht ausreichen wird, wenn der Müll für eine Million Jahre sicher verwahrt werden soll.

Bei Jod-129 liegt die Halbwertzeit übrigens bei lächerlichen 15,7 Millionen Jahren. Im Unterschied zu dem gefährlichen und stark aktiven Jod 131 ist Jod 129 von sehr viel geringerer Radioaktivität, aber während Jod 131 mit einer Halbwertszeit von nur acht Tagen sehr kurzlebig ist, besitzt Jod 129 eben eine Halbwertszeit von 15,7 Millionen Jahren. In der Natur ist dieses Isotop extrem selten. Es fallen 5 Atome Jod 129 auf 100 Millionen Atome des (nicht radioaktiven) Jod 127.

Faktum ist, dass täglich mehr Atommüll dazu kommt und noch lange keine Lösung der Atommüll-Endlagerung in Sicht ist.

Österreich ist ebenso auf der Suche nach einem Endlager. Wir brauchen zwar „nur“ eines für schwachen und mittelschwachen, radioaktiven Abfall (aus Forschung, Industrie und Medizin) aber trotzdem muss das Endlager für mindestens 300 Jahre absolute Sicherheit garantieren.

Die Abfallaufbereitung und -zwischenlagerung ist in Seibersdorf bis zum Jahre 2045 gesichert. Zehn oder besser noch fünfzehn Jahre bevor das Ende der Aufbewahrung im Zwischenlager erreicht ist, muss eine Entscheidung über den Standort des Endlagers gefallen sein, um noch genügend Zeit zu haben, dieses rechtzeitig fertigzustellen.

Ich bin gespannt, welche österreichische Gemeinde sich dazu bereit erklären wird, den Atommüll zu übernehmen - Seibersdorf hat schon längst dankend abgelehnt. Bis zum heutigen Tag hat die Regierung keine Lösung für den Atommüll aus Forschung und Industrie zu bieten.



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