Der
Fallout der Atombombentests hat die Tiefseegräben, um vieles
schneller erreicht als die Wissenschaftler es errechnet haben. Ein
Wassertransport von der Oberfläche bis hinunter in die Tiefsee
dauert üblicherweise einige Jahrhunderte. Im Marianengraben und in
anderen Tiefseegräben unserer Erde, habe die Krebse das radioaktive
C14 bereits angereichert.
Zwischen
den Jahren 1945 und 1960 haben die USA, die Sowjetunion, Frankreich
und einige andere Länder, im Pazifik eine Vielzahl von
Atombombentests durchgeführt. Die Explosionen hinterließen ihre
Fallouts auf Inseln wie dem Bikini-Atoll und in der Erdatmosphäre.
Aufgrund der zahllosen Tests befindet sich, auch heutzutage noch, in
der Stratosphäre 100.000 mal mehr radioaktives Plutonium und Cäsium,
als in der Bodennähe.
Faszinierend
aber gewiss nicht beruhigend...
Sämtliche
Atombombentests haben auf der Erde ihre negativen Spuren
hinterlassen, dass dies aber auch in der extremen Tiefsee passieren
würde, dachte man bisher nicht.
Der
Wissenschaftler Ning Wang vom Guanzhou Institut für Geochemie in
China hat gemeinsam mit seinen Kollegen, Untersuchungen an
Flohkrebsen, welche im Marianengraben leben, vorgenommen. Dabei haben
die Wissenschaftler die C-14-Werte der Tiere analysiert. In den
Muskeln der Flohkrebse waren gleich hohe C-14-Werte vorhanden, wie
bei jenen Krebsen, welche an der Meeresoberfläche leben und diese
Erkenntnis war für die Forscher überraschend.
Die
Flohkrebse im Marianengraben und in anderen Tiefseegräben, dürften
sich bei ihrer Futtersuche vor allem auf jene Nahrungsbrocken
spezialisiert haben, welche „im Schnelldurchgang“ von der
Meeresoberfläche zu Boden sinken. Diese werden von den Krebsen
selektiv angesteuert und gefressen. Es wurden von den
Wissenschaftlern völlig neue Erkenntnisse gewonnen. Einerseits
dauert es Jahrhunderte bis ein Wasseraustausch von der
Meeresoberfläche bis zu den Tiefseegräben stattfinden, andererseits
aber bewerkstelligt die Nahrungsmittelkette dies, um ein Vielfaches
schneller.
Die
Autoren dieser Studie sind nun sicher, dass die menschlichen
Aktivitäten auch die Biosysteme in fast 11.000 Metern Tiefe
beeinflussen. Für die Wissenschaftler ist dies ein Grund mehr, um
unser aller künftiges Verhalten, reiflich zu überlegen.
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