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Sonntag, 29. Dezember 2019

Michael Ludwig lädt zum Christbaum schmücken in das Wiener Rathaus

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat viele Politiker*innen zu sich ins Rathaus eingeladen, um im Festsaal, gemeinsam den Christbaum zu schmücken.

Ludwig: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich, dass ihr alle meiner Einladung gefolgt seid, um mit mir den Weihnachtsbaum zu schmücken. Lassen wir doch für die nächsten Stunden unsere politischen Aversionen beiseite und versuchen wir einfach einmal nett zueinander zu sein.

Nepp: Eine noble Geste Herr Ludwig und ich gelobe, dass ich nach der nächsten Wien-Wahl, in meiner Eigenschaft als neuer Bürgermeister dieser Stadt, diese heute begonnene Tradition fortsetzen werde.

Blümel: Willst Du Dich gerade lächerlich machen? Wie soll das gehen? Deine Partei kann froh sein, wenn sie ein zweistelliges Ergebnis erzielt. Kümmere Dich lieber einmal, um Deinen ehemaligen Chef, den H.C. Bumsti Ibiza Strache. Wenn der mit einer eigenen Partei antritt, dann seid ihr nur die Nummer sechs in Wien. Wie willst Du da Bürgermeister werden? Halt lieber die Leiter, dass der Kickl Herbert die blaue Christbaumkugel in einem Meter Höhe aufhängen kann.

Kickl: Eine Frechheit Herr Blümel! Niemals werde ich eine Leiter besteigen, um den Christbaum zu schmücken! Man bringe mir ein Pferd!

Hebein: Im Sinne des Tierschutzes, werde ich es nicht zulassen, dass ein armes Pferderl in das Rat-haus gelassen wird, um hier endlos Stufen zu steigen, nur damit der menschenver-achtende Giftzwerg seine Christbaumkugeln aufhängen kann.

Hofer: Hören Sie sofort auf, den Menschenfreund Herbert, auf diese unappetitliche Art und Weise zu diskriminieren. Es ist ein Wahnsinn, wie Sie sich eben im Ton vergriffen haben!

Kurz: Kinder! Jetzt hört´s doch auf so grauslich zueinander zu sein! Schaut lieber her und seht zu, wie ich gerade die Christbaumspitze befestige. Unglaublich! Ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich bin mir sicher, dass mir dies ausgezeichnet gelungen ist!

Ellensohn: Kann mir eigentlich irgendjemand erklären warum gerade der Kasperl die Christbaumspitze montieren darf? Da spielt sich der kleine Basti wieder auf, aber wo war denn der Basti als es darum ging sich für jene Menschen einzusetzen, welche uns am meisten brauchen? Für die Bezieher von Mindest-sicherung oder die Asyl-werber? Da bevorzugt es der Herr von der Bildfläche zu verschwinden und erst dann wieder aus der Versenkung aufzutauchen, wenn es darum geht die Christbaumspitze zu befestigen. Du Basti wärst der Erste gewesen, welcher das Jesu-Kindlein an die Römer verraten hätte.

Kurz: Ich muss schon sehr bitten! Was Sie mir da vorwerfen ist nicht nett und ziemt sich bei einem solchen Fest gar nicht. Da hat Sie wohl ihre gute Kinderstube verlassen. Ich will jetzt aber nicht lange nachtragend sein und wünsche ihnen und ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest. Darf ich ihnen, als Friedensangebot sozusagen, einen Keks von meiner Freundin anbieten? Ich darf nicht so viele davon essen, weil ich gerade auf Diät bin.

Ellensohn: Na gut, gib her. Dafür musst Du mich im Frühjahr zum ersten Heimspiel des Wiener Sportklubs auf die Friedhofs-Tribüne begleiten.

Kurz: Dem lieben Weihnachts-frieden genüge zu tun, willige ich unter Protest ein.

Kickl: Schön, dass ihr euch so gut versteht, aber hat sich irgendwer endlich Gedanken darüber gemacht, wie ich meine Christbaumkugel aufhängen kann, nachdem ich kein Pferd bekomme?

Nepp: Ich könnte Dir die Räuberleiter machen!

Hofer: Geh bitte, Dominik! Ist Dir wirklich nix zu peinlich, um Karriere zu machen?

Ludwig: Apropos peinlich. Lieber Norbert, ich danke Dir für das tolle Stichwort. Es ist mir zwar irgendwie peinlich, aber ich habe einen Gast eingeladen, welcher überraschenderweise erschienen ist. Ich habe die Einladung in Wahrheit nur der Förmlichkeit halber ausgesprochen und dachte nicht im Traum daran, dass er dieser folgen würde. Begrüßen wir gemeinsam, unseren kämpferischen Bumsti Strache.

Kickl: Mir wird schlecht. Na wenigstens ist die Philippa net dabei.

Ludwig: Ach ja – und er kommt nicht alleine... Lasst uns doch das Kriegsbeil begraben und begrüßen wir Heinz Christian und seine wunderbare Philippa! Denkt daran, es ist Weihnachten!

Strache: Herzliches Hallo alle miteinander! Die Philippa und ich werden auch gar nicht lange bleiben. Wir hängen lediglich unsere braunen Christbaumkugeln auf und dann gemma wieder ham.

Meinl-Reisinger: Du hast jetzt wirklich braune Christbaumkugeln gesagt? Willst Du damit, ganz gezielt, Dein ewig gestriges Wählerklientel ansprechen?

Strache: Jawohl, sehr verehrte Beate! Viele Menschen haben mich im Internet angesprochen und darum gebeten, dass ich die politische Herausforderung erneut annehmen und mich für jene Leute einsetzen soll, welche tief in ihrem Inneren wissen, wie wichtig die Begriffe Ehre, Treue und Vaterland, gerade in der heutigen Zeit sind. Ich kann auf die Unterstützung vieler ehrenwerter Menschen zählen und es gar nicht erwarten, diese anzuführen.

Kickl: Super Bumsti! Schön, dass Du da warst und jetzt schleich` Dich. Abgang! Marsch!

Van der Bellen: Unglaublich! Das ich das noch erleben darf! Ich danke Dir, lieber Herbert, für diese weisen Worte. Wir sind, endlich einmal, einer Meinung. Noch so eine Wuchtl von Dir und ich überlege mir ernsthaft, ob ich Dich nicht doch noch einmal als Minister angelobe. Kannst aber gleich wieder aufhören zu grinsen, weil den Innenminister darfst Du garantiert nimma machen.

Ludwig: Es tut mir furchtbar leid lieber Sascha, aber könntest Du bitte Deine Zigarette ausdämpfen? Was Du in der Hofburg darfst ist mir wurscht, aber hier im Wiener Rathaus gilt ein absolutes Rauchverbot.

Van der Bellen: Na von mir aus, aber darüber müssen wir noch reden.

Strache: Lieber Sascha! Wir haben ebenso eine Gemeinsamkeit! Ich würde hier auch gerne rauchen und deshalb bin ich sofort dabei, wenn Du einen Antrag auf ein Raucherkammerl im Wiener Rathaus stellst.

Van der Bellen: Einen Antrag stellen? Ich bin´s Dei Präsident! Ich brauche keinen Antrag stellen. Ich mache das einfach! Host mi?

Strache: Ähm ja. Meine Philippa hätte gerne einen Kaffee. Gibt´s hier irgendwo einen?

Ellensohn: Leider nein! Im Wiener Rathaus haben wir Plastikverbot und deshalb gibt’s für Deine Göttergattin auch keinen Coffee to go.

Rendi-Wagner: Könnten wir jetzt bitte endlich weiter machen? Ich will eine wunderschöne rote Kutsche aufhängen.

Blümel: Glaubst Du ernsthaft, dass Du mit diesem Karren, die SPÖ aus dem Dreck ziehen kannst?

Rendi-Wagner: Ich bin mir sicher, dass ich damit, zumindest am Christbaum, für vermehrte Stabilität sorgen kann. In Wien sind und bleiben wir Sozis sowieso für immer und ewig die Nummer 1. Das hat mir zumindest der Christian Deutsch gesagt und ihm vertraue ich voll und ganz, weil es ist wichtig, dass man auch innerhalb der eigenen Partei viel Stabilität hat.

Ludwig: Ist schon gut liebe Pam. Magst Dich nicht vielleicht ein bisserl hinsetzen und erholen? Ich lasse Dir gleich ein Glaserl Sekt bringen oder darf´s gar Champagner sein?

Rendi-Wagner: Michael es reicht! Ich bin doch nicht der Niko Kern!

Kogler: Jetzt bitte schön hört´s doch endlich auf mit den Gehässigkeiten. Die Pam ist eh schon gestraft genug mit ihren Parteigenossen. Kumm und trink a Bier mit mir und vergiss amoi die ganze Bagage!

Kurz: Der Werner wie er leibt und lebt – ein richtiger Mensch! Sag Werner, wie wirst denn Du den Christbaum schmücken?

Kogler: Christbaum schmücken? Ich hab´ glaubt wir sind hier, um unsere neu gebildete Koalition zu feiern!

Kurz: Bist Du wahnsinnig? Wie kommst Du darauf? Wir haben die Verhandlungen doch noch gar nicht beendet!

Kogler: Du vielleicht nicht aber ich schon! Für mich passt´s schon. Jetzt lasse ich mein Verhandlungsteam Deine Leute nur noch ein bisserl in den Bereichen Staatsbudget, Migration und Mindestsicherung quälen und gut ist´s. Wenn Dir was net passt kannst ja am Ende gerne mit den Freiheitlichen oder dem Strache eine Koalition bilden. Ihr könnt´s dann wieder beschließen was ihr wollt´s, denn am Ende haut der Verfassungs-gerichtshof eh wieder alle eure neuen Gesetze raus.

Kurz: Du bist schon ein bisserl garstig. Von mir aus darfst Du heute ein bisserl triumphieren, aber lasse Dir eines gesagt sein – die Christbaumspitze ist und bleibt von mir!

Ludwig: So bitte liebe Kolleginnen und Kollegen! Bitte seid endlich nett zueinander. Wir wollen doch hier und heute ein schönes Weihnachtsfest feiern.

Van der Bellen: Basti! Platz! Wirst Du wohl endlich Frieden geben! Auch für Dich gilt -
I bin´s Dei Präsident!“ Wenn Du nicht spurst, dann wirst Du von mir, im Neuen Jahr, keinen Auftrag zur Regierungsbildung bekommen. Hör sofort auf so arrogant zu sein, denn sonst kannst Dich gleich zum Kickl gesellen. Der wird, wenn er sich nicht radikal bessert, net no amoi Minister werden. So und jetzt geschieht nur noch was ich will! Jeder hängt die mit-gebrachten Christbaumkugeln auf und danach kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Abends, welches ich mit folgenden Worten verkünde: „Das Buffet ist eröffnet!“

Unter großem Gejohle stürzen sich die ehrenwerten Politiker*innen auf das Buffet und verbrüdern sich dort bei dem einen oder anderen Gläschen Bier, Wein oder Schnaps :-)










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