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Mittwoch, 5. Februar 2020

Die Gier zerstört unseren Planeten

Wir werden mit Werbung bombardiert, welche uns dazu auffordert Produkte zu kaufen und besitzen, welche wir nicht unbedingt brauchen. Es wird uns suggeriert, dass man dieses und jenes Haben muss, um jemand zu Sein. Ist es nicht traurig, dass der Besitz von einem Produkt und/oder einer bestimmten Marke notwendig ist, um jemand zu Sein? In Wahrheit sind jene Menschen, welche diesbezüglich von der Werbung gut programmiert wurden sehr arme Wesen. Wir alle sind mehr oder weniger von dieser Propaganda infiziert und Teil des Systems, welches dazu beiträgt, dass wir über das Notwendige hinaus konsumieren.

Es ist eine gewisse Perversion dabei, wenn die Unternehmen immer mehr Gegenstände erzeugen, welche sich durch eine stets geringer werdende Lebensdauer auszeichnen. Das ist allerdings auch notwendig, um den Verkauf anzukurbeln. Stellt euch doch bitte vor was passieren würde, wenn sich die Lebensdauer eines Produkts plötzlich verdreifachen würde. Niemand müsste mehr ein Neues kaufen, außer, die Werbung erklärt uns wie dringend wir nun dieses in einer anderen Farbe brauchen oder weil das Nachfolge-modell um 0,001% besser ist und wir ohne dem nicht überlebensfähig sind...

Plötzlich und unerwartet bin ich nun bei der Zerstörung unserer Umwelt gelandet. Wir roden Urwälder, plündern Flüsse und Grundwasservorkommen, laugen unser Ackerland aus, lassen es zu dass in Meeren und Ozeanen Unmengen von Plastikteilen schwimmen. Ein Beispiel aus dem Mittelmeer, nur damit niemand glaubt, dass derartige Probleme so weit weg sind und uns gar nicht betreffen – auf zwei Plankton-Lebewesen kommt ein Teil Mikroplastik...

Wir wissen, dass wir unseren Planeten zerstören. Es ist nicht mehr zu verbergen und jetzt geht es für die Multi-Konzerne darum, die Ursachen zu verbergen, damit sie unsere Erde weiterhin plündern und kapitalisieren können. Niemand darf herausfinden, dass sie es sind, welche die Natur plündern und sich durch die Anstiftung zum Überkonsum daran bereichern. Es muss also aus ihrer Sicht verhindert werden, das gesamte System zu hinterfragen. Wenn die Konzerne nun vortäuschen, sich um unseren Planeten zu sorgen, dann versuchen diese sich lediglich ein grünes Mäntelchen umzuhängen, damit sie weiterhin eine gute Rendite erzielen.

Immer öfter wird der Begriff „Greenwashing“ verwendet. Beim „Greenwashing“ handelt es sich um PR-Methoden, welche darauf abzielen dem Unternehmen ein in der Öffentlichkeit, umwelt-freundliches Image zu verpassen, ohne dass es dafür eine entsprechende Grundlage gibt. Beispielsweise behaupten die Unternehmen die Ausrottung der Armut und des Welthungers voranzutreiben, ihre Produkte fair zu handeln oder auf ökologische und klimaverträgliche Weise herzustellen. Die üblichen Felder dafür sind Erklärungen zur Nachhaltigkeit, Energieeffizienz oder der CO²-Neutralität. In der Regel stellt das Unternehmen einzelne umweltfreundliche Leistungen, Aktivitäten oder Ergebnisse bzw. entsprechende Bewertungen Dritter mit erhöhtem PR-Aufwand öffentlich heraus, etwa in Presseaktionen oder Werbekampagnen.

Häufig sind die dabei getroffenen Einzelaussagen – zum Beispiel über ein neues, umweltfreundliches Produkt oder Verfahren des Unternehmens – für sich genommen zutreffend, betreffen aber nur einen geringen Teil der Unternehmensaktivitäten, während das Kerngeschäft Umwelt verschmutzend bleibt. Sehr gerne wird behauptet, dass die nordischen Länder Europas, ein Vorbild an „grünem Kapitalismus“ sind. Ihr kennt gewiss Ericsson, Saab, Volvo, Ikea, H&M und im Bereich der Waffenindustrie vielleicht auch Bofors, Nammo und Kongsberg. Alle diese Firmen sind nicht unbedingt dafür bekannt umweltschonend und ohne Ausbeutung ihrer Mitarbeiter zu arbeiten. Es könnte daran liegen, dass dieses sich der Aufmerksamkeit von uns entzieht, weile sämtliche dieser multi-nationalen Konzerne ihre Praktiken in ein anderes Land, oftmals sogar auf einen anderen Kontinent auslagern.

Wir alle haben es schwer uns der Werbeflut und der damit verbundenen Propagandamittel zu entziehen, welche uns zum Überkonsum verleitet. Sie zielt darauf ab, dass wir nach dem Besitz einer Ware ein gewisses Erfolgsgefühl verspüren. Der Erwerb eines bestimmten Produkts würde unseren Individualismus betonen. Genau deshalb rennen Millionen von Menschen mit Kleidung von einer handvoll verschiedener Hersteller herum. Sie freuen sich, dass sie diese „Marke“ dann in möglichst großen Buchstaben aufgedruckt auf ihrer Kleidung, selbst als Werbefläche verbreiten dürfen. Selbstverständlich nicht gratis, sondern sie bezahlen dafür auch voller Freude viel Geld.

2019 haben übrigens die 26 reichsten Menschen der Welt die gleiche Menge Geld besessen, wie die 3.800.000.000 ärmsten Personen der Welt. Es wird für jeden einleuchtend sein, dass die 26 reichsten Menschen unseres Planeten durchaus auch über ein paar finanzielle Mittel verfügen, um den Rest der Welt mit positiver PR und einer netten Medienkampagne einzulullen.

Wenn wir heute über die Zerstörung unseres Planeten und den von uns verursachten Klimawandel sprechen, dann findet oftmals eine Gleichstellung aller Menschen und deren Schuld daran statt. Es wird uns suggeriert, dass wir alle schuldig sind. Wir vergessen gerne, dass es trotzdem immer Täter und Opfer gibt. In unseren Breiten wird selten davon gesprochen, dass immer wieder Personen oder Gemeinschaften getötet werden, welche ihre Stimme gegen die Ausbeutung erheben. In unseren Massenmedien wird nicht darüber berichtet, weil wir dann über viele Dinge nachdenken müssten und möglicherweise sogar umdenken würden. Wer braucht schon Reflexion?

Wem gehören denn die großen Medien? Wer bezahlt ihnen Unmengen an Inserate damit diese weiter existieren können? Wie soll man kritisch und unabhängig berichten, wenn man sich in eine finanzielle Abhängigkeit begibt? Die Hand, die einen füttert, beißt man nicht..

Es ist nicht neu, dass Auftragskiller bezahlt werden, um jegliche Opposition gegen die kapitalistische Ausbeutung zu vernichten. In Kolumbien sind in den letzten fünf Jahren etwa 1.500 Indigene, Afro-Kolumbianer, Menschenrechts- und Umweltschutzaktivisten ermordet worden. Tausende derartige Aktivisten wurden auch in einigen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gezielt getötet.

In meinem „ÜBEFLIEGER“ habe ich schon einige Male über Berta Cáceres, die Umweltaktivistin und soziale Kämpferin aus Honduras berichtet, welche ebenso ermordet wurde, weil sie sich der Ausplünderung widersetzte. Ich habe von ihr ein passendes Zitat gefunden: "Solange es den Kapitalismus gibt, wird sich dieser Planet nicht retten lassen; denn der Kapitalismus steht im Gegensatz zum Leben, zur Ökologie, zum Menschsein, zu den Frauen."

Ein weiterer ermordeter Umweltaktivist und Führer der Landarbeitergewerkschaft ist der Brasilianer Chico Méndes. Der Verteidiger des Amazonas und Menschenrechtsaktivist wurde im Jahre 1988, von Großgrundbesitzern zum Schweigen gebracht, damit seine politische Organisation der Besitzlosen „ausgebremst“ wird. Ohne den Begriff damals zu kennen wies er darauf hin, dass das Schmücken mit einem grünen Mäntelchen, nichts anderes als ein großer Schwindel sei. Den Begriff „Greenwashin“ gab es damals noch nicht.

Beim Tod der Chilenin Macarena Valdés hat der österreichische Multi RP Global seine Hände im Spiel. Die Umweltaktivistin der Mapuche (indigenes Volk in Südamerika), hat den Kampf gegen die Errichtung eines Laufwasserkraftwerks aufgenommen. Der Konzern preist seine Energie als erneuerbar und nachhaltig an und beteiligt sich gleichermaßen an der Umweltzerstörung und dem Genozid an den Mapuches. Macarena Valdés hatte offiziell Selbstmord durch Erhängen begangen hat. Dumm ist nur, dass ein unabhängiger Arzt festgestellt hat, dass Valdés aufgehängt wurde, als sie bereits tot war...

Tausende Menschen kämpfen gegen die Plünderung unseres Planeten. Ihre warnenden Stimmen werden von den Massenmedien allerdings kaum bis gar nicht wahrgenommen und nur selten verbreitet. Viele dieser Aktivisten werden ermordet und so bleibt für die Zeit ihres Wirkens, nur eine geringe Zeitspanne.

Lassen wir unseren Planeten nicht durch die Gier einer Hand voll Menschen zerstören!



1 Kommentar:

  1. Viele Probleme können durch die Öko-Theosophie gelöst werden. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

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