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Donnerstag, 11. Juni 2020

Umweltkatastrophe durch sibirisches Wärmekraftwerk

Am 29. Mai sind aus einem Wärmekraftwerk in Norilsk (Sibirien) mehr als 20.000 Tonnen Diesel durch ein Leck an einem Tank in den Fluss Ambarnaja geflossen. Die Auswirkungen sind bereits auf Satellitenbildern zu erkennen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat eigenen Angaben zufolge, erst am 3. Juni von Gouverneur Uss, von dem Vorfall erfahren. Am selbigen Tag verhängte er auch den nationalen Notstand, um Ressourcen für die dringend notwendigen Aufräumarbeiten bereitzustellen.

Die FAZ schrieb in einem Bericht, dass Putin in einer Videokonferenz, welche im Fernsehen übertragen wurde, die langsame Reaktion der Kraftwerkbetreiber und der örtlichen Behörden mit folgenden Worten anprangerte: „Sollten wir über die Notsituation aus den sozialen Medien erfahren? Geht es Ihnen dort noch gut?“ Der Kraftwerkbetreiber widersprach und gab zu verstehen, dass er alles rechtzeitig und korrekt gemeldet habe. Irgendwie blöd, dass Gouverneur, Alexander Uss, welcher für die betroffene Region zuständig ist, ausgesagt hat, dass er seinerseits erst am 31. Mai vom Unglück erfahren habe. Fakt ist, dass es auf den sozialen Medien bereits Bilder vom Ausmaß der Schäden zu sehen gab, bevor die Umweltkatastrophe offiziell publik wurde. 

Der russische Bergbaukonzern Norilsk Nickel gab an – er ist der Mutterkonzern des Kraftwerkbetreibers NTEK, dass der Unfall durch absinkende Stützpfeiler ausgelöst wurde und er könne dies nicht verstehen, weil der Tank bereits 30 Jahren, problemlos dort gestanden ist. Das Problem ist allerdings, dass sich die Großstadt Norilsk in einer Entfernung von 300 Kilometern, nördlich des Polarkreises befindet und auf Permafrost errichtet wurde. Der Klimawandel führt allerdings dazu, dass in dieser Region, große Mengen an Eis schmelzen.

In der Zwischenzeit wurde bereits die russische Staatsanwaltschaft eingeschaltet und hunderte Einsatzkräfte arbeiten daran, die Unmengen von Öl mit Hilfe von Baumstämmen einzudämmen. Der Fluss Ambarnaja fließt übrigens in einen See von welchem ein anderer Fluss in der Arktischen Ozean führt. Möge es den Einsatzkräften gelingen, eine noch größere Katastrophe abzuwenden.



1 Kommentar:

  1. Das ist die nächste Katastrophe auf unserem Planeten, wir schaffen es immer wieder mit unseren Ehrgeiz, Egoismus und vorschnelles handeln an die Konsequenzen DANACH, nicht Vorher nachzudenken!

    Danke für deinen offenen Blick, was rund um uns, auf unseren einzigen (noch) lebensfähigen Planeten geschieht! 🦋

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