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Mittwoch, 22. Juli 2020
Bis zum letzten Atemzug können sterbende Menschen hören
Ein kanadisches Team, rund um Elizabeth Blundon und
Prof. Lawrence Ward von der University of British Columbia hat in
einer Studie herausgefunden, dass Sterbende zwar nicht mehr auf
äußere Reize reagieren, diese allerdings sehr wohl wahrnehmen
können. Die Wissenschaftler haben untersucht, ob und was diese
Menschen vor ihrem Tod noch akustisch wahrnehmen.
Es wurden EEG-Messungen der Hirnaktivität von gesunden
Kontrollpatienten, Hospiz-Patienten im wach-bewussten und in späterer
Folge dann im Reaktionslosen Zustand kurz vor dem Tod verglichen. Etwa eine Stunde vor dem Tod, tritt bei den meisten
Menschen eine Phase ein, in welcher sie auf die äußeren Reize nicht
mehr zu reagieren scheinen. Die Daten zeigen allerdings, dass das
sterbende Gehirn, bis zum Schluss auf Klänge und Töne reagiert.
Es handelt sich um Erkenntnisse, welche es den
Angehörigen und Freunden des Sterbenden erleichtert, in den letzten
Momenten seines aushauchenden Lebens anwesend zu sein und ihn
tröstend zu begleiten. Die Reaktion des sterbenden Gehirns zeigt selbst
unmittelbar vor dem Tod dieselben Reaktionen auf Töne, wie die von
jungen und gesunden Gehirnen. Die Ergebnisse untermauern die Aussagen
zahlreicher Hospiz-Mitarbeiter und Mediziner, welche regelmäßig
davon berichtet haben, dass die Stimmen von Angehörigen und
Freunden, die Sterbenden bis zuletzt beruhigt haben.
Das Forschungsergebnis beweist, wie wichtig die
persönliche Begleitung Sterbender bis zum letzten Atemzug ist. Es
beruhigt die Sterbenden, wenn sie sich verabschieden können und mit
liebevollen Worten begleitet werden. Es ist zwar Fakt, dass die Sterbenden bis zuletzt alles
akustisch wahrnehmen, aber ob sie auch den Sinn der an sie
gerichteten Ansprache auch verstehen, kann derzeit noch niemand
beurteilen.
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