Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Bundeskanzler Kurz im Juli dieses Jahres davon sprach, dass er – was den gesundheitlichen Bereich betrifft – bereits ein Licht am Ende des Tunnels sieht... Ich glaube allerdings, dass er sehr viele Tunnel gesehen hat und er lediglich das Licht am Ende des ersten Tunnels erblickt hat... Jedenfalls ist man, trotz der Chance sich mehr als ein halbes Jahr auf den drohenden Anstieg von Neuinfektionen, im Herbst dieses Jahres vorzubereiten, völlig unvorbereitet in den Strudel der Verderbnis geraten.
Wahrscheinlich wollte die Regierung, allen voran wohl der große Koalitionspartner, die Wirtschaft und hier vor allem den Tourismus retten. Man wollte so lange wie möglich zuwarten, um möglichst vielen Betrieben, die Fortführung ihrer Tätigkeiten zu ermöglichen. Dieser Schuss ist allerdings voll nach hinten los gegangen. Jetzt wird die Wirtschaft auf Jahre zerstört, die Event-Branche ruiniert und die Sache mit dem Wintertourismus hat sich auch so gut wie erledigt.
Hier noch die Meinung des Salzburger Virologen Greil: „Die Politik hat zu lange gezögert. Der zweite Lockdown kommt rund sechs Wochen zu spät. Die Politik hat einerseits das Contact Tracing überfordert und andererseits die Kapazitäten der Spitäler gefährlich strapaziert.“
Wenn ich mir überlege wie viele Pressekonferenzen es gegeben hat, bei denen man immer das Gefühl hatte, dass es lediglich um die Inszenierung unseres Kanzlers ging und nicht um die Umsetzung irgendwelcher Maßnahmen, dann packt mich die Wut. Als wir alle bereits längst damit gerechnet haben, dass nun aber wirklich, ein Lockdown kommt, hat man in einer Pressekonferenz, wieder einmal auf die nächste Pressekonferenz verwiesen. Interessant wie dann der Bundeskanzler bei der Verkündung der Maßnahmen meinte, dass er unter den anwesenden Journalisten überraschte Gesichter erkennen konnte.
Sorry Basti, aber niemand war darüber überrascht, höchstens darüber das die Maßnahmen wieder erst in ein paar Tagen und dann auch noch relativ dürftig ausgefallen sind. Die Arroganz unseres Kanzlers blieb auch bei dieser Pressekonferenz niemanden verborgen...
Die Regierung verkündete also bei dieser Pressekonferenz, dass ab dem 3. November 2020 folgende Ausgangs-beschränkungen in Kraft tritt
Das Verlassen des eigenen privaten Wohnbereichs ist zwischen 20 und 6 Uhr untersagt.
Dazu gibt es allerdings Ausnahmen, welche unser Kanzler nicht so gerne erwähnt, weil es zeigen würde, dass die Maßnahmen nicht wirklich effektiv sind.
Die fünf Ausnahmen lauten
Berufliche Zwecke
Deckung notwendiger Grundbedürfnisse des täglichen Lebens
Betreuung und Pflege Hilfsbedürftiger und familiäre Rechte und Pflichten (z.B. Sorgerecht, Scheidungskinder)
Abwehr von Gefahr für Leib, Leben und Eigentum
Körperliche und psychische Erholung
Diese Vorgehensweise ist in Österreich wohl einzigartig und bedenklich. Wer kommt, dem verrate ich ein Geheimnis, aber ihr dürft es nicht weitererzählen.
Mir wurde von einem der anwesenden Chefredakteure, folgender „Gesprächsverlauf“ bestätigt
Zuerst eine Schimpftirade, weil die Medien bereits im Vorfeld die Maßnahmen verkündet haben und nachdem die Anwesenden nun ein schlechtes Gewissen haben sollten, erfolgte der Aufruf zum Schulterschluss mit der Bundesregierung. Die Medien sollten nur noch positiv über die Ausgangsbeschränkungen berichten und es vermeiden, auf die fünf Ausnahmen hinzuweisen...
Innerhalb der letzten Woche, hat es in Österreich 258 Todesfälle aufgrund von COVID-19 gegeben. Wenn es so weiter geht, werden wir Mitte November, täglich zwischen 12.000 und 15.000 Neuinfektionen haben...
Bis die Maßnahmen vom Lockdown-Light wirken wird noch etwa eine Woche vergehen. In den Spitälern erreicht man in spätestens zwei Wochen das Limit. Die Zahl der Intensivbetten ist das eine Problem, das andere ist, dass auch die Personalzahl in den Spitälern sehr dünn gesät ist. Die Mediziner haben immer davon gesprochen, dass die Anzahl von 6.000 Neuninfektionen jene tägliche Grenze ist, welche nicht überschritten werden darf. Dieser Wert wird seit bald einer Woche überschritten. Ein COVID-19 Patient verweilt durchschnittlich 12,4 Tage in einem Intensivbett. Wir können uns ausrechnen, wann die Spitäler überlastet sind.
Die Zahl der Neuinfektionen muss rasch unter 6.000 täglich gesenkt werden, denn sonst werden die Ärzte schon bald entscheiden müssen, wer es wert ist, die lebensrettenden Maßnahmen zu erhalten und wer nicht...
🦋Danke für diesen Aussage kräftigen Bericht, ich kann nichts mehr hinzuzufügen da du mit deiner Analyse was die Maßnahmen betrifft 100%ig richtig liegst.
AntwortenLöschenDer größte Fehler der Regierung: die Effektivsten Maßnahmen hätte nach dem Sommerferien stadt finden sollen, um diese Katastrophalen Anstieg der Corona Erkrankungen zu verhindern. Jetzt ist es zu spät der Coronavirus ist längst außer Kontrolle. Und wir die Befölkerung die dringend Hilfe braucht um finanzielle Zahlungen zu leisten stehen ohne Job der dringend benötigt wird vor schwierigen Existenziellen Entscheidungen allein da. Für jeden Einzelnen Bereich angefangen von der Event-Branche bis zur Gastronomie.