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Samstag, 20. Februar 2021

Der Klimawandel schadet selten jenen Ländern, welche ihn verursachen

Kein Wunder, dass die großen Industrienationen kaum Interesse an Klimaschutzmaßnahmen zeigen und diese fröhlich vor sich herschieben. Sie gehören auch nicht zu jenen Ländern, welche bereits jetzt am meisten unter dem Klimawandel zu leiden haben. Die Umweltschutzorganisation „Germanwatch“ hat auch in diesem Jahr wieder ein Ranking erstellt, in welchem gezeigt wird, welche Länder besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Die Ergebnisse von „Germanwatch“ werden üblicherweise am Rande der Weltklimakonferenz präsentiert. Eigentlich hätte diese Ende des vergangenen Jahres stattfinden sollen, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Nun findet derzeit ein virtueller Klimaanpassungsgipfel statt, wo „Germanwatch“ die Gelegenheit nutzte, um die Ergebnisse für 2019 zu präsentieren.

Jene drei Länder, welche vom Klimawandel am meisten betroffen sind heißen Mosambik, Simbabwe und Bahamas. Wie auch bereits in den vergangenen Jahren, sind von den Auswirkungen des Klimawandels, erneut die ärmeren Länder des globalen Südens, am stärksten betroffen. Unter den zehn am stärksten betroffenen Ländern findet sich nur eine Industrienation – Japan und wenn man ganz genau hinschaut erkennt man, dass am schlechten Ergebnis für Japan, ein einziger Taifun verantwortlich ist – Hagibis.

Wir können bis ins Jahr 2010 zurück blicken und wir werden in allen diesen Jahren, kein einziges Mal eine Industrienation finden, welche sich unter den Top 10 befindet. Die Top 3 der in den vergangenen zehn Jahren am meisten betroffenen Länder bilden Puerto Rico, Myanmar und Haiti. Wir lernen daraus, dass ein Großteil der historischen Klimaemissionen von den Industrienationen des Nordens verursacht werden und diese aber kaum unter den Folgen leiden.

Das ist keine überraschende oder neue Erkenntnis, sondern war auch bereits bei der Unterzeichnung des Weltklimavertrags von Paris bekannt. Deshalb wurde dort auch vereinbart, dass die ärmsten Länder der Welt, Geld bekommen, um sich besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten zu können. Die Industrienationen schieben also die Reduktion ihrer Schadstoffemissionen zurück und schicken aber gleichzeitig die davon am stärksten betroffenen und auch ärmeren Länder, ein bisserl Geld. Das kostet weit weniger und macht aber gleichzeitig ein gutes Gefühl. Blöd ist halt nur, dass es sich dabei wiederum um eine reine Ankündigungspolitik handelt und den Worten keine, oder sehr unzureichende Taten folgen. Auf den Punkt gebracht: Es wurde bisher viel weniger Geld überwiesen als zugesagt.

Die Auswirkungen sind für die armen Länder besonders bitter. Es gibt kein Geld für Präventionsmaßnahmen, sondern man muss erst recht wieder auf die eigenen Haushaltsmittel zurückgreifen, um die Schäden zu beseitigen. Wie in vielen Angelegenheiten, sollte auch hier, das Verursacherprinzip gelten.

Es gibt in Wahrheit nur eine Möglichkeit, um die Folgen des Klimawandels für den Süden abzufedern – eine massive Reduktion der CO2-Emissionen.



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