Wir haben in unserem Denken, was das Leben auf fernen Planeten betrifft, eine einge-schränkte Sichtweise. Für uns scheint es vollkommen logisch zu sein, dass Leben nur dort existieren kann, wo sich auf der Oberfläche, flüssiges Wasser befindet. Je mehr wir forschen, desto häufiger finden wir heraus, dass alleine schon in unserem Sonnensystem, zahlreiche Monde und Zwergplaneten existieren, welche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, unter gewaltigen Eis- oder Felskrusten, flüssige und potenziell lebensfreundliche Ozeane verbergen. Die verborgenen Welten sind, einer aktuellen Studie zufolge, auch in anderen Planetensystemen, häufig anzutreffen.
S. Alan Stern vom Southwest Research Institute erklärte auf der „Lunar and Planetary Science Conference“, dass zu den wichtigsten Entdeckungen und Erkenntnissen aus den letzten 25 Jahren der Planetenforschung gehöre, dass Welten, welche unter ihren Eis- und Gesteinsschichten verborgene Ozeane enthalten, in unserem Sonnensystem weit verbreitet sind. Explizit nannte er dabei die Monde Europa, Titan und Enceladus, sowie die Zwergplaneten Ceres und Pluto.
Die große Anzahl der sogenannten „Inneren Wasserozeanwelten“ in unserem Sonnensystem, deute darauf hin, dass diese auch in anderen Sternensystemen existieren. Wenn man nun an die Bedingungen für die Bewohnbarkeit eines Planeten denke, dann würde dies dazu führen, dass das biologische Überleben im Laufe der Zeit, erheblich erweitert werden müsste. Der signifikante Vorteil dieser fernen Ozeane, welche sich unter dicken Eispanzern oder Gesteinsschichten befinden wäre, dass diese einerseits von kosmischen Einschlägen, Strahlungen und anderen Gefahren gut geschützt wären und das biologische Leben, länger erhalten bleiben könnte. Es wäre ein Faktum, dass dieses Leben von uns, schwer zu entdecken ist.
Planeten wie unsere Erde, welche Oberflächenozeane besitzen, haben den signifikanten Nachteil, dass sie ihre Sterne relativ nahe umkreisen müssen, damit jene Temperaturen aufrecht erhalten bleiben können, welche die Ozeane flüssig halten und bewahren. Die „Inneren Wasserozeanwelten“, sind über einen weit größeren Distanzbereich verteilt von ihren jeweiligen Sternen zu finden.
Eine Welt wie die Erde ist durch die Ozeane, welche sich an der Oberfläche befinden, zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Denken wir nur an die Asteroiden- und Kometeneinschläge und die Sonnenausbrüche mit gefährlicher Strahlung bis hin zu den nahe gelegenen Supernova-Explosionen.
Ein Planet, dessen Ozeane unter einer Decke von Eis und Fels geschützt sind, hat bessere Voraussetzungen seine Umweltstabilität zu erhalten. Es ist weniger wahrscheinlich, dass er durch die eigene Atmosphäre, dem eigenen Stern, dem eigenen Sonnensystem oder durch die Galaxie bedroht wird – ganz im Gegensatz zu einer Oberflächenwelt wie unserem Planeten. Außerdem ist eine „Innere Wasserozeanwelt“ und das möglicherweise darin vorhandene Leben, bestens vor einer Entdeckung geschützt. Jedenfalls verfügen wir Menschen nicht über die astronomischen Techniken, welche dieses Leben aufspüren könnte.
Wenn also die „Inneren Wasserozeanwelten“ jene sind, welche in unserer Galaxie am häufigsten vorkommen und wenn dort intelligentes Leben entstanden ist oder entsteht, dann könnte dies das sogenannte Fermi-Paradoxon erklären.
Das Fermi-Paradoxon geht auf den Physiker Enrico Fermi zurück. Er ging davon aus, dass es außerirdische Intelligenz gibt, welche die technisch hochentwickelte Zivilisationen über Millionen von Jahren aufrecht erhalten kann. In dieser Zeitspanne sollte es mittels interstellarer und intergalaktischer Raumfahrt möglich sein, ganze Galaxien zu kolonisieren – und der Wahrscheinlichkeit nach sollte dies bereits geschehen sein. Das die Suche nach den Spuren von außerirdischem Leben bisher erfolglos blieb, erschien ihm paradox. Er empfahl deshalb die bisherigen Annahmen oder/und Beobachtungen zu hinterfragen.
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