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Mittwoch, 9. Juni 2021

Die Fußball EM 2021

Mit einem Jahr Verspätung, findet die ursprünglich für 2020 geplante Fußball Europameisterschaft und aufgrund der Covid-19-Pandemie verschobene Veranstaltung, vom 11. Juni bis 11. Juli 2021, statt. Insgesamt 24 Nationen haben sich für dieses Turnier qualifiziert, welches erstmals in elf verschiedenen Ländern ausgetragen wird. Aufgrund der Tatsache, dass sich neun der Veranstaltungsländer auch für diese Europameisterschaft qualifizieren konnten, haben diese in der Gruppenphase, aufgrund ihres Heimvorteils, einen immensen Vorteil gegenüber den anderen 15 Nationen.

Nachdem man sich in seiner Gruppe fix als Erster oder Zweiter und auch als einer der vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifizieren kann, reicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein einziger Sieg, verbunden mit einem akzeptablen Torverhältnis, für das Erreichen dieses Zieles. Selbstverständlich dürfen die Stadien nicht zur Gänze mit Zuschauern gefüllt werden, aber gewiss wird es auf den Rängen trotzdem eine gute Stimmung geben.

Folgende sechs Nationalteams bestreiten alle drei Gruppenspiele vor heimischem Publikum

Italien, Dänemark, Niederlande, England, Spanien und Deutschland

Die folgenden Nationalmannschaften dürfen in der Gruppenphase immerhin zwei Heimspiele absolvieren

Russland, Schottland und Ungarn

Interessant ist auch, dass England, im Falle eines Gruppensieges, auch sein Achtelfinale vor heimischem Publikum austragen dürfte.

Wie sieht es mit den Chancen des österreichischen Nationalteams bei dieser Fußball Europameisterschaft aus?

Fakt ist, dass die Erwartungshaltung der Fans, verglichen mit jener bei der letzten Europameisterschaft, geradezu gegen 0 gesunken ist. Es ist einerseits verblüffend, weil das Nationalteam in den letzten Jahren zwar zumeist gute Ergebnisse erzielt, gleichzeitig allerdings verwundert einem die fehlende Begeisterung der Fans wiederum nicht, weil das Team einen eher unansehnlichen Fußball gezeigt hat bzw. zeigen musste. In den letzten Monaten sind zu der unansehnlichen Spielweise, leider auch die Spielergebnisse, weit hinter den Erwartungen geblieben.

Es ist schade um diese großartige Fußballer-Generation, welche in der Lage wäre, ein begeisterndes Angriffs-Pressing zu spielen und damit, auch in neutralen Fußball-Arenen, schnell die Fans auf seine Seite zu ziehen. Wir müssen uns nur ansehen, welche und wie viele Fußballer in unserem Nationalteam, ihren Durchbruch bei Red Bull Salzburg hatten. Viele von ihnen sind dann in Deutschland, beim Schwesternklub RB Leipzig gelandet und spielen auch weiterhin dieses wunderbare Pressing. Seit der neue österreichische Teamchef Franco Foda heißt, ist davon leider nur selten etwas in der Nationalmannschaft zu sehen.

Niemals zuvor hatte ein österreichischer Teamchef eine so große Auswahl an großartigen Kickern, wie sie Franco Foda zur Verfügung stehen. Sie befinden sich in großen europäischen Ligen und sind hier, vor allem in Deutschland zahlreich vertreten. Nicht einmal Marcel Koller, hatte seinerseits diese enorme Bandbreite an hervorragenden Fußballern zur Verfügung. Fakt ist, dass der damalige Teamchef, ganz sicher bis zur Qualifikation für die Fußball Europameisterschaft 2016, alles aus der Mannschaft herauskitzelte, welches diese zu bieten hatte. Wenn man sich die letzten Jahre unter Franco Foda ansieht hat man das Gefühl, dass hier Gegenteiliges der Fall ist.

Nehmen wir stellvertretend für die Problematik Franco Foda, die Fußballer Alaba, Sabitzer, Baumgartner und Schlager her. Sie alle spielen bei ihren Vereinen an ganz anderen Positionen als im Nationalteam. Man sollte halt die Spielanlage nach dem ausrichten, was die eigenen Spieler besonders gut können und keine Spielanlage wählen, wo sich die Spieler erst daran gewöhnen müssen und dann auch noch ganze andere Spielpositionen besetzen sollen, als im Verein.

Ein Trainer einer deutschen Bundesligamannschaft, welcher namentlich nicht genannt werden will, hat die Personalie Franco Foda und die Chancen einer österreichischen Nationalmannschaft folgendermaßen formuliert: „Österreich hätte den Vorteil einer einheitlich ausgebildeten Spielergeneration, welche es international selten auf diesem Niveau gibt. Der ÖFB vergibt allerdings die einmalige Chance, eine moderne Mannschaft aufs Feld zu bringen, die eine Spielweise perfekt intus hat... Der giftige Pressing-Fußball hat sich auf Nationalmannschaftsebene noch nicht durchgesetzt – der ÖFB hätte mit seiner homogenen Truppe automatisch einen großen Wettbewerbsvorteil...“ auf welchen wir allerdings aufgrund der Personalie Franco Foda, freiwillig verzichten...

Ist es nicht traurig, dass wir über eine hoch ambitionierte Mannschaft verfügen, welche in der Lage ist, einen modernen Fußball der Extraklasse zu spielen und dieses nicht darf, weil der nunmehrige Teamchef (ein ehemaliger Abwehrspieler), die Jungs nicht von der Leine lässt?

Eine einzige aber wahrlich signifikante Spielszene beweist den Bruch in der Denkweise zwischen Spielern und Trainer Franco Foda. Andreas Ulmer wollte im WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer Inseln, energisch den Ball erkämpfen. Was macht Herr Foda an der Seitenlinie? Er brüllt hinein: „Warum Andi, warum!?!“ Warum wohl Herr Foda? Die Spieler wollen pressen und stürmen und Sie? Sie wollen verteidigen. Ihre Philosophie ist es, keine Tore zu bekommen und auf Konter zu lauern. Unsere Spieler wollen hingegen den Gegner unter Dauerdruck setzen und zu Fehlern zwingen, welche in Tore umgemünzt werden können.

Wie meinte der dänische Teamchef nach dem peinlichen 0:4 unseres Teams, welches in der 2. Hälfte, binnen weniger Minuten alle Tore bekommen hat? „Ich hätte mir von der österreichischen Mannschaft viel mehr Druck erwartet.“

Einfach nur zum Nachdenken lieber Teamchef! Selbst dann, wenn alle unsere Gegner wissen, dass wir gerne offensiv spielen und pressen, hat die gegnerische Mannschaft trotzdem geringe Chancen das Spiel zu gewinnen, weil die eigene Mannschaft dieses Spiel ganz einfach beherrscht – im Gegensatz zum Angsthasen-Fußball, welcher von ihnen gefordert wird.

Öffentliche Kritik am Teamchef ist übrigens ganz schlecht. Einer der es einst wagte war Stefan Lainer: „Ich kann im Nationalteam nicht spielen wie im Verein, weil der Teamchef damit nicht einverstanden wäre... Im Klub betreibt man Pressing, im Nationalteam dagegen muss man sich zurücknehmen und den Laden dicht halten..“ Nachdem Franco Foda mit dieser Aussage konfrontiert wurde meinte er: „Ich werde mit dem Spieler sprechen, dieser habe sich sicherlich falsch ausgedrückt...“ Tja, seither gab es keine öffentliche Spielerkritik mehr am Teamchef.

Ein Trainer einer deutschen Bundesligamannschaft, welcher „zufälligerweise“ einige Österreicher in seinem Team hat, meint folgendes:Sie suchen meinen Rat, zweifeln am Spielstil und fahren mit einer gedämpften Euphorie zur Europameisterschaft.“

Mit den Spielern aus unserem Nationalteam, müsste die Qualifikation für das Achtelfinale, mit einer Spielweise von Pressing und Gegenpressing, eine Selbstverständlichkeit sein und die Jungs hätten als persönliches Ziel wohl mindestens das Erreichen des Halbfinales im Kopf.

Bei unserem Teamchef Franco Foda stehen jedoch ganz andere Ziele im Vordergrund. In einem Interview hat er darauf hingewiesen, dass Österreich bei einer EM, noch keinen Sieg erzielen konnte. Für ihn wäre das bereits ein Erfolg. Sollte man das erste Spiel gegen Nordmazedonien gewinnen, dann könnte man ja neue Ziele anstreben und in einem Interview, welches er später nicht veröffentlicht haben wollte sprach er davon, dass man gegen die Niederlande sowieso nur auf abwarten und Konterchancen spielen könne, um eventuell zu einem Erfolg zu kommen... Das erinnert mich doch verdammt noch einmal an das Spiel gegen Dänemark...

Ich behaupte jetzt einmal, dass für den Fall eines Unentschiedens oder einer Niederlage gegen Nordmazedonien und einer Niederlage gegen die Niederlande, Franco Foda zwar noch die Aufstellung für das Match gegen die Ukraine bekanntgeben darf, aber dann auf dem Spielfeld, sich unsere Spieler einen Dreck um die Anweisungen des Trainers kümmern und ein Offensivfeuerwerk starten. Nach dem Match werden wir dann sehen, ob Franco Foda auch ab dem EM-Achtelfinale noch der österreichische Teamchef bleibt.

Wer sind die Favoriten auf den EM-Titel? 

Das sind für mich vor allem die Teams aus Italien, Dänemark und England.

Ich wünsche allen Fußball-Begeisterten eine spannende Europameisterschaft und unserem Team das Erreichen des EM-Viertelfinales.




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