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Sonntag, 20. Juni 2021

Quastenflosser sind die lebenden Fossile unserer Zeit

Immer schön mit der Ruhe lautet wohl das Motto der Quastenflosser, welches uns Menschen oftmals auch gut tun würde. Einer neuen Erkenntnis der Forscher zufolge, werden Quastenflosser viel älter als gedacht.War man bis vor kurzem noch davon überzeugt, dass diese lebende Fossile lediglich 20 Jahre alt werden können, ist man nun sicher, dass sie das gesegnete Alter von 100 Jahren erreichen können.

Die Wissenschaftler sind in der Lage das Alter dieser Methusalems, an ihren Schuppen zu erkennen. Bisher hat man nämlich übersehen, dass diese nicht nur Jahresringe, sondern auch Zwischenringe bilden. Was den Quastenflosser von allen anderen Fischen unterscheidet ist die Tatsache, dass er erst mit einem Alter von 50 Jahren seine Geschlechtsreife erreicht und eine Schwangerschaft fünf Jahre dauert.

Der Quastenflosser gilt deshalb als lebendes Fossil, weil er einerseits bereits seit 400 Millionen Jahren auf unserem Planeten existiert und in dieser langen Zeit, sein Äußeres kaum verändert hat. Zu der Erkenntnis, dass dieser massige und bis zu zwei Meter lange Fisch überhaupt noch existiert, kam man erst 1938. Bis damals galt der Quastenflosser als ausgestorbener Vorfahre der Landwirbeltiere.

Seit bekannt geworden ist, wie lange die Quastenflosser leben, ist den Wissenschaftlern auch klar geworden, dass der Fisch extrem langsam heranwächst und ein Leben im Zeitlupentempo führt. Bis das Männchen endlich eine Größe von 1,20 Metern erreicht, sind bereits zwischen 40 und 69 Jahre vergangen. Die Weibchen erreichen diese Länge erst im Alter zwischen 58 und 66 Jahren. Jenes Wirbeltier, welches bisher als das Tier mit der längsten Schwangerschaft galt, ist der Kragenhai. Diese dauert immerhin auch drei Jahre.

Das langsame Leben des Quastenflossers hat ihm wohl über die hunderte Millionen Jahre hinweg, das Überleben gesichert. Er lebt sehr energiesparend und kommt zudem mit wenig Futter aus. Das Problem ist allerdings, dass in der heutigen Zeit, ihm seine Langsamkeit zum Verhängnis werden könnte. 

Eine langlebige Art mit einer geringen Fruchtbarkeit ist eben sehr anfällig, wenn es natürliche und anthropogene Störungen gibt. Ist die Population erst einmal dezimiert, können diese Verluste, aufgrund der geringen Fortpflanzungsrate, nur schwer aufgeholt und ausgeglichen werden. Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Quastenflosser als vom Aussterben bedroht gelten. Es könnte sogar sein, dass die Bedrohung weit größer, als bisher angenommen, ist.

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