Ihr könnte euch gewiss erinnern. Das Klimaziel besagt, dass im Vergleich zum Prä-Industriellen Zeitalter, nur ein Plus von 1,5 Grad erlaubt ist. Laut dem Exzellenzcluster CLICCS (Climate Climatic Change and Society) sind dafür auch gesellschaftliche Voraussetzungen zu erfüllen und dabei schaut es ganz mies aus. Die Experten von CLICCS bezeichnen das Ziel bis 2050 nachhaltig auf Öl, Gas und Kohle zu verzichten, um somit das 1,5 Grad Ziel einzuhalten als nicht plausibel.
Die Forscher sehen kein Problem in den technisch/wissenschaftlichen Voraussetzungen, sondern es würden ganz einfach die dafür nötigen gesellschaftlichen Entwicklungen fehlen. „Es ist zurzeit nicht realistisch zu erwarten, dass die gesellschaftlichen Bedingungen die nötigen Veränderungen tragen“, so Anita Engels, Soziologieprofessorin an der Hamburger Universität und eine Sprecherin des Clusters.
Folgende Faktoren sind derzeit noch nicht stark genug ausgeprägt
Der internationale Klimaschutz
Die Klimaklagen - hier sieht das Cluster den Bedarf, dass andere Rechtssysteme den Urteilen aus den Niederlanden und Deutschland nachziehen
Die Gesetzgebung durch Staaten und Staatenverbänden wie der EU
Die Internationale Initiativen wie z.B. der Europäische Emissionshandel
Das Schaffen von Wissen über die Klimakrise
Divestment-Bewegungen, welche den Firmen im Sektor nicht erneuerbare Energien die Finanzmittel entziehen will
Kurz und gut ist nicht nur die Wirtschaft schuld, dass die Klimaziele für 2050 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erreicht werden, sondern auch die Konsumgewohnheiten der Verbraucher sind dem 1,5 Grad Klimaziel hinderlich.
Wer oder was daran noch etwas ändern könnte?
Es wäre einerseits eine neue globale Bewegung nötig und auch der Journalismus müsste das seinige dazu beitragen. Eine Dekarbonisierung – das ist die Umstellung einer Wirtschaftsweise, ganz besonders der Energiewirtschaft, in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff, hat auf Dauer die Schaffung einer kohlenstofffreien Wirtschaft im Rahmen der Energiewende zum Ziel. Bis zum Jahr 2050 ist dieses allerdings eine Illusion. Ganz oben auf der Prioritätenliste sollte nun aber stehen, dass sowohl die Energierohstoffe als auch deren schädliches Verbrennungs-produkt CO² möglichst rasch und vollständig aus dem Alltag verschwinden. Maßnahmen oder Verfahren, welche das CO² aus der Atmosphäre entfernen sollen sind zwar gut und lieb gemeint, dienen aber lediglich als Lückenfüller und lenken von der Problemverursachung ab.
Selbstverständlich können wir immer noch zuschauen und warten. Es könnten ja plötzlich und unerwartet, tatsächlich einschneidende Veränderungen im gesellschaftlichen Kontext erfolgen. Das Problem ist halt, dass irgendwann ein Punkt erreicht ist, an dem eine Umkehr nicht mehr stattfinden kann. Beim Klimawandel ist dieser spätestens dann erreicht, wenn das Eis in Grönland einen Punkt erreicht hat, an welchem das Schmelzen unabhängig von der Entwicklung der Emissionen nicht mehr abgewendet werden kann und darauf wollen wir doch gewiss nicht warten... oder doch?
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