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Montag, 18. Oktober 2021

Ecuador will 20 Freihandelsabkommen schließen

Präsident Guillermo Lasso will in den nächsten vier Jahren, nicht weniger als zwanzig Freihandelsabkommen, mit den wichtigsten Ökonomien der Welt unterzeichnen. Er empfindet es als ein Versagen der Regierung unter Präsident Rafael Correa, welche von 2007 bis 2017 tätig war, dass man aus ideologischen Gründen nicht in der Lage war, gemeinsam mit Kolumbien und Peru, ein Abkommen mit den USA zu unterzeichnen.

Was verspricht sich Präsident Lasso von den Freihandelsverträgen?

Er verspricht sich davon, dass nicht nur die Zahl der Exporte steigen würde, sondern auch zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Immerhin sei es die beste Möglichkeit, um die Armut zu bekämpfen und die Migration der Ecuadorianer*innen in andere Länder, wenn schon nicht ganz zu verhindern, dann wenigstens deutlich zu verringern.

Guillermo Lasso: „Diese Handelsabkommen sind wichtig, weil Ecuador ein kleines Land ist. Zu denken, dass die Wirtschaft mit einem Markt von 17 Millionen wachsen wird, ja, sie wird wachsen, aber sie wird viel stärker wachsen, wenn wir unseren Blick auf den Großteil der 7,4 Milliarden Bewohner der Welt ausweiten“.

Zu den jüngsten Aktivitäten von Guillermo Lasso zählt ein Aufenthalt in New York, wo er dem „Council on the Americas“ und dem „Americas Society“ beiwohnte. Das „Council on the Americas“ umfasst mehr als 200 Unternehmen, welche den Großteil ihrer privaten Investitionen der USA in Lateinamerika ausmachen. Der Council war auch maßgeblich an der Ausarbeitung der Nordamerikanischen Nafta und des Zentralamerikanischen Freihandelsabkommens (Cafta) beteiligt. Außerdem hat Ecuador in diesem Jahr auch am „Investitionsgipfel 2021“ teilgenommen. Beim Treffen in New York, mit den Ministern der vier Mitgliedsländer Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru, war man als Ehrengast dabei.

Wovor haben die Kritiker dieser Freihandelspolitik Angst?

Die Befürchtung der Kritiker ist, dass es durch die extreme Freihandelspolitik, welche sich Präsident Guillermo Lsso nicht nur wünscht, sondern wohl auch umsetzt, zu einer Verdrängung der heimischen Produzenten und zusätzlichen Hindernissen für eine eigenständige Wirtschaftspolitik Ecuadors kommt. Die Risiken im außenwirtschaftlichen Gleichgewicht sind für Ecuador vor allem deshalb so groß, weil das Land über keine eigene Währung verfügt, sondern den US-Dollar nutzt. Ecuador hat somit keine Chance, die eigene Wettbewerbsfähigkeit, z.B. durch eine Absenkung des Wechselkurses zu verbessern.

Gibt es ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Ecuador?

Ein Freihandelsabkommen wurde am 11. November 2016 unterzeichnet und gelangt seit 1. Jänner 2017, zur vorläufigen Anwendung.

Das Beitrittsprotokoll vom 24. Dezember 2016, zum Handelsübereinkommen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits sowie Kolumbien und Peru andererseits betreffend den Beitritt Ecuadors könnt ihr unter folgender Adresse als pdf.datei abrufen

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:22016A1224(01)&from=DE

Ich bitte lediglich zu berücksichtigen, dass es insgesamt 1.454 Seiten umfasst.


 

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