Wofür steht der Name TOLIMAN?
Der Name ist antik-arabisch und bezieht sich auf ein System, welches sich in einer Entfernung von lediglich vier Lichtjahren befindet. Der Name TOLIMAN ist allerdings auch eine Abkürzung für „Telescope for Orbit Locus Interferometric Monitoring of our Astronomical Neighbourhood“. Ich glaube es ist besser, wenn ich bei der Abkürzung bleibe.
Der Executive Direktor der Breakthrough Initiative, Dr. Pete Worden kommt ins Schwärmen, wenn er an unsere stellaren Nachbarn – die Systeme Alpha und Proxima Centauri denkt. Beide wären faszinierende Ziele für eine derartige Suche. Er verspricht sich von TOLIMAN, dass es ein enormer Schritt in die Beantwortung jener Frage gibt, welche die Menschheit schon lange beschäftigt. Die Frage, ob es auf Alpha und Proxima Centauri Planeten gibt, auf denen Leben – wie wir es kennen – vorkommen könnte.
Professor Peter Tuthill vom Sydney Institute for Astronomy an der University of Sydney meint, dass es schon erstaunlich ist, dass die Astronomen in der Lage sind, ferne Sterne zu entdecken, welche sich in der gesamten Galaxie befinden. Gleichzeitig ist es schon ein wenig bitter, dass wir über unsere kosmischen Nachbarn so gut wie nichts wissen. Gerade dort sollte man Nachschau halten, ob Planeten vorhanden sind, welche interessant genug sind, um die Zusammensetzung ihrer Atmosphäre zu analysieren und zu erkunden, ob es dort Lebenssignaturen gibt.
Das Alpha-Centauri-System besteht übrigens aus drei Sternen. Zwei von ihnen ähneln unserer eigenen Sonne und der dritte Stern – Proxima Centauri – ist hingegen ein Roter Zwerg. Bei Proxima Centauri ist seit dem Jahr 2016 bekannt, dass es mindestens einen Planeten gibt, welcher sich in der habitalen Zone befindet. Der Astronom Kevin Wagner von der University of Arizona, ist gemeinsam mit seinem Team jedoch seit Februar 2021 davon überzeugt, dass es auch in der habitalen Zone von Alpha Centauri, Hinweise auf einen Planeten gibt. Kevin Wagner meint auch, dass es in den uns nächstgelegenen dutzenden Nachbarsternen, mindestens eine Handvoll von Planeten gibt, welche erdartig sind. Diese würden ebenso in der habitablen Zone ihre Sonne umkreisen und somit, aufgrund der milden Temperaturen, Wasser in flüssiger Form besitzen. Aus der Sicht von uns Menschen wäre dieses die Grundlage für jene Art von Leben, welches wir kennen.
Wonach sucht das TOLIMAN-Teleskop?
Mithilfe der Radial-Geschwindigkeits-Methode sucht das Weltraumteleskop, nach jeden noch so kleinen Schlinger-Bewegungen der Alpha-Centauri-Sterne. Diese werden nämlich von sie umkreisenden Planeten erzeugt. Es handelt sich dabei um eine indirekte Beobachtungsmethode. Auf diese Art und Weise können nämlich Planeten entdeckt werden, welche von der Erde aus, oder einem Beobachtungspunkt eines sich im All befindlichen Weltraumteleskops, schwer bis gar nicht, visuell entdeckt werden können.
Das TOLIMAN-Teleskop wird für seine Suche nach lebensfreundlichen Planeten eine ganz spezielle, neue Art von diffraktiver Spiegellinse verwenden. Sie wird das Sternenlicht in ein äußerst komplexes, blumenartiges Muster auffächern. Der Sinn ist, dass die (erhofften) kleinsten Störungen in der Sternenbewegung ganz präzise detektiert werden die hoffentlich vorhandenen Planeten, deutlich nachgewiesen werden können.
Das Weltraumteleskop TOLIMAN soll übrigens 2023 seine Umlaufbahn erreichen.
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