Es ist die gute Nachricht des Tages. Nach 50 Monaten Haft, wurde Bernardo Caal Xol, in Guatemala, völlig überraschend frei gelassen. Das Gericht hat die Freilassung, aufgrund von guter Führung, angeordnet. Wie sein Anwalt Edgar de León bestätigt, wurde seine Haftstrafe, welche bis Mai 2025 gedauert hätte, unter folgenden Bedingungen beendet. Bernardo Caal Xol muss sich regelmäßig bei den Behörden melden und seinen Wohnsitz darf er nicht ohne der Zustimmung der Behörden wechseln.
Wer ist Bernardo Caal Xol?Er ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Widerstands gegen die Wasserkraftwerke am Rio Cahabón. Dem Umweltaktivisten wurde vorgeworfen, mit einer Gruppe Männer aus der Gemeinde Santa Maria Cahabón, vier Mitarbeiter des Unternehmens Oxec S.A. festgehalten und ausgeraubt zu haben. Dafür bekam er sieben Jahre und vier Monate Haft aufgebrummt. Diese Tat wurde von Caal Xol energisch abgestritten. Es gab auch keinerlei Beweise für diese Anklage. 2021 hat Amnesty International eine Briefkampagne für ihn ins Leben gerufen.
Ja, wir sollten uns freuen, dass Umweltaktivist Bernardo Caal Xol
freigelassen wurde. Gleichzeitig ist es allerdings furchtbar, dass er
fünfzig Monate seines Lebens in Haft verbringen musste, obwohl es keinen
Grund dafür gab – aber so geht man halt – auch in Guatemala, mit
unbequemen Umweltaktivisten um… tja, wenn man sich für Mutter Natur einsetzt, dann kann es schon leicht passieren, dass man kriminalisiert und inhaftiert wird… in Guatemala befinden sich übrigens fünf Mitglieder der Landarbeiterorganisation Bauernkomitee des Hochlandes (CCDA) für mehrere Jahrzehnte in Haft…
Als Bernardo Caal Xol
die Haftanstalt verließ, erwarteten ihn Freunde, Verwandte und
politische Weggefährten. Sie begrüßten ihm mit Sprechchören und er
bedankte sich dafür, dass sie ihn abholten. Weiters sprach er: „Wir
haben heute Geschichte geschrieben, nach vier Jahren und zwei Monaten
der ungerechten Inhaftierung, welche die Oxec S.A. gegen mich organisiert hat.“ Er dankt den sozialen Organisationen und der internationalen Gemeinschaft und sprach: „Gegen tausende Menschen der Völker der Maya gebe es in Guatemala Haftbefehle, auch in diesem Gefängnis. Hinter mir bleiben Compañeros
zurück, welche heute geweint haben, als ich das Gefängnis verlassen
konnte. Diese Fälle sind uns aber Ansporn, weiterzukämpfen und uns zu
organisieren. Der Kapitalismus will unsere natürlichen Ressourcen
zerstören."
Danach wurde Bernardo Caal Xol mit einem Autokorso, an welchem hunderte Menschen teilnahmen, in den Landkreis Santa Maria Cohabón
gebraucht, wo er von tausenden Menschen begeistert empfangen wurde. Der
Widerstand gegen die Wasserkraftwerke am heiligen Fluss, wird wohl
fortgesetzt, denn auf den Plakaten stand folgendes zu lesen: „Bernardo ist frei, die Flüsse noch nicht!“
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