Betrachten wir das alles einmal aus der Sicht der Logik. Unsere Sonden sind bereits beim Mars, der Venus, dem Jupiter, dem Saturn, bei Merkur und Pluto gewesen. Sie haben diese bereits ziemlich genau erkundet. Nun stehen die Missionen zu den Jupiter-Monden auf dem Programm. Im Gegensatz dazu sind der Neptun und Uranus noch nie direkt be- oder untersucht worden. Es wäre dahin an der Zeit, dieses innerhalb der nächsten zehn Jahre nachzuholen und eine Hauptmission in das Uranus-System zu entsenden.
Der
Uranus wurde zum letzten Mal, beim Vorbeiflug der Raumsonde „Voyager
2“ besucht. Das ist schon verdammt lange her und bereits damals gab
es Hinweise, dass es sich bei einigen der Uranus-Monde, um
Himmelskörper handeln könne, welcher unter dicken Eisschichten,
verborgene Ozeane beherbergen könnten. Nach den neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen, der perfekte Ort, um außerirdisches
Leben zu beherbergen.
Das Expertengremium der US National
Academies rät zu einer „Flagschiff-Mission“ mit dem Titel
„Uranus Orbiter and Probe“, welche zu Beginn der 2030er Jahre
starten solle. Das Ziel solle es sein, den Planeten Uranus für
mehrere Jahre zu umkreisen. Dabei soll seine Atmosphäre erforscht
und allgemeine Informationen über Eisriesen im Allgemeinen gesammelt
werden. Ganz konkret sollen dann natürlich auch die Daten über den
Planeten selbst und seine Monde. Zahlreiche Wissenschaftler glauben,
dass sich auf manchen der Uranus-Monde, unterirdische heiße Quellen
befinden, welche solcherart Nährstoffe und Wärme, an die
verborgenen Meere zuführen und somit ein lebensfreundliches Biotop
erzeugen.
Für das Expertengremium sind, auf der Suche
nach außerirdischem Leben, die Jupiter- und Saturnmonde die
zweitwichtigsten Ziele in unserem Sonnensystem. Ganz konkret wird
dabei auch eine Orbiter- und Landemission für den Saturnmond
Enceladus gefordert.
Nein, die Benennung eines
Missionsziels durch das Expertengremium der National Academies ist
keine Garantie für eine Umsetzung. Beim letzten Report, hat dieses
Gremium eine Proben-Rücktransport-Mission vom Mars, sowie die
Erforschung des Jupiter-Europa-Systems gefordert. Diese Missionen
befinde sich derzeit entweder in der Entwicklung oder sind gerade in
der Ausführungsphase. Die Strahlkraft dieser Empfehlungen ist also
sehr stark.
Welche Empfehlungen hat das Expertengremium
noch abgegeben?
Dazu gehören zukünftige Missionen,
welche die Fortsetzung der Mission des Rücktransports von Marsproben
zur Erde empfehlen. Außerdem wird eine Ausweitung des Mars- und
Monderkundungsprogramms vorgeschlagen. Die Ausweitung der Suche nach
Asteroiden, welche die Erde bedrohen könnten, zählt ebenfalls zu
einem der Hauptanliegen dieses Gremiums.
Der Uranus und
seine Monde
Der Eisriese Uranus wird von mindestens 27
Monden umkreist. Die Monde Titania, Oberon, Umbriel, Ariel und
Miranda sind besonders groß und bestehen aus Eis und Fels. Sie sind
gleichzeitig von zahlreichen Einschlagskratern übersät. Bei einigen
Aufnahmen sind Strukturen zu erkennen, welche auf Kryovulkanismus
schließen lassen. Solche Eisschlammvulkane könnten auch durch
unterirdische Ozeane gespeist werden. Dieses konnte übrigens bereits
auf dem Saturnmond Enceladus beobachtet werden.
Unsere
Entdeckungsreise des Sonnensystems geht also weiter und wird uns
zahlreiche neue Erkenntnisse liefern. Es ist viel weniger die Frage,
ob wir außerirdische Lebensformen entdecken werden, sondern viel
eher, wann wir diese entdecken werden.
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