Impressum

Freitag, 19. August 2022

Das synthetische Embryo

Genetiker*innen des „Weizmann Institute of Science“, in Israel, ist es gelungen, lediglich mit den Stammzellen von Mäusen einen synthetischen Embryo herzustellen. Nach eigenen Angaben wollten die Wissenschaftler*innen damit zeigen, wie die Stammzellen sich selbst zu Organen organisieren. Außerdem wollten sie sich auf diese Weise nach neuen Möglichkeiten umsehen, wie Organe oder Gewebe für Transplantationen hergestellt werden kann, ohne dafür Tierversuche zu benötigen.

Das Team rund um Prof. Jacob Hanna bericht im Fachjournal „Cell“, dass es ihnen erstmals gelungen ist, ein synthetisches Embryomodell von Mäusen zu erzeugen. Es fand dafür also kein Befruchtungsvorgang mithilfe von Spermien oder/und einer Eizelle statt. In dem synthetischen Maus-Embryonen-Modell ist am 8. Tag seiner Entwicklung ganz deutlich das schlagende Herz, der Dottersack, die Plazenta und die beginnende Blutzirkulation zu sehen.

Die beteiligten Genetiker*innen schwärmen geradezu von ihrer Meisterleistung. Sie sind davon überzeugt, dass der Embryo, die beste Maschine ist, welche Organe herstellen kann und somit eigentlich der beste 3-D-Biodrucker, welchen man sich vorstellen kann.

Seit Jahren haben die Wissenschaftler*innen eine elektronische Maschine entwickelt, deren Aufgabe es ist, Embryonen außerhalb des Mutterleibes zu entwickeln. Diese Maschine ist eine künstliche Gebärmutter, in welcher die Embryonen von einer Nährstofflösung ernährt werden und die Plazenta mithilfe eines künstlichen Blutflusses. Es wird zudem der Druck- und Sauerstoffaustausch simuliert.

Insgesamt hat es bisher 10.000 Versuche gegeben. Von diesen 10.000, haben sich 50, erfolgreich entwickelt. Das bedeutet, dass es bei ihnen ein schlagendes Herz, einen Blutfluss, Dottersack und eine Plazenta gegeben hat. Diese 50 entwickelten sich, verglichen mit den „natürlichen“ Mäusen, bis zum 8,5 Tag normal. Das entspricht bereits der Hälfte der Tragezeit der Mäuse. Im Vergleich zu den „echten“ Mäusen haben die synthetischen Embryonen eine bis zu 95%ige Ähnlichkeit in der Ausprägung, Form und Funktion der inneren Organstrukturen.

Als nächsten Schritt wollen die Genetiker*innen herausfinden zu verstehen, woher die Stammzellen eigentlich „wissen“ was sie wann zu tun haben und wie sie sich selbst zu Organen und noch dazu an den richtigen Stellen im Innern des Embryos zusammenfinden. Die große Hoffnung ist, dass man durch diese Erkenntnisse, Transplantationsgewebe und Transplantationsorgane herstellen kann. Man könnte sich dadurch zahlreiche Tierversuche sparen.

Ist es nicht viel eher so, dass wir auf diese Art und Weise, „lebende“ Ersatzteillager für die Menschen schaffen wollen?

Schreibt mir eure Meinung zu diesem Thema. Ich bin schon sehr gespannt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen