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Dienstag, 2. Juni 2015

In Tokio bebt die Erde zum neuen Weltrekord

Am Samstag hat der Meeresboden vor Tokio ganz gewaltig gebebt. Die meteorologische Behörde von Japan sprach von einem Beben der Stärke 8,5. Die US- Erdbebenwarte USGS dagegen von „lediglich“ 7,8.

Die Hochhäuser schwankten, die Elektronik fiel aus und die Züge blieben stehen. Jeder war auf das Schlimmste gefasst Zur Überraschung aller, hatte sich vor der Küste Japans ein „Geisterbeben“ ereignet, welches keinerlei Auswirkungen auf die Bewohner des Landes hatte. Bereits kurze Zeit später konnten sämtliche Züge wieder ihre Fahrt aufnehmen und die Wissenschaftler begannen ihre Arbeit. Sie wussten, dass etwas Besonderes passiert war und sie hatten Recht.

Das Erdbeben ereignete sich in der neuen Weltrekordtiefe von 690 Kilometer unter dem Meeresboden. Nur annähernd vergleichbar war ein Erdbeben in Bolivien, welches sich vor zwanzig Jahren zugetragen hatte. Dies hatte die Stärke 8,3 erreicht und befand sich in 640 Kilometer Tiefe.

Wie kann das Gestein dort unten brechen? In dieser Tiefe müsste es doch bereits eine biegsame Knetmasse sein. Die Wissenschaftler haben dafür folgende Theorien: Die Erde könnte gebebt haben, weil Kristalle unter dem Druck der Erde schrumpfen, aufgestaute Hitze könnte das Gestein ins Rutschen gebracht haben. Die Experten diskutieren, ob eventuell auch abtauchende Erdplatten, Wasser in den Erdmantel gebracht haben. Wird das Wasser aus dem Gestein gepresst, so dient es als Schmiermittel für die bebenden Gesteinsverschiebungen.

Fakt ist, dass der Pazifikboden bereits 200 Millionen Jahre alt ist. Seine Minerale sind also erkaltet und verdichtet. Diese Platte taucht jährlich mit acht Zentimetern in den Untergrund. Vermutlich bleibt sie auch im knetmasseartigen Erdmantel derartig spröde, dass sie bricht und bebt.


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