Die Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
 darf nicht für das Präsidentenamt kandidieren, weil ein Gesetzesantrag 
welcher dies erlaubt hätte, an der dafür erforderlichen 75 % Marke 
scheiterte. Dies verkündete der Parlamentspräsident Shwe Mann. Pikanterweise bestehen nur 25 % des Parlaments aus nicht gewählten Soldaten...
Mit
 der Gesetzesvorlage wollte man die Macht des Militärs minimieren. In 
Myanmar darf man nämlich unter anderem nur dann Präsident oder 
Vizepräsident werden, wenn jemand keine Kinder mit einer ausländischen 
Staatsbürgerschaft hat und nicht mit einem Ausländer verheiratet ist. 
Weil die Kinder von Aung San Suu Kyi britische Pässe besitzen ist die Friedensnobelpreisträgerin somit ausgeschlossen.
Offiziell
 ist die Macht und Herrschaft der Militärjunta seit dem Jahr 2011 
beendet. Am 4. Februar 2011 wurde ein ziviler Präsident als 
Staatsoberhaupt eingesetzt. In der Realität ist die Macht weiterhin in 
den Händen der Generäle.
In Myanmar leben etwa 55 Millionen 
Menschen. Aufgrund der hohen AIDS-Zuwachsraten, welches die Junta einst 
bestritten hat, wurde das Problem sogar noch verschlimmert. Der 
Hauptgrund liegt in der Prostitution, welche vor allem in Rangun weit 
verbreitet ist. Bis zu 2 % der Bevölkerung sind HIV-positiv.
Einst
 gab es in Myanmar eine sehr hohe Bildungstradition. Diese ist durch das
 Militärregime extreme geschrumpft. Hochschulen wurden z. B. aus Angst 
vor Studentenaufständen geschlossen. Es gibt keine Lernfreiheit. 
Mittlerweile ist es immerhin wieder möglich einige Fächer per Fernkurs 
zu studieren. Die Bücherweitergabe in der Universität ist ebenso stark 
eingeschränkt. Ein Medizinstudent darf sich kein Geschichtsbuch 
ausleihen...
Es wäre also Zeit, für eine rasche Veränderung des Politsystems in Myanmar.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/myanmar-aung-san-suu-kyi-kandidatur
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