Laut Jason Wright
(Direktor vom SETI Research Center) und seinen Kollegen ist es
schwierig bis unmöglich die vorhandenen Eigenschaften mit
irgendwelchen in Verbindung zu bringen, die natürlichen Ursprungs
sind. Es handelt sich nämlich um mindestens acht individuelle
Objekte, welche derartig gewaltige Ausmaße haben müssen, weil sie
bei ihrem Umlauf um KIC8462852 in etwa die Hälfte des Sternradius
bedecken. Die Form der Objekte weicht außerdem stark von jener einer
Kugel ab. Auf eine astrophysikalische Art und Weise lässt sich das
alles nicht erklären.
Eine Möglichkeit
wäre ein sogenannter Dyson-Schwarm. Dabei handelt es sich um eine
riesige Zahl unabhängiger Solarkollektoren, welche den Stern
umrunden. Dyson-Schwarm umschließt im Idealfall einen Stern
vollständig kugelförmig. Das Ziel ist es dessen Energie zu
absorbieren oder umzulenken und damit optimal nutzen zu können.
Eine derartige
Struktur wurde erstmals 1960 vom Physiker Freeman Dyson in der
Zeitschrift Science beschrieben. Er selbst wurde (nach eigenen
Worten) von einem Science Fiction Roman „Star Maker“ von Olaf
Stapledons aus dem Jahr 1937 inspiriert. Dieser wiederum dürfte
Anleihen aus der Bernal-Sphäre genommen haben, welche von John
Desmond Bernal im Jahr 1929 beschrieben wurde. Laut dem russischen
Astronomen Nikolai Kardaschow gibt es eine Methode zur Einteilung
einer Zivilisation in deren technologische Entwicklungsstufe. Sie
nennt sich die Kardaschow-Skala. In der Grundform gibt es 3 Typen.
Insgesamt sind theoretisch 7 Typen möglich. Auf die Typen 4 bis 7
gehe ich diesmal nicht ein, weil es betreffend dieses „Falles“
doch zu fiktional wäre.
Typ I ist in der
Lage die komplette Energie eines Planeten zu nutzen. Diesen Typ I
verfehlen wir Erdlinge knapp aber doch. Typ II ist sogar in der Lage
die Gesamtleistung eines Planetensystems zu nutzen und Typ III kann
die Gesamtleistung einer Galaxie nutzen.
Bei KIC8462852
könnte es sich also um eine Zivilisation vom Typ II der
Kardaschow-Skala handeln.
Zurück zu uns
kleinen, unwürdigen Terranern. SETI hat seit jeher die logische
Strategie vor allem dort nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu
suchen, wo die Ziele am erfolgversprechendsten sind. KIC 8462852 ist
wohl derzeit, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das
vielversprechendste interstellare SETI Ziel. Das Weltraumteleskop
Kepler sollte aufgrund seiner Messungen in der Lage sein, genau
solche außerirdische Mega-Strukturen aufgrund derartiger Anomalien
aufzuspüren. Das Lichtmuster von KIC8462852 ist schlicht und
ergreifend einzigartig und daher ist ein großes Interesse durch SETI
absolut verständlich.
Selbst dann, wenn
sich herausstellen sollte, dass diese Lichtmuster einen natürlichen
Effekt haben, wird KIC8462852 weiterhin ein Stern sein, welcher eine
einzigartige Bedeutung hat.
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