Irgendeine Form von
Integrationsbemühung gibt es in der Türkei daher nicht. Es gibt
einzig und alleine die riesigen Aufnahmelager in der Nähe der
Grenze. Dort lebt aber mittlerweile nur noch die Hälfte der
syrischen Flüchtlinge. Die andere Hälfte hat sich alleine auf den
Weg nach Istanbul, Izmir oder eine der anderen großen türkischen
Städte gemacht, um dort ihr Glück zu versuchen. Wenn sie dann die
Stadt erreicht haben sind sie fortan auf sich alleine gestellt. Einen
Job welcher den oftmals gut qualifizierten Fähigkeiten der Frauen
und Männer aus Syrien entspricht, gibt es nicht. Die einzige Chance
haben sie als Arbeiter am Bau, in der Textilindustrie oder in der
Dienstleistungsbranche. Meistens bekommen sie dann nur den
gesetzlichen Mindestlohn in der Höhe von 280 Euro.
Die Eltern wollen logischerweise nur
das Beste für ihre Kinder und ihnen die Möglichkeit für eine
bessere Zukunft schaffen. Sie sollen es einmal besser haben... Human
Rights Watch hat festgestellt, dass von den 700.000 syrischen
Kindern, welche sich in der Türkei befinden, nur 300.000 die Schule
besuchen. Der Rest versucht sich Geld durch den Verkauf von Wasser
oder Taschentücher zu verdienen.
In ein paar Jahren werden diese Kids
die Türkei als ihre Heimat empfinden. Wenn man ihnen nicht das
Gefühl gibt ein Teil der Türkei zu sein, werden sie sehr schnell
wütend sein und ihre Rechte, möglicherweise mit Gewalt, einfordern.
Die Türkei denkt aber in diese Richtung leider keinen einzigen Tag
voraus. Sie glauben ja, dass sie eines Tages alle wieder
heimfahren...
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