Zwischen
2011 und 2015, nahm das Gesamtvolumen des weltweiten Waffenhandel
gegenüber den Jahren 2006 bis 2010, um insgesamt 14 % zu. Wie hoch
ist denn der prozentuelle Anteil der fünf größten Waffenexporteure
am weltweiten Waffenhandel? Die USA hält bei 33 %, Russland bei 25
%, China bei 5,9 %, Frankreich bei 5,6 % und Deutschland bei 4,7 %.
Wohin werden diese Waffen geschickt? Betrachten wir doch einmal die
Waffenlieferungen Deutschlands. Die Deutschen liefern beinahe zu
gleichen Teilen in europäische Staaten (zu 29 %), in den Nahen Osten
(zu 25 %), nach Nord- und Südamerika (zu 23 %), in der Pazifik und
nach Asien (zu 23 %).
Es
wird halt ein bisserl schizophren wenn man darüber nachdenkt, dass
Deutschland einerseits die prekäre Menschenrechtslage in
Saudi-Arabien anprangert und gleichzeitig immer mehr Waffen in dieses
Land schickt. Wenn wir schon bei Saudi-Arabien sind, dann wäre es
gleich einmal Zeit zu erwähnen, dass deren Waffenimporte in den
Vergleichsjahren 2011 bis 2015, im Gegensatz zu 2006 bis 2010, um
gediegene 275 % gestiegen sind. Fairerweise muss man dazu sagen, dass
die Saudis damit gar nicht auf Platz 1 zu finden sind. Katar hat es
nämlich auf eine Steigerung von beachtlichen 279 % gebracht. Der
Irak nimmt sich mit seinem plus von 83 %, dagegen geradezu bescheiden
aus.
Für
uns Europäer wäre es natürlich auch interessant zu wissen, wo
Saudi-Arabien und seine Verbündete, die von den Europäern gekauften
Waffen zumeist einsetzt. Es ist im Krieg gegen den Jemen.
Blicken
wir doch ganz kurz auch zum afrikanischen Kontinent. Dort gehen die
Hälfte der Waffenexporte nach Algerien und Marokko. Während
Algeriens Importe eher sinken, steigen Marokkos Begehrlichkeiten nach
neuen Waffen kontinuierlich nach oben. In Afrika sind die Importe in
den letzten fünf Jahren um beachtliche 20 % gestiegen.
Es
ist schlimm, dass auch heutzutage noch (wir sind ja so vernünftig
und gebildet), die
Waffenproduktion und der Handel damit, als ganz „normales“
Geschäft gilt. Wie aggressiv und krank ist denn unsere Spezies, wenn
dies nicht einmal hinterfragt wird. Ein Mitarbeiter einer NGO oder
NPO muss sich für seinen Job wohl häufiger rechtfertigen, als
Menschen welche ihr „tägliches
Brot“ in der Waffenproduktion verdienen... Ganz zu schweigen
von der Rüstungslobby, welche ohne sich verstecken zu müssen
gemeinsam mit Präsidenten, Bundeskanzler, Wirtschaftsminister... in
der Welt herumreisen dürfen, um ihr todbringendes Spielzeug zu
verkaufen...
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