Das Kohleproblem existiert in China
auch im Bereich der Stahlindustrie. Dort wird die Produktion um 150
Millionen Tonnen zurückgeschraubt. Wenn man sich die enorme Anzahl
von Fabriken anschaut, welche in Zukunft geschlossen werden so wird
man sich logischerweise auch fragen wie viele Menschen ihren
Arbeitsplatz verlieren. Die chinesische Regierung spricht von bis zu
sechs Millionen Menschen innerhalb der nächsten drei Jahre. Wenn man
unbedingt ein absolutes Negativbeispiel aufzeigen will, um damit zu
zeigen – na bitte es war ja schon einmal viel schlimmer – dann
werde ich nunmehr auf die Entlassungen der Jahre 1998 bis 2003
hinweisen. Damals verloren nicht weniger als 28 Millionen
Staatsbedienstete ihren Job.
Sechs
Millionen Entlassungen bei 800 Millionen Erwerbstätigen,
entspricht also 0,75 % fixe Entlassungen binnen drei Jahre. In
Österreich gibt es dagegen etwa vier Millionen Erwerbstätige. 0,75
% Kündigungen würden also 30.000 Arbeitslose innerhalb der nächsten
drei Jahre bedeuten. Für Deutschland wären es etwa 250.000
zusätzliche Arbeitslose. Die zunächst äußerst schockierende Zahl
von sechs Millionen zusätzlichen Arbeitslosen, relativiert sich
durch den Vergleich einigermaßen.
Es ist übrigens noch gar nicht so
lange her, da wurden in
China 1.611 illegale Kohlebergwerke geschlossen. Das war im Jahre
2010. Man tat dies aufgrund der unzähligen Bergwerkunglücke in den
Jahren davor, welche zumeist in diesen illegalen Minen passierten. In
den nächsten beiden Jahren wird die chinesische Regierung etwa 15
Milliarden Euro zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zur Verfügung
stellen. Österreich müsste also im Vergleich für die 30.000 neuen
Arbeitslose etwa 75 Millionen Euro investieren. Für die Schaffung
eines neuen Arbeitsplatzes werden sohin 2.500 Euro ausgegeben.
Ob sich ein Firmenchef davon überzeugen
lässt für den Betrag von 2.500 Euro einen neuen Mitarbeiter
einzustellen und diesen, sagen wir einmal, ein Jahr lang fix zu
behalten?
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