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Dienstag, 5. April 2016

Der einzige Zeuge des Mordes an Berta Cáceres ist endlich in Sicherheit

Amnesty International hat es geschafft und Gustavo Castro Soto in seine Heimat Mexiko zurückgebracht. Er war der einzige Zeuge des Mordes an die Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres, in der Nacht vom 2. auf den 3. März 2016. Der bekannte Umweltaktivist Soto wurde insgesamt 24 Tage lang von der Polizei in der Stadt La Esperanze festgehalten und immer wieder verhört. Er selbst wurde beim Mordanschlag auf Berta Cáceres verletzt und seither von der hiesigen Polizei unter Druck gesetzt, um einen Täter aus dem Umfeld der indigenen Organisation COPINH zu präsentieren. Also genau aus jener Organisation, welche von Cáceres bis zu ihrem gewaltsamen Tod geleitet wurde.



Es wäre den Behörden aber auch ganz recht gewesen, wenn der einzige Zeuge ebenso einem Attentat zum Opfer gefallen wäre. Das war auch die Befürchtung vieler Menschen auf der ganzen Welt. Mindestens 100.000 Briefe sind an die honduranische Regierung geschickt worden, um darin in aller Vehemenz einerseits seine Freilassung und andererseits auch seine Ausreise, in seine mexikanische Heimat, zu fordern.



Berta Cáceres hatte gemeinsam mit der indigenen Organisation COPINH das Wasserkraftwerk Agua Zarca kritisiert und dafür eine Reihe von Morddrohungen erhalten... Die Täter sind wohl eher im Umfeld der Firma DESA zu suchen. Erst zehn Tage nach dem Mord hat man sie übrigens erst durchsucht. Es wurden Waffen und Dokumente beschlagnahmt. José Arturo Duarte Portillo, seines Zeichens der leitende Staatsanwalt, hat „passenderweise“ sowohl berufliche als auch private Verbindungen zu jener Kanzlei welche die Firma DESA in juristischen Fragen berät... Die Optik ist da wohl nicht ganz so gut... Zufälle gibt’s...



Zwölf Tage nach der Ermordung von Berta Cáceres ist mit Nelson Garcia ein weiteres führendes Mitglied von COPINH ermordet worden. Da haben die Behörden übrigens schon einen Tatverdächtigen präsentiert. Der Interimskoordinator von COPINH, Tomás Gomes, glaubt allerdings nicht an eine Beteiligung des vorgeführten Täters, an der Ermordung von Nelson Garcia. Er scheint ein Bauernopfer zu sein.



Wie steht es eigentlich um den Schutz der Familienangehörigen von Berta Césares und der indigenen Organisation COPINH? Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass dieser Schutz nur auf dem Papier vorhanden ist... Die älteste Tochter, Olivia Marcela Zúniga Cáceres hat der Menschenrechtsorganisation Defensores en Linea berichtet, dass sie allesamt von Bewaffneten verfolgt werden. Zu ihrem Schutz sind übrigens dieselben Beamten zuständig wie einst für ihre Mutter...


1 Kommentar:

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