In der FPÖ hat man
sich nach der Wahlniederlage von Norbert Hofer 
bei der
Bundespräsidentenwahl ziemlich rasch erholt. 
Der sogenannte „blaue
Montag“ verlief diesmal zwar ein bisserl anders als gewohnt, 
aber die Anhänger
verhielten sich mit Ausnahme einiger weniger tausend
Schiebungsgerüchte und Aufrufen zu Gewalt gegen den neuen
Bundepräsidenten, sowie der Wiedereröffnung einiger Lager doch in
einem einigermaßen ruhigen und besonnenen Stil.
Trotzdem kam es vor
wenigen Stunden zu einem außerordentlichen Treffen 
zwischen Herrn Bumsti
Strache und 
Liebe
Tina! Das geht so nicht weiter! Das war ein ganz furchtbarer
 Pallawatsch der Dir da passiert ist.
Puchinger: 
Lieber
Bumsti es tut mir auch wirklich ganz außerordentlich leid und ich
 habe auch schon längst vorhergesehen, dass Du heute bei mir
auftauchen  wirst, um Dich bei mir zu beschweren.
Bumsti Strache: 
Das
hilft mir jetzt aber sehr wenig. Du hast uns Freiheitlichen doch den
 Wahlsieg bei der Bundespräsidentenwahl vorhergesagt. Wie konnte das
nur  passieren, dass das nicht eintritt? Ich mein, das war ja bereits
die zweite  Niederlage nach der verlorenen Wiener Wahl. Da hast Du
mir ja auch schon  den Bürgermeistersessel versprochen.
Puchinger: 
Na
also ganz so war das nun auch wieder nicht. Bei der Wiener Wahl da
habe  ich nur von einem großartigen Ergebnis gesprochen und das Dir,
lieber  Bumsti, über kurz oder lang der Bürgermeistersessel nicht
zu nehmen ist.  Damit habe ich allerdings mit keinem Wort erwähnt,
dass Du diesmal bereits  Bürgermeister wirst. 
Bumsti Strache: 
Na
gut das lasse ich mir ja noch einreden. Aber was um Himmels Willen
war  dann bei der Bundespräsidentenwahl los?
Puchinger: 
Also
das lieber Bumsti war eine wahre Verkettung vieler unglücklicher
 Umstände. Zuallererst einmal habe ich mich bei den Geburtsdaten
zwischen  Dir und dem Norbert Hofer vertan. Das ist zwar bedauerlich,
kommt aber  leider auch bei mir vor. Du hättest selbstverständlich
mit mindestens 55 %  der Wählerstimmen rechnen können. Was
allerdings dem Norbert Hofer  extrem geschadet hat war die Tatsache,
dass diese alte Schnapsdrossel so oft  bei Wahlveranstaltungen oder
im Fernsehen, in der Nähe vom feschen und  derartig sympathischen
Herrn Hofer zu sehen war.
Bumsti Strache: 
Liebe
Tina! Du meinst doch nicht die altehrwürdige Ursula Stenzel?
Puchinger:
Ich
sage gar nix. Du weißt es doch eh selbst. Wie viele Stimmen hat der
 Norbert im ersten Bezirk bekommen? 20 % waren das. Das sollte Dir
ein für  allemal eine Lehre sein. Außerdem gab es ja in ganz Wien
ein desaströses  Wahlergebnis für den Norbert Hofer. Schau Dir das
doch einmal in aller  Ruhe an. Ich mein, mir könnte es ja egal sein.
Ich habe ja mit der Politik nix  am Hut. Ich sehe ja schließlich
alles einzig und alleine aus den Zahlen. Ich  meine, ich bin ja nicht
umsonst die beste Zahlenmystikerin des Landes. 
Bumsti Strache: 
Ja
ich weiß eh. 1 % mehr Stimmen für den Norbert in Wien und schon
wäre  die Sache für uns gelaufen gewesen.
Puchinger: 
Du
sagst es ja eh selbst. Jetzt brauchst nur mehr überlegen wer dort
eure  Nummer eins ist.
Bumsti Strache: 
Meinst
Du mich?
Puchinger: 
Natürlich
nicht Du Dummerchen. Ich meine den Sohn. Na Du weißt schon  der Bub
von dem Papa der alles nicht wahrhaben will und leugnet und  deshalb
verurteilt wurde. Na komm Du weißt doch eh, der Adelsbub.
Bumsti Strache: 
Ahhh!
Du meinst den Gudenius!
Puchinger: 
Aber
garantiert. Immerhin ist er Vizebürgermeister von Wien ohne
 Ressort. Glaube mir lieber Bumsti das mögen die Menschen gar nicht.
Die  hassen ihn dafür. Ich mein so viel Geld ohne dafür zu
arbeiten! Also 9.440  Brutto im Monat sind halt ein bisserl viel
dafür. Ich denke knapp über 800  Euro sollten da durchaus reichen.
Bumsti Strache: 
Das
ist ja so wie die Mindestsicherung! Ahhh! Ich verstehe! Du meinst ich
 soll ihn rauswerfen.
Puchinger: 
Ich
sage gar nix. Du weißt es ja eh selbst. Du solltest Dir übrigens
mehr  Gedanken über Deine persönliche Zukunft machen und nicht so
leichtfertig  damit umgehen. Du hast innerhalb Deiner Partei nicht so
viele Freunde wie  Du vielleicht glaubst. Nicht jeder meint es gut
mit Dir. Es gibt sogar Leute  aus Deinem engsten Umfeld, welche Deine
Führungsqualitäten anzweifeln.  Sie trauen einem anderen Mann mehr
zu und denken sogar an einen Umsturz.
Bumsti Strache: 
Handelt
es sich um Leute aus dem Bereich der Burschenschafter? Also rund  um
Norbert Hofer?
Puchinger: 
Ich
sage gar nix. Du weißt es ja eh selbst. Viel mehr kann ich Dir heute
aber  nicht sagen. Ich bin bereits zu erschöpft. Nur so viel sei
noch gesagt. Du  musst schnell handeln. Je länger Du mit Deinen
Entscheidungen zuwartest,  umso mehr wird es Dir als Schwäche
ausgelegt. Das willst Du doch nicht,  oder?
Bumsti Strache: 
Natürlich
nicht. Ich werde sofort alle zu mir ins Büro zitieren. Danke liebe
 Tina!
Nach kurzer Rücksprache
mit Mastermind Herbert Kickl kommt es zwar nicht zu Entlassungen,
allerdings noch am selben Abend zu „Umstrukturierungen“ innerhalb
der Partei. Ursula Stenzel wird von nun an die Wahlkampfleiterin für
die Heurigenszene. Johann Gudenius Sohnemann
ist ab sofort für die Wahlwerbung bei Scientology zuständig und
Herr Norbert Hofer ist ab sofort NLP Schulungsleiter für sämtliche
bezahlten Poster der FPÖ im Internet. 
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