Es ist trotz allem
anzuraten in Venezuela Bargeld zu verwenden und keinesfalls
Kreditkarten zu benutzen. Für die Nutzung von Kreditkarten muss man
in Venezuela nämlich etwa ein Drittel mehr bezahlen. Für den
Bezahlvorgang in einem Restaurant sollte man sich durchaus genug Zeit
nehmen und ruhig und gelassen bleiben. Der Kellner muss nämlich oft
hunderte Geldscheine abzählen und am Ende, eh klar, noch einmal
nachzählen. Zwischen zehn bis fünfzehn Minuten sollte man dafür
durchaus einkalkulieren.
Warum Venezuela so eine hohe
Inflationsrate hat? Das Land lebt beinahe ausschließlich (95 bis 98
%) von den Deviseneinnahmen durch den Erdölverkauf. Jetzt hat sich
dieser Preis in den letzten Jahren halbiert und sogar die
Nahrungsmittelimporte müssen eingeschränkt werden. Zwei Drittel der
Venezolaner leben vom staatlichen Mindestlohn von 15.000 Bolivares.
Das Dokumentationszentrum CENDAS hat berechnet, dass eine fünfköpfige
Familie etwa 15 ! Mindestlöhne braucht um sich zu ernähren.
Vor
wenigen Tagen haben hunderte Frauen die Grenze zu Kolumbien gestürmt
und sich in den dortigen Supermärkten mit Lebensmitteln eingedeckt.
Nachdem die Grenzbeamten aus Venezuela sie erst daran hindert
wollten, haben sie die Frauen danach gewähren lassen.
In
Venezuela sind nicht nur die Lebensmittel knapp. Sogar die Geldnoten
gehen ständig aus und die hiesige Notenbank schafft es alleine auch
nicht mehr. Im vergangenen Jahren hat sich die Geldmenge übrigens
verdoppelt! Europas Druckereien mussten und müssen immer noch
mithelfen all die nötigen Scheine zu drucken. Gleichzeitig kann man
an den Geldautomaten Venezuelas immer weniger Geld abheben...
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