Seit mindestens zehn Jahren hat die
Bevölkerung immer wieder gegen den zerstörerischen Bergbau
protestiert, welcher an allen Plätzen wo die Bodenschätze mittels
Tagbau abgebaut wurden, riesige Krater hinterlassen hat. In diesen
haben sich verschiedenste Chemikalien und Quecksilber angesammelt und
das Trinkwasser verseucht.
Die Wut der Bevölkerung war auch
deshalb so groß, weil der Bergbau lediglich Schäden an der Umwelt
und nicht einmal den kleinsten wirtschaftlichen Vorteil für El
Salvador brachte. Die Konzerne, welche den Bergbau betrieben, kamen
stets aus dem Ausland und die Arbeitsbedingungen für die hiesige
Bevölkerung waren katastrophal. Unfälle mit Verletzten oder gar
Toten, waren an der Tagesordnung und wurden von den Verantwortlichen,
wenn überhaupt, lediglich mit einem Achselzucken zur Kenntnis
genommen. Gegen diese „Zustände“ zu demonstrieren, war mit einem
erhöhten „Gesundheitsrisiko“ verbunden. Wer als Aktivist
besonders „auffällig war“, wurde sehr oft und schnell mit
Morddrohungen gegen sich oder seine Lieben konfrontiert. Für
Journalisten galt dasselbe...
Eine der Gallionsfiguren für den
Widerstand gegen den verbrecherischen Bergbau war Erzbischof José
Luis Escobar Alas aus San Salvador. Er stellte sich bei den
Massendemonstrationen stets an die Spitze und repräsentierte die
Haltung der katholischen Kirche. Das Gesetz für das Bergbauverbot
kam übrigens in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche und dem
Direktor der Universität José Simeón Canas, zustande.
Die Umweltschutzorganisationen waren
von dem Gesetz auf Anhieb begeistert und bedankten sich dafür sowohl
bei der Regierung El Salvadors, als auch bei der katholischen Kirche.
Man kreierte den Spruch: „Das Wasser hat gegen das Gold gewonnen“.
Rückblick: Bis
zum Mai 2009 hat der damalige Präsident El Salvadors, Elias Antonio
Saca noch Bergbaulizenzen in rauhen Mengen vergeben. Ende Oktober
vergangenen Jahres wurde er übrigens festgenommen. Die
Unterschlagung von etwa 250 Millionen Dollar aus der Staatskasse und
die Bildung einer illegalen Vereinigung waren der Grund. Nach dem
Machtwechsel von Elias Antonio Saca zu der Nationalen Befreiungsfront
Farabundo Marti-FLMN, wurden keinerlei neue Bergbau-Genehmigungen
erteilt. Die ausländischen Unternehmungen liefen gegen diese
Entscheidung Sturm und versuchten vor den internationalen
Investitionsschiedsgerichten, „ihr“ Recht zugesprochen zu
bekommen. Alleine, sie blitzen allesamt mit ihren Wünschen und
Bestrebungen ab.
Niemand braucht sich übrigens darüber
Sorgen machen, ob El Salvador unter dem Abbauverbot, wirtschaftlich
zu leiden hat. Der Rohstoffabbau hat zuletzt lediglich ein einziges
Prozentpünktchen der gesamten Wirtschaftsleistung ausgemacht. Die
großen Gewinner des Abbauverbots sind jedenfalls der Mensch und die
Umwelt.
Ob sich die Menschheit wenigstens
darauf einigen könnte in der Arktis keine Bodenschätze abzubauen
oder werden sie es bevorzugen sich dafür gegenseitig die Köpfe
einzuschlagen...
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