Juncker: 
Wie lange wird unsere
Unterhaltung ungefähr dauern? Sie wissen ich habe ja noch  andere
Verpflichtungen, welche nicht auf sich warten lassen.
Überflieger: 
Ein zehnminütiges
Gespräch sollte völlig ausreichend sein.
Juncker: 
Nun denn. Herr Ober!
Bringen Sie mir bitte zwei Flaschen Champagner. Wir haben  nämlich
eine wichtige Unterredung zu führen.
Überflieger: 
Oh! Ich danke sehr
herzlich.
Juncker: 
Danke? Wofür? Die
beiden Flaschen sind für mich! Zehn Minuten sind ja  ziemlich lange.
Da muss man aufpassen, dass einem der Hals vom vielen reden  nicht
austrocknet. Wenn Sie auch etwas wollen, dann können Sie ja
meinetwegen  ein Gläschen mittrinken.
Überflieger: 
Ich dachte
lediglich, dass Sie mir eine Flasche am Ende des Gesprächs schenken
 wollen. Na egal. Herr Juncker! Was waren ihre ersten Gedanken, als
der Brexit in  einem Brief, ganz hochoffiziell an den derzeitigen
EU-Ratspräsidenten Donald  Tusk überreicht wurde?
Juncker: 
Jetzt geht’s los! Wir
werden jetzt zwei Jahre lang verhandeln und am Ende geht’s  der EU
besser als vorher. Wenn wir jetzt noch ein paar Länder verlieren,
dann sind  wir gleich viel besser lenk- ähm ich meinte regierbar.
Überflieger: 
Sie wünschen sich
also insgeheim, dass noch weitere Länder die EU verlassen?
Juncker: 
Selbstverständlich!
Alle Länder die ständig nur herumraunzen, dass man dieses und
 jenes nicht machen darf, kann und soll und ständig und überall ihr
Veto einlegen,  schaden der EU. Was soll das? Das kommt davon, wenn
man ihnen zu viel  Entscheidungsfreiheit lässt. Solche Länder
brauchen wir nicht!Also Tschüss! 
Überflieger: 
Wie viele Länder
braucht denn ihrer Ansicht nach die EU mindestens, um politisch  und
wirtschaftlich erfolgreich zu sein?
Juncker: 
Keine Ahnung. Woher
soll ich das wissen? Ohne meiner Angela  geht einmal gar  nix. Ergo
muss Deutschland immer dabei bleiben und sonst unbedingt alle
 Nettozahler – das wären also elf Länder. Ich will allerdings
trotz diverser Austritte die Gesamtzahl der EU-Länder stets gleich
haben. Es sollen also  weiterhin 28 Länder sein.
Überflieger: 
Wie soll denn das
bitte schön funktionieren?
Juncker: 
Ich habe diesbezüglich
eine geradezu geniale Idee. Wir füllen die „weggebrochenen
 Staaten“ durch andere auf. Mir schweben dabei z. B. Tunesien,
Marokko, Algerien,  Libyen... vor.
Überflieger: 
Das sind doch
keine europäischen Staaten!
Juncker: 
Na selbstverständlich
nicht. Aber ist das nicht geradezu genial? Die EU ist doch  sowieso
nur die Abkürzung für Eine Union und wenn wir jetzt, angenommener
 weise, Flüchtlinge aus Afrika haben und diese fair auf unsere Union
verteilen, dann  können die gleich wieder in Afrika bleiben, weil
beispielsweise Marokko zu  unserer Union gehört. Ist das nicht
unglaublich clever?
Überflieger: 
Denken Sie
wirklich, dass die europäische Bevölkerung bereit ist diese enormen
 Mehrkosten zu finanzieren?
Juncker: 
Sie werden begeistert
sein! Fragen Sie doch einen Anhänger von Le Pen, Wilders  oder/und
Hofer ob er es gut finden würde, wenn die Flüchtlinge in Afrika
bleiben  und ob wir uns das ein bisserl Geld kosten lassen sollen
oder ob es ihm lieber wäre  diese innerhalb des europäischen
Kontinents zu verteilen. Ich denke wir kennen die  Antwort.
Überflieger: 
Und
wirtschaftliche Bedenken haben Sie gar keine?
Juncker: 
Aber warum denn? Wenn
wir Glück haben, wollen ausgerechnet jene Nationen zu  uns, welche
über enorme Bodenschätze verfügen. Das wäre für die EU geradezu
 phantastisch. Wenn wir es richtig angehen, dann werden wir uns vor
EU- Beitrittsgesuchen kaum retten können und wir picken uns dann nur
noch die  Rosinen heraus. Um Gottes Willen meine beiden
Champagner-Flaschen sind leer!  Das bedeutet, dass ich nun das
Interview beenden muss. 
 Ich habe als nächstes eine
Skype-Konferenz mit dem nordkoreanischen  Staatsmann  Kim Jong-un. Es
gibt nämlich vielleicht schon bald eine Möglichkeit  unerwünschte
Flüchtlinge auf nordkoreanischem Staatsgebiet „unterzubringen“.
 Gegen die Lieferung einiger Tonnen Lebensmittel, sollte dem nichts
im Wege  stehen...
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