In der Sankt Markus-Kathedrale zelebrierte gerade
der koptische Patriarch Tawadros II eine heilige Messe während der Attentäter versuchte in
die Kirche zu gelangen, um dort sein schreckliches Werk zu vollenden.
Die Sicherheitskräfte, welche seine Absichten erkannten, konnten ihn
zwar am Betreten der Kirche hindern, mussten dies allerdings mit
ihrem Leben bezahlen, weil sich der Attentäter im Augenblick der
Ergreifung, in die Luft jagte.
Zu den Attentaten hat sich, wie könnte
es anders sein, die Terrormiliz Islamischer Staat bekannt. Es wird
diesen Leuten garantiert nicht gefallen, dass Papst Franziskus bei
seiner Ägypten-Reise mit dem Großimam von Al-Azhar zusammentrifft.
Es handelt sich dabei um die höchste Autorität im islamischen Recht
für die sunnitischen Rechtsschulen und diese hat den Anschlag auf
das schärfste verurteilt. Bei fast allen in Ägypten lebenden
Christen, handelt es sich um koptische Christen. Von den etwa 90
Millionen Einwohnern, sind rund acht Millionen koptische Christen.
Etwa drei Millionen der koptischen Christen leben in Kairo.
Die Kopten werden in Ägypten ähnlich
behandelt, wie die Muslime in den von Christen dominierten Ländern.
Das bedeutete, dass es massenhaft Vorurteile gibt und in der
Arbeitswelt zu Diskriminierungen kommt. Besonders schlimm ist es
allerdings, dass muslimische Geistliche wiederholt zum Mord an
Konvertiten zum Christentum aufrufen. Die fanatischen
Dschihadistengruppen vertreten die Ansicht, dass es vor allem die
Kopten waren, welche den Sturz des islamischen Präsidenten Mohammed
Mursi im Juli 2013 herbeiführten.
Dem IS ist es mit den beiden Attentaten
in Ägypten gelungen, die weltweite, mediale Aufmerksamkeit zu
erlangen. Der IS hat es auch geschafft die Kopten zu verunsichern und
sie in ihrem Glauben zu bestärken, dass der ägyptische Staat nicht
alles unternimmt, um sie vor Anschlägen zu beschützen. Papst
Franziskus ist ein Mann, welcher sich mit aller Entschlossenheit für
den Frieden und die Gerechtigkeit einsetzt. Er hat keine Sekunde
daran gedacht, dass er die Reise absagen wird. Es gibt in Wahrheit
nur eine Möglichkeit ihn davon abzuhalten und das wäre der Fall,
wenn ihm der ägyptische Sicherheitsapparat die Einreise verbietet.
Jetzt einmal ehrlich – kann sich irgendjemand vorstellen, dass sich
Papst Franziskus irgendetwas aus Sicherheitsgründen verbieten lässt?
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