Anita F. erinnert sich: I
woa grod mit mein Hundserl, dem Waldi, unterwegs zu den
Zeitungsstandln wo ma am Sunntog die Krone gratis kriagt.
Do hob i mi scho gwundat,
dass auf dem Titelbüdl ka riesige Überschrift mit irgendaner
Bluatrausch Attacke oder an Foto von an ausgfressenen Ex Politiker
zu segn woar. Wia i daun de Zeitung ausse gnumma und durchblattlt
hob is ma aufgfoin, dass net amoi irgenda Massenschlägerei von
irgendwöchn Tschuschn drin woa! A so a Frechheit!
Stott dessn hobns in da
gaunzn Zeitung gschriebn wia irgenda Person aner aunderen bei
irgendwos ghoifn hot, irgenda deppate Asylant an oidn Muaterl den
Einkauf ham trogn hot oder wia de Terroristen von Block West
(wissens eh de Rapidler hoit) im letzten Winta 60.000 Euro für des
Kinderhospiz MOMO gspendet hobn.
Jetzt samma uns doch
ehrlich. Wen interessiert denn so a Dreck? Mi net!
I wü verdaumt noch amoi
meine täglichen Horror Gschichtln lesn kenna! Wo kumma denn sunst
hi, wenn plötzlich ollas so leiwand warat! I brauch mei tägliche
Ration an Terroranschlägen, Morden, Fremdenhoss, Zugsunglücken,
Autounfällen, Familientragödien, Massenschlägereien, korrupten
Politikern, jo sogoar de nockerten Weiber von da Seiten fünf!
Waun i des ollas net hobn
kaun, daun brauch i a ka Zeitung mear lesn!
Mit dieser Meinung steht
Anita F. nicht alleine da. Binnen weniger Stunden haben sich im
Internet zehntausende Krone Zeitung LeserInnen formiert und dem
Herausgeber mit einer Sammelklage gedroht. Herausgeber Christoph
Dichand hat nach den massiven Protesten aus der Bevölkerung sofort
die Notbremse gezogen und die Rückkehr zu den gewohnten Inhalten
versprochen.
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