Faktum
ist, dass die CETA-Verhandlungen seit dem 21. September abgeschlossen
sind und ein Großteil des Freihandelsabkommens bereits in Kraft ist.
Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen
Kanada und der EU (mitsamt ihren Mitgliedstaaten) ist seit diesem
Zeitpunkt vorläufig anwendbar. CETA ist allerdings aus
völkerrechtlicher Sicht noch nicht in Kraft.
Was
braucht es also noch um endgültig in Kraft zu treten?
Es
braucht nicht nur die bereits erfolgte Zustimmung der EU und des
EU-Parlaments, sondern nun auch die Ratifizierung durch Kanada und
aller EU-Mitgliedstaaten!
Wie
lange kann das also noch dauern?
Sehr
lange. Großbritannien hat aufgrund des Brexit nicht unbedingt die
große Eile. Es wird wohl eher danach streben, selbst ein Abkommen
mit Kanada zu schließen. Dann haben wir noch Staaten wie Ungarn und
Polen in der EU, welche wohl auch nicht sofort zustimmen werden.
Werfen wir einen Blick nach Frankreich. Die Grande Nation will
unbedingt eine Art Klima-Veto durchsetzen. Das ist zwar absolut
löblich, aber mit Verlaub, um einiges zu spät. Die
Wahrscheinlichkeit, dass jetzt im Nachhinein noch in den Verträgen
unterzubringen ist gleich null. Es müssten nämlich sämtliche
EU-Mitgliedstaaten und Kanada zustimmen.
Worum
geht es den Franzosen eigentlich bei ihrem Klima-Veto?
Es
solle sichergestellt werden, dass Maßnahmen zum Klimaschutz nicht
von Investoren vor Investitionsgerichten angegriffen werden können.
Wie gesagt, eine großartige Idee, welche leider ineffektiv bleiben
wird, weil dieses Veto wohl nicht akzeptiert wird...
TTIP
und CETA haben gezeigt, dass es in der Bevölkerung Widerstand gegen
intransparente Handelsabkommen gibt. In Österreich hat
beispielsweise etwa eine halbe Million Menschen das Volksbegehren
gegen die Abkommen unterzeichnet.
Das
Europaparlament hat, obwohl als einzige von den EU-Bürgern direkt
gewählt, lediglich die Möglichkeit am Ende der Verhandlungen, diese
anzunehmen oder abzulehnen. Dies soll sich nun ändern und das
EU-Parlament darf von Beginn an mitentscheiden, ob es überhaupt
Verhandlungen geben soll oder nicht.
In
den nächsten Tagen wird der Rat der EU-Mitgliedstaaten, der
Kommission die Erlaubnis übertragen, die Verhandlungen zu den
nächsten bilateralen Handelsabkommen zu übertragen. Diesmal handelt
es sich um jene mit Australien und Neuseeland.
Ob
diese Verhandlungen diesmal transparenter werden?
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