Vier
kolumbianische Gemeinden namens, Cáceres, Puerto Antioquia, Tarazá
und Valdivia waren betroffen und angesichts der zunehmenden Gefahr
wurden am 28. Mai für acht weitere Dörfer eine Warnung
herausgegeben, dass auch diese möglicherweise schon bald evakuiert
werden müssen. Diese Dörfer befinden sich ebenso in der Risikozone
des Hidroituango-Staudamms in Antioquia.
Der
vom Industrie-
und Handelsunternehmen im Besitz der Gemeinde Medellín Empresas
Públicas de Medellín (EPM) betriebene Staudamm wird die
Überschwemmung von 4.500 Hektar tropischem Trockenwald verursachen.
Rein
zufällig sind nach Bekanntwerden des Flussanstiegs Dokumente über
das Wasserkraftprojekt und den Bau des Staudamms, das Kraftwerk und
die damit verbundenen Arbeiten auf der Website des Hauptinvestors
Empresas Públicas de Medellín verschwunden. Sie
wurden garantiert unabsichtlich gelöscht... Vermutlich hat jemand
bei der Tastaturreinigung einfach einen falschen Knopf gedrückt...
So ein Pech aber auch.... Bösartige
kolumbianische Journalisten sind der Ansicht, dass dies kein Hoppala
sondern pure Absicht war und man damit gegen das Gesetz Nr. 594 aus
dem Jahr 2000 verstoße. Dieses besagt, dass "die
Vernichtung jeglicher Aufzeichnungen verbietet, welche das
Nachvollziehen von Institutionen möglich macht".
Es
ist offenkundig, dass für den Flussanstieg und die
Massenevakuierungen, Mängel beim Staudammbau verantwortlich sind. Aufgrund
der Baumängel steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kraftwerk
nicht nach Zeitplan übergeben und in Betrieb genommen werden kann.
Der
derzeitige Notfall am Hidroituango ist, laut den Berichten der
lokalen Medien, noch lange nicht unter Kontrolle. Es
wurden bei dem unerwarteten Flussanstieg, das Maschinenhaus des
Stausees geflutet und außerdem sind drei Umleitungstunnel, welche
für einen möglichen Notfall errichtet wurden, durchgebrochen.
Seit
vielen Monaten haben Umweltschützer, vor solchen Gefahren gewarnt. Sie
protestieren gegen die Flutung und haben dafür auch Unterstützung
aus dem EU-Parlament zugesprochen bekommen.
Dies
konnte allerdings nicht verhindern, dass bei einer der ersten
Demonstrationen ein Mitglied der Umweltorganisation Rios Vivos
ermordet wurde. Hugo Albeiro George Pérez wurde in den Morgenstunden
des 2. Mai, während der Mobilisierung, erschossen.
Jedes
Mittel scheint Recht zu sein, um die Stimme der Vernunft zu
besiegen... viel zu oft... und an viel zu vielen Orten dieser Welt...
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