In der 170. Ausgabe habe ich davon
geschrieben, dass Argentinien sogar ein Kredit in der Höhe von 50
Milliarden US-Dollar gewährt wurde. Die erste Rate bekam man bereits
Ende Juni, in der Höhe
von 15 Milliarden US-Dollar überwiesen. Es wurde für die Argentinier, bis zum
Ende des Jahres 2018, eine Inflationsrate von 30 % erwartet.
Nun sind wieder einige Wochen vergangen
und der argentinische Präsident Macri, hat am 29. August 2018, den
IWF darum gebeten, die Kredite für 2019, vorziehen zu dürfen. Der Präsident wandte sich in einer
„Ansprache“ direkt an die Bürger und erklärte ihnen, warum er
den IWF darum bat die Kredite für 2019 vorzuziehen. Er wolle damit
die Finanzierung des Haushalts für das Jahr 2019 sicherstellen. Eine
Kreditrate in der Höhe von 29 Milliarden US-Dollar, soll somit
vorgezogen werden. Macri geht davon aus, dass man mit der
vorgezogenen Kreditrate, schneller auf den Pfad des Wachstums
zurückkehren könne.
Gemeinsam mit seinem Kabinettschef
Marcos Pena betonte man immer wieder, dass sich Argentinien auf dem
richtigen Weg befindet und außerdem gäbe es kein wirtschaftliches
Scheitern, sondern lediglich einen „Exzess des Optimismus“. Das klingt doch gleich viel besser :-)
Die Schuld an der jetzigen, prekären
Situation, trage die Vorgängerregierung unter Cristina Fernandez
de Kirchner. Diese Regierung habe schlicht und
ergreifend strukturell versagt.
Inzwischen schreiten die Streiks in
Argentinien schnell voran. Die Universitätsdozenten streiken, die
Lehrer aus Buenos Aires haben sich ihnen vor wenigen Tagen
angeschlossen und in Buenos Aires kam es außerdem zu Kundgebungen
und Protestmärschen. An den Unis wird bereits seit Wochen
nicht unterrichtet. Die Lehrer haben eine Erhöhung ihrer
Löhne um 19 % abgelehnt. Bei einer
Inflationsrate von mehr als 30 %, bereits seit einigen Wochen und
nicht ist zum Ende des Jahres, ist dies durchaus nachvollziehbar. Die Gewerkschaften haben ihrerseits,
alleine schon für die Zuschüsse der Materialkosten, eine Erhöhung
von 30 % gefordert.
Argentinien und viele andere
Schwellenländer, leiden derzeit ganz massiv darunter, dass der
US-Dollar seit Beginn des Jahres immer stärker wird. Der
argentinische Peso hat seit Beginn des Jahres, im Vergleich zum
US-Dollar, mehr als 50 % an Wert verloren. Der IWF hat den Argentiniern allerdings
die volle Unterstützung zugesagt.
Die Frage ist halt nur, wie viel das
argentinische Volk zu ertragen bereits ist...
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