Der Meeresbiologe Martin Thiel
engagiert sich bereits seit einigen Jahren für die Entsorgung von
Plastikmüll in den Weltmeeren und wirbt stets für die Vermeidung
von Einwegplastik. Außerdem warnt er eindringlichst davor,
vermeintliche Lösungen umzusetzen, welche das Plastik aus dem Meer
fischen sollen.
Warum warnt er davor? Wäre es nicht besser, wenn zumindest
das Meer vom Plastik befreit wird?
Das Problem ist, dass dieses Treibgut
auf den Weltmeeren, mittlerweile eine essenzielle Rolle im Ökosystem
einnimmt. Es bilden sich dort viele verschiedene Mikroorganismen und
es gibt Tiere, welche dieses schwimmende Plastik nutzen, um darin
ihre Eier zu legen.Wer den Plastikmüll aus den Ozeanen
entfernt, der raubt gleichzeitig auch die Eier der fliegenden Fische.
Diese Eier sind allerdings ein wichtiger Bestandteil der
Nahrungskette und sind gerade für Thunfische eine wichtige
Nahrungsquelle.
Greift der Mensch also hier ein, hat
dies enorme Folgen für die Fischpopulation der Ozeane. Die Eier der fliegenden Fische und der
davon abhängige Thunfisch sind hierbei nur ein Beispiel von vielen. Fakt ist, dass wenn sich das Plastik
erst einmal im Ozean befindet, dann darf man es, aus ökologischen
Gründen, nicht mehr im großen Stil entfernen. Die einzige Lösung, welche Sinn macht,
ist deshalb die Vermeidung von Plastikmüll.
Die Ergebnisse von Studien im
Südpazifik zeigen, dass sich in den Mägen von Fischen, Vögeln und
Schildkröten, bereits Plastik nachweisen lässt. Es gibt also keine Meeresregion mehr,
wo es noch kein Plastik gibt.
Wir
dürfen nicht darauf warten, dass uns von der Politik ein
Plastikverbot erteilt wird, sondern müssen selbst unseren Kopf
verwenden und für den Schutz unserer Umwelt sorgen.
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